Krachend öffnete sich eine Tür. Ich wollte meine Mutter schon anschreien, mich weiter schlafen zu lassen, da ergriff Sidious das Wort:
"Iss das hier und zieh den Anzug im Schrank an! Ich erwarte dich in fünf Minuten vor deinem Zimmer!"
Wieder krachte die Tür. Ich zwang mich, mein warmes Nest aus Decken und Kissen zu verlassen und mich fertig zu machen. Immernoch hundemüde stand ich kurze Zeit später vor meinem Zimmer und schluckte die Nahrungsergänzungen runter, die Sidious in mein Zimmer geworfen hatte.
Plötzlich öffnete sich eine der vielen Türen in der Halle. Im Türrahmen stand ein schwarzer Twi-lek Junge. Besser gesagt ein Teenager. Grinsend rief er:"Wie ich sehe hat Lord Sidious neues Frischfleisch angeschleppt. Und oh, es ist ein Mädchen. Davon gibt es hier nicht sehr viele."
Ich spürte die Wut in mir aufkochen. Der Idiot hielt sich wohl für besser als mich. Am liebsten hätte ich ihm gehörig meine Meinung gegeigt, doch ein anderer Junge kam mir zuvor.
"Lass die kleine doch mal! Man ärgert keine Mädchen."
Er begann zu kichern. Hohl und böse. Wütend ballte ich meine Faust....
Glücklicherweise kam Sidious genau in diesem Moment in die Halle. Der Twi-lek und der Zabrak verbeugten sich. Ich tat es ihnen gleich. Sidious wies mich sofort ein:"Das sind Harbtis und Maul. Sie sind deine Revalen. Kämpfe sind nicht erlaubt. Ich entscheide, wer zu schwach ist. Du musst dich erst beweisen. Falls du mich nicht überzeugst, stirbst du."
Ich schlugte. Diese Aussichten waren nicht sehr heiter. Sidious schickte die anderen zum Trainieren in ihr Zimmer, dann begleitete er mich in meins. Wütend auf Harbtis und Maul führte ich die Befehle des Sith-Lords aus. Der Hass trieb mich an. Es war ein komisches Gefühl. Ich hatte das schon öfter, aber viel schwächer. Das lag vielleicht am Planeten. Da war etwas Großes. Etwas Böses. Die Wut führte mich ihm näher. Da war etwas unendlich mächtiges. Ein Befehl von Sidious riss mich aus meinen Gedanken.
"Das reicht mir für heute. Ein Droide wird dir später deine Nahrung bringen. Morgen geht es weiter."
Er verließ mein Zimmer.
Ich sprang von der Kletterwand hinunter, schälte mich aus dem Anzug und ging unter die Dusche. Was war den ganzen Tag passiert? Ich erinnerte mich noch leise an einige Übungen. Dieses Mächtige muss meine Gedanken ganz in seinen Bann genommen haben. Später, ohne es zu bemerken, begann ich zu meditieren. Es war mitten in der Nacht. Ich saß vor dem Fenster und beobachtete die Lava. Meine Gedanken vertieft. Plötzlich spürte ich es. Ein rauschender Strom mit so viel Macht, dass er einen Planeten ohne weiteres hätte zerstören können. Das war die dunkle Seite der Macht. Die Quelle, aus der jeder Sith seine Energie bezieht. Ich hätte das auch so machen können, wenn da nicht diese Mauer gewesen wäre. Etwas hinderte mich daran, in diesen Strom zu tauchen, wie ein Sith es tun sollte. Warum?Sidious Ruf riss mich aus dem Schlaf.
"Wach auf und setz dich hier her!"
Er deutete auf einen Stuhl und begann sofort zu reden:
"Du hast gestern Nacht etwas gefunden, oder? Du weißt, dass es die dunkle Seite war. Du bist ihr würdig und das sehr schnell."
Ich gab ihm schnell die Erklärung:
"Tränenkinder sind sehr stark in der Macht und dazu noch um einiges schneller als normale Kinder."
Sidious lachte.
"Du bist schwach, zu untergeben und zu ehrlich!"
