Ein dunkler Schleier des Schmerzes, der sich nur langsam zu lichten schien, lag auf mir. Er hatte mich schon die letzten 13 Tage bedrückt, die ich auf dieser Krankenstation lag. Direkt nachdem Grievous geflohen war, hatten wir die wenigen Droiden zerstört, die sich an Bord befunden hatten, den Jeditempel kontaktiert und mich hierher verfrachtet. Der Rat hatte mir sogar verboten, mich mehr als notwendig zu bewegen, weil sie das Risiko, dass meine Tallienwunde aufreißen könnte, als zu groß empfanden. Ich sollte einfach brav rumliegen und warten, bis mich ein richtiger Arzt behandelte. Die perfekte Gelegenheit, mir immer wieder Aridanas Tod vor Augen zu halten und sich auszudenken, was ich hätte tun können, um sie zu retten.
"Wir landen in fünf Minuten."
, schallte es durch das Intercom und brach damit die Stille, die schon seit einigen Stunden in dieser Krankenstation herrschte.
Schnell raufte ich mir durch meine vollkommen verfetteten und verknoteten Haare, um nicht ganz so schmuddelig zu wirken. Trotzdem musste ich noch immer aussehen, wie ein Zombie, als man mich kurze Zeit später durch das Schiff und den Hangar trug. Dort warteten schon zwei Krankenschwestern mit einer Trage, einige Jedi-Meister und eine pau-anische Familie, die sicher zu Aridana gehörte. Es waren mindestens 20 ihrer Angehörigen da. Sie wollten ihre Tochter wohl nach den traditionellen Maßstäben beerdigen.Ich wurde von meinen Trägern auf die weiche Krankentrage gelegt. Schon spürte ich eine Nadel, die unter meine Haut fuhr und irgendein Mittel in mein Blutkreislauf brachte. Von einer Sekunde auf die andere lösten sich meine Sorgen und Schmerz auf, bis sie nur noch ein unbedeutendes Nichts am Rand meines Kopfes waren. Ich lag einfach nur glücklich da und genoss den Frieden, den ich so herbeisehnte, bis die Wirkung der Drogen allmählich nachließ. Stunden vergingen.
Alles schlechte drang wieder auf mich ein. Ich drehte mich achtlos auf die Seite, wobei ein Schlauch aus meinem Arm gerissen wurde, und rollte mich zittrig zusammen. Dieses Bett war weitaus gemütlicher als die in dem Schlafraum der Jünglinge. Vermutlich lag ich im Krankenabteil des Jeditempels. Die überdrehte Krankenschwester, die mir den Schlauch zurück in meinen Arm zu rammen versuchte und mich anschrie, bestätigte mich in meiner Annahme.
"Du darfst dich nicht bewegen. Die Nähte könnten aufreißen. Willst du einen neuen Rekord schaffen, wie schnell du eine Operation zu nichte machen kannst?"
Ich murrte und schlug die Hand der Krankenschwester weg, wobei ich meine Kraft nicht wirklich kontrollierte. Sie kreischte und schlug dumpf an die nahe gelegene Wand.
An der anderen Seite des Raumes erklang eine weitere Stimme:
"Was zur Hölle geht hier ab?" Ich erkannte die (für andere) beeindruckende Aura von Mace Windu.
"Sie, sie..."
, erklang das schrille Gequike der Krankenschwester.
"Ich möchte mit dem Jüngling alleine Reden."
, meinte Windu. Empörtes Schnaufen und das Geklacker von hohen Absätzen entfernte sich langsam. Mit dem Krachen der Tür, als die Krankenschwester sie zuschmetterte, setzte ich mich wieder auf und sah dem Jedi-Meister direkt ins Gesicht.
"Was willst du?"
Windu lachte etwas.
"Es muss wirklich ein Talent sein, so respektlos zu wirken."
Da hatte er Recht. Ich zollte den Meistern und Rittern wirklich gar keinen Respekt. Natürlich war das ein Akt von Trotz und Befehlswiedrigkeit, dennoch antwortete ich:
"Das ist kein Talent; ich habe einfach kein Respekt vor irgendjemandem."
Windu atmete tief durch, als würde ihm folgendes sehr schwer fallen. Er setzte ein gequältes Lächeln auf und sagte:
"Jodia, du bist miserabel im Lügen und kannst Gefühle wie Stolz gar nicht gut verbergen. Jetzt zu dem, wofür ich eigendlich gekommen bin. Erstens wollten wir uns dafür entschuldigen, dass du so lange auf deine Behandlung warten musstest. Absofort werden wir den Jünglingen beibringen, wie man einen Hyperraumsprung berechnet, um solche Situationen künftig zu vermeiden. Zweitens hat der Rat fast einstimmig beschlossen, dass du das Niveau deiner Mitschüler eindeutig überschritten hast. Der Kampf mit Grievous hat das noch einmal verdeutlicht. Shaak und Jana Ti haben sich deshalb freiwillig gemeldet, dich zu ihrem Padawan zu machen. Sicher nimmst du das Angebot an."
Jeder Andere hätte sich stolz und glücklich gefühlt. Mit gerade einmal 8 Jahren zum Padawan zu werden, war eine große Ehre und Bestätigung. Nur selten wurden Jünglinge unter zehn Jahren zum Padawan. Dennoch fühlte ich mich nicht glücklich.
Erstens war das bei meinem vielen Training und der Tatsache, dass ich Tränenkind war, zu erwarten gewesen, zweitens hatte man mir zwei Meister zugeteilt. Das war ein klares Zeichen dafür, dass man mir nicht vertraute."Bist du nicht glücklich?"
, fragte Windu in das Schweigen hinein.
"Ich bin intelligent. Jeder Padawan, der von zwei Meistern gleichzeitig ausgebildet wurde, hatte eine Verbindung zur dunklen Seite oder seine Kraft wuchs so schnell, dass er sie nicht mehr kontrollieren konnte. Das ist eine Beleidigung für mich. Nicht sehr respektvoll....."
Darauf wusster der Meister keine Antwort. Windu sagte nur:
"In drei Tagen solltest du dich erhohlt haben. Deine Meisterinnen werden dann auf dich warten."
, bevor er das Krankenabteil verließ. Meinem IQ dankend, steckte ich den Schlauch, den ich vorher herausgerissen hatte, in meinen Arm zurück und versuchte zu schlafen, obwohl es eigentlich Tag war. Immerhin hatte sich ein anderes Thema als der Tod von Aridana in meinem Kopf breitgemacht. Ich war ein Padawan.
Update!!!
Danke, dass ihr so lange durchgehalten habt. Ich selbst bin mit dem Kapitel nicht ganz zufrieden, wollte euch aber nicht so lange warten lassen, bis es besser wird.
Kuso grüßt alle Katzenfans und Pessimisten894 Wörter
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Tränenkind (Star Wars ff)
FanfictionAusschnitt: Ich: Ich kann dich nicht töten. ?: Wenn du es nicht tust werde ich irgendwann dich töten. Ich: Ich habe alle getötet damit du lebst. ?: Du wusstest nicht was aus mir werden wird. Ich: Ich habe dich gerade erst gefunden. ?: Du musst mich...