Die Phiole

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Eliot


Wir sitzen an unserm Platz. Julian hält seine Rede der jeder lauscht. Jeder außer mir. Charlotte sitzt neben mir. Sie sieht atemberaubend schön aus. Ihr weißblondes Haar wurde zu einer kunstvollen Frisur hoch gesteckt und das grüne Kleid schmeichelt ihrer Figur.

„Ich Verspeche das ich keinen Fluchtversuch mehr starten werde und dem ganzen eine faire Chance geben werde." Höre ich ihre Worte in meinen Gedanken. Ich wünschte sie währen ernst gemeint. Doch das sind sie nicht. In dem Moment, in dem ich sie in den Arm genommen habe, spürte ich ihre Entschlossenheit zu fliehen. Es war ein leeres Versprechen.

Ich denke an das Gespräch, welches ich mit Soraya geführt hatte, kurz bevor ich Charlotte abgeholt habe:

Ich bin auf dem Weg zu Charlotte, als mir Soraya über den weg läuft. Sie ist, genau wie einige wichtige Priesterinnen, zu den Festlichkeiten und dem Essen eingeladen. „Eliot wir können uns nicht leisten dich zu verlieren. Nicht an einem gebrochenen Herzen." Ihre stimme ist eindringlich. „Ich bin auch nicht scharf darauf zu sterben. Denkst du ich will von meiner eigenen Gefährtin abgelehnt werden?" Energisch laufe ich weiter. Charlotte ist in Rebeccas Zimmer und macht sich für unser Festlichkeiten mit Rebeca fertig. Dort soll ich sie auch abholen. Soraya rennt mir hinterher. „Wieso markierst du sie nicht einfach?" Abrupt bleibe ich stehen. „Ich darf sie nicht ohne ihrer Genehmigung markieren. Nicht wenn sie so offensichtlich gegen das Band ist. Das weißt du so gut wie ich!" Fahre ich sie an. „Aber wenn sie vor zeugen keine Probleme mit einer Berührung hätte. Dann dürftest du sie ohne Erlaubnis Markieren, nicht wahr?" Ich überlege kurz. „ja, dann dürfte ich das. Warum fragst du?"

„Ich akzeptiere nicht das du dein leben lassen musst, nur weil die Hexen sie manipuliert haben und sie das Band nicht fühlen will. Ich denke ihr würde ein Stupser gut tun. Ich spüre doch wie diese Situation an dir nagt. Kein Werwolf sollte so lange auf seine Gefährtin warten sollen wie du es tun musstest, nur um dann vermutlich nicht von ihr akzeptiert zu werden." Soraya reicht mir eine kleine Phiole. „Schütte das heute bei ihrer Feier in ihr Getränk." Misstrauisch mustere ich die Phiole. „Was ist das?"

„Ein Anstupser. Eliot, ich habe im Tempel lange gebetet und mich gefragt, wie dir die Mondgöttin eine Gefährtin schicken kann, die das Band nicht zulässt und sind zu dem Entschluss gekommen, das es manchmal einen Anstupser braucht." Ich schaue Soraya an bevor ich die Phiole in meine Hosentasche verstaue. Ich liege Soraya sehr am Herzen, weil ihr ihr vor langer zeit das Leben gerettet habe und ich weiß, dass sie diese schuld begleichen wird, sollte sie einmal in der Lage sein, mein Leben zu retten.

Meine Hände umschließen die Phiole während ich meinen Blick auf Charlotte gerichtet halte, die Julians Worten lauscht. Neben ihr sitzt Maya, die ihrem Gefährten immer wieder verliebte blicke zu wirft. Mein blick schweift zu den ganzen Paaren im Raum. Sie alle wirken vertraut miteinander und bei keinem hat die Gefährtin unzufrieden gewirkt, als ihr offenbart wurde, dass sie die Gefährtin eines Werwolfes ist. Mein blick schweift wieder zurück zu meiner Gefährtin. Sie wird wieder versuchen zu fliehen. Ich glaube auch nicht, dass sie mir je eine reale und faire Chance geben wird. Langsam ziehe ich Sorayas Phiole aus meiner Hosentasche, nehme Charlottes Kelch und schütte etwas von der Flüssigkeit in ihren Wein. Als ich ihren Kelch wieder auf ihren Platz zurück stellen, schaut sie zu mir auf. „Du solltest etwas Trinken." Flüstere ich ihr zu und genieße den lieblichen Duft der von ihr ausgeht.





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was denkt ihr könnte der Inhalt der Phiole hervorrufen?

Vollmond - Wenn die Magie erwacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt