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"Lernt sorgfältig! Wollt ihr so enden wie ich? Die Endungen heißen or, ris, tur, mur, mini, ntur, ri! Merkt euch das. Diese Endungen sind der Schlüssel, der meisten Sprachen. Sagt ein Togruta: audiebantur, wisst ihr, dass er von er/sie/es redet. Merkt euch das!"

Ich sah nicht einmal auf, als dieser nie zum Padawan Gewordene, der uns unterrichtete, einen kleinen Tobsuchtsanfall bekam. Er, Lehrer Schmeider, hatte eine instabile Psyche und drehte dauernd durch. Man brauchte nur die Fähigkeit, das zu ignorieren und seine Aufgaben weiter zu bearbeiten oder in meinem Fall so zu tun, als ob. Manchmal schlief ich sogar. Das glich den Schlafmangen der manchmal albtraumreichen Nächte wieder aus. Diese Taktik funktionierte seit den letzten beiden Jahren in denen ich hier im Orden war. Aus dem flüchtigen kleinen Mädchen war eine starke, aber junge, Kriegerin geworden.
Der Unterricht beanspruchte mich immer mehr. Vor zwei Monaten, da war mein achter Geburtstag gewesen, hatte ich zum ersten Mal etwas vom Lichtschwertkampf außerhalb des Unterrichts üben müssen.
Das Quietschen der sich öffnenden Tür riss mich aus meinen Gedanken. Großmeister Yoda trat in den Lehrsaal. Lehrer Schmeider fiel vor Schreck fast vom Stuhl. Er fuhr sich beim Aufstehen unauffällig durch seine extrem zerzausten, straßenköterblonden Haaren und verneigte sich so tief, dass ihm die Brille von seiner Hackennase viel. Die Gruppe lachte. Auch Yoda ließ ein Schmunzeln erkennen. Er sprang auf Schmeiders Schreibtisch, damit wir ihn alle sehen konnten und begann zu reden.

"Große Neuigkeiten ich habe. Alt genug für eure Lichtschwerter ihr nun seid. Nach Ilum ihr werdet fliegen in drei Wochen. Eure Lichtschwertkristalle ihr werdet bekommen."

"Den Mund schließen du musst! Sonst eine Fliege fliegt hinein."

, affte ich Yodas Grammatik nach und schob Aridanas Kinnlade wieder nach oben. Das grüne Männchen machte ein empörtes Gesicht. Selbst war ich nicht überrascht. Die Jünglinge wurden immer jünger und ihre Ausbildung immer kürzer. Die Republik stand vor einem Krieg. Es hatte mich gewundert, dass wir noch nicht längst aufgebrochen waren. Es wurde echt Zeit. In meinen Gedanken schmiedete ich schon längst Pläne für das Aussehen und die Funktionen meines Lichtschwerts.

In den nächsten drei Wochen machten wir in allen Fächern immer mehr zum Thema Lichtschwert. Der normale Unterricht fiel aus und wir lernten alles, und zwar wirklich alles, über Lichtschwerter.

Die Kristalle gab es in rot, blau, gelb, grün, violett, orange, schwarz, weiß, bronze, silber und gold. Jedoch waren alle auser blau und grün so selten, dass wohl nicht mehr als 20 andersfarbige Exemplare unter denen der 2000 Jünglinge sein würden. Das Gleiche galt auch für die speziellen Kristallarten wie beispielsweise Pontit oder Kasha.

Das Lichtschwert hatte nicht nur eine Mögliche Ausgangsweise. Es gab Peitschen, Doppelklingen, Kurzschwerter und noch vieles mehr. Diese hatten dann wieder weitere Variablen, wie ein Druckgriff.

All das war nur ein winziger Teil dessen, was wir gelernt hatten. Mehrmals täglich kamen andere Jünglinge und wollten, dass ich ihnen irgendetwas aufzählte. Die freuten sich über mein exzellentes Gedächtnis und nahmen es immer öfter in Anspruch. Das machte mich wenigstens etwas beliebt. Heute, am Tag der Abreise, hatte ich mich einfach in den Hochleistungspakour zurückgezogen. Sprint, Barriere, Barriere, Leiter, Abgrund, Schräge, Sprint, Kletterstange, Balancieren, Tunnel hoch klettern, Sprung, Rutsche, langer Sprint. Die Wenigsten hatten Lust, mir hinterher zu rennen und ich machte keine Pausen. Gegner geben dir auch keine Pausen!