Empört starrte ich ihn an, bis mir meine Fehler auffielen und ich antwortete:
"Ihr werdet mich nicht töten. Ich kann so viel mehr erreichen als die anderen. Und mit dem ausreichendem Training werde ich keine Fehler mehr haben. Ihr seid hier, um mich anzuerkennen. Ich werde die Chance haben, eure Schülerin zu sein."
Sidious nickte immer noch lachend.
"Du wirst dir einen neuen Namen aussuchen. Den Titel Darth erhältst du, falls ich dich zu meiner Schülerin mache."
Ich dachte kurz nach, und wählte dann einfach eine Mischung aus meinen Gedankenfetzen.
"Mein Name wird Kyn sein.",
antwortete ich.
Sidious hatte noch eine ganze Woche nur mich unterrichtet, dann wechselte er zu allen drei Tagen. Ich hatte keine großen Schwierigkeiten. Äußerlich. Für Maul und Harbtis wirkte ich wie eine große Gefahr. Jemand, der in schon kürzester Zeit überlegen sein könnte. Meine wahren Gefühle verbarg ich, schloss sie in eine Truhe meines Bewusstseins ein und versuchte, mit meinem Leben klarzukommen. Sidious fügte mir für jeden Fehler Schmerzen zu. Mein Zimmer war auch der Ort meiner Qualen und so fand ich nirgendwo einen Platz, um mich geschützt zu fühlen. Und immer war mir klar, dass Sidious meine Gedanken immer lesen konnte. Ich kam nie runter, war immer gestresst und gleichzeit monoton gefühlslos.
Mein Training war hart. Morgens sportliche Betätigung, andersgesagt Hochleistungstraining. In meinen Gewändern befanden sich Stacheln. Wenn ich nicht aufrecht saß, drangen sie in meine Haut ein. Leider musste man sich für viele Übungen ungerade hinstellen. Mein Bauch und Rücken waren voller Wunden. Nach Klettern, Laufen, Schwimmen, viel Lichtschwertkampf und sonstigen komischen Übungen kam Zeugs über die Macht und die Sith. Wenn Sidious nicht da war, hatte ich klare Aufgaben zu erledigen und Texte zu lesen. Das ging einige Monate weiter....Voller Wut schmiss ich den letzten Speer in Richtung Zielscheibe und lenkte ihn, bis er wieder knapp daneben traf. Nur einer von zehn hatte sein Ziel überhaubt erreicht. Sonst erlernte ich Übungen schneller. Ein mechanischer Ton erklang. Es war Zeit für das Mittagessen. Ich lief zu einem Regal und holte mir eine der Boxen. In jeder war das Gleiche. Nahrungsergänzugen, Testosterontabletten (um meine Muskeln zu stärken), Östrogentabletten (damit ich nicht aussah wie ein Kerl), Wachstumstabletten und noch ein paar unwichtige Pülverchen. Ich aß es einfach. An den tablettentypischen Geschmack hatte ich mich längst gewöhnt. Das gab es nämlich schon seit meinem ersten Tag. Ich legte die leere Box in ein anderes Regal und lief zum Fenster. Das war einer meiner wenigen Lichtblicke. Das Leben als mehr oder weniger Sith tat mir nicht gut. Ich wurde nur noch von Rachegedanken getrieben. Tief in meinem Unterbewusstsein war mir aber schon klar, dass die Sith mich zu dem machen würden, was ich töten wollte. Ich war schwach. Und tief im Inneren zweifelte ich an meinen Schlussfolgerungen, was die Seite des Cyborgs betraf.
Ich hab es tatsächlich geschafft, in weniger als einer Woche ein Kapiel zu schreiben, obwohl ich damit nicht wirklich zufrieden bin. Ihr könnt mir einfach mal ein paar Kommentare da lassen, dann kann ich manches ausbessern.
Hoffentlich hat das Kapitel euch aber trotzdem gefallen. Wenn ja, dann drückt doch einfach mal das Sternchen. XD1084 Wörter
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Tränenkind (Star Wars ff)
FanfictionAusschnitt: Ich: Ich kann dich nicht töten. ?: Wenn du es nicht tust werde ich irgendwann dich töten. Ich: Ich habe alle getötet damit du lebst. ?: Du wusstest nicht was aus mir werden wird. Ich: Ich habe dich gerade erst gefunden. ?: Du musst mich...