Ich und Makuhn saßen in der kleinen Küche der Wohnung. Die Tür zu dem versteckten Raum war verschlossen, die Blutspur mit einer alten Decke bedeckt und Mark hatte das Blut von seinen Händen gewaschen. Nur die Akte von Nelihon deutete auf das Geschehen hin. Zwar hielt das dicke Tuzkartpapier, das die verkohlten Blätter umschlossen hatte, länger als die anderen Seiten, aber trotzdem löste es sich langsam auf. Das war ein Trick von Schmugglern und insgesamt illegalen Organisationen. Sie versetzen Dateien, auf denen belastende Informationen standen, mit einer Säure, die sich in Verbindung mit Sauerstoff entzündet, explodiert oder ätzend wird. Jemand der nichts davon weiß öffnet den Behälter und zerstört den Inhalt.
"Geht's besser?"
, fragte Mark und streckte mir ein Glas voll hellgelber Flüssigkeit hin, das ich entgegennahm. Mein Kopf dröhnte noch immer. Einen wirklich klaren Gedanken konnte ich nicht fassen, aber immerhin ging es mir besser als eben.
"Passt schon."
Ich griff das Glas und stürzte das eiskalte Getränk in einem Zug runter. Der Alkohol brannte mir in der Kehle. Ich fragte:
"Was ist passiert?"
Makuhn füllte sein bereits zwei mal gelehrtes Glas bis zum Rand und antwortete:
"Ich hatte einen Auftrag. Das Übliche, eigentlich. Ich sollte in ein Gebäude einbrechen, ein paar Dateien stehlen, es sprengen und wieder abhauen. Ich bin also nach Parselin, in einer ländlicheren Region, etwas im Süden, geflogen und in das Gebäude eingebrochen. Das reinste Bunkerlabyrinth! Mein Auftraggeber hat mir kleine Pläne gegeben, also bin ich da drin ein wenig rumgeirrt und, nachdem ich die Datein schon hatte, habe ich die Kinder entdeckt. Jedes in einem eigenen, winzigen Raum. Es waren recht viele Soldaten da. Ich konnte nicht alle retten, aber die drei habe ich tragen können. Wir sind dann noch vor der Explosion rausgekommen. Von dem Bunker ist nichts mehr da.
Ich habe die Kinder und Datein hier her gebracht. Es ist schon etwas merkwürdig, es war ein Auftrag von der Regierung und die Kinder schienen ziemlich unter Drogen, also wollte ich mal in die Kiste kucken. Deine Datei lag ganz vorne, da habe ich dich angerufen. Dann sind die Kinder gestorben.... als würden sie von innen bluten."Mich interessierte nur eines:
"Hast du die Akten gelesen?"
Mark schüttelte seinen Kopf.
"Ich muss mehr darüber erfahren! Du kannst mir da wohl nicht viel mehr helfen."
Ich stand auf und verließ die Wohnung ohne ein weiteres Wort. Was auch immer es mit dieser Sache auf sich hatte, ich war ein Teil davon gewesen. Nur so konnte ich es mir erklären. Die Zeit in meinem Leben, an die ich mich nicht erinnern konnte, da musste es passiert sein.
Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Kopf.
Ich stieg in mein Shuttle und programmierte mit zitternden Fingern den Autopilot für den Jeditempel. Mein Kopf ächzte immer mehr.
Ich musste eines dieser Kinder gewesen sein.
Es war, als trieb Jemand glühende Eisen unter meine Schädeldecke.
Ich musste mich doch an etwas erinnern können. Kinder...? Bunker...? Was in meinem Leben hatte etwas mit Kindern und Bunkern zu tun?
....die Albträume!
Der Schmerz in meinem Schädel war zu groß. Meine Beine gaben nach. Noch während ich versuchte, den Pilotensitz zu erreichen, verlohr ich das Bewusstsein.
Um mich herum wirkte alles zu groß. Die verschmutzten Häuser, die sich an die Straße, die aus niedergetretenem Schutt bestan, reihten, die Bank, auf der ich saß und der Junge, der von oben auf mich herabblickte. Ich kannte ihn. Es war der Junkie, der mich in meinem Traum gerettet hatte. Er sah dem ziemlich ähnlich und auch eine Nadel steckte in seinem Arm. Das