Aridanas Stimme riss mich aus meinem gnadenlosen Drill.

"Ich soll dich holen. Wir fliegen früher als geplant."

Aridana musste den ganzen Weg hier her gerannt sein. Ihre geriffelte Haut hatte einen sichtlichen Blaustich und sie atmete schwer. Ich entgegnete:

"Wir wollten doch erst am Abend fliegen?"

"Yoda sagt, man wird uns alles erklären. Komm jetzt!"

Wir liefen von der Trainingsbahn direkt zu Hangar B. Einige kleinere Privatjäger und Shuttles befanden sich in der Halle. Vor einem wartete meine Gruppe. 48 Jünglinge und zwei Kopfgeldjäger. Einer erinnerte mit seiner Kleidung an die wenigen Relikte der Zeit um 100.000 VSY (wie Chuck Norris). Der andere war eine gruselige Gestalt, die sich wohl ein Fifi-Hündchen auf den Kopf geklebt hatte (wie Donald Trump). Dieser brach das Schweigen:

"Endlich bist du da! Jetzt kann ich die Scheiße ja nochmal erzählen. Wir wurden angeheuert, um euch zu begleiten, weil die echt kein einzigen Jedi zur Verfügung haben. Mehr brauchst du über uns nicht zu wissen. Wir werden mit dem veralteten Schrotthaufen *auf das Raumschiff zeig* zu irgendsoeinem Eisplaneten fliegen. Alles weitere erkläre ich euch dort. Und bevor du fragst: Wir haben später noch einen Auftrag. Deshalb müsst ihr früher los."

Ich nickt barsch. Hier war irgendetwas faul. Der Eisplanet, Ilum, lag nur einen Tag im Monat nicht im Kälteschlaf der ewigen Nacht. Egal wie früh wir losflogen, erst nachdem es dort Tag war, konnten wir wieder weg.

Aridana stupste mich an.

"Komm, lach mal! Wir bekommen Lichtschwertkristalle. Weist du, was das bedeutet?"

Meine etwas pessimistische Antwort:

"Die Republik steht kurz vor einem Krieg und sie brauchen mehr Jedi, um die Schlachten zu gewinnen."

, brachte Aridana entgültig zum schweigen.

Wir folgten den Anderen ins Raumschiff. Es hatte offensichtlich schon mehrere Schlachten überstanden.

"Das sieht gar nicht so aus, wie es in den Erzählungen beschrieben wurde"

, meinte ein namenloser Jüngling hinter mir. Er hatte recht. In den vielen Unterrichtsstunden wurde uns einiges über diese Mission erzählt. Der stumme Kopfgeldjäger lachte und der andere antwortete:

"Das war einmal. Jetzt haben die Meister keine Zeit für so eine traditionelle Scheiße. Ihr seid vermutlich die letzten, die in diesem Schrotthaufen nach Ilum fliegen. Das Teil hat kaum noch funktionierende Waffen oder Schutzschilde. Ein einfaches Zeil.... Ja...."

Der Kopfgeldjäger, ich nenne ihn einfach mal Jimmy, seinen Namen hatte er ja nicht genannt, führte uns in einen großen Schlafraum, der voll von Billigmatratzen und Campingstühlen war. Ein kleines Fenster an der Hinterseite des Raumes gab uns einen Blick auf den Hangar. Langsam hob sich das Raumschiff ab und man konnte nun die Hochhäuser Corruscants sehen.

Stunden später saß ich noch immer vor dem Fenster und starrte auf das Weltall. Aridana, deren Anwesenheit ich gar nicht bemerkt hatte, fragte:

"Willst du die nächsten drei Tage hier rumsitzen."

Ich entgegnete:

"Braucht dieser Schrotthaufen echt so lange?"

"Ja."

"Ich vertraue den Kopfgeldjägern nicht."

Aridana sah mich ernst an.

"Ich spüre Böses...."

Update meine Lieben. Ich kann euch Aktion für's nächste Kapitel versprechen. Jemand, gut oder böse, wird sterben. Ihr könnt schon mal in den Kommentaren spekulieren, wer und wie.

Kuso grüßt alle Irren und Psychos.

1061 Wörter

Tränenkind (Star Wars ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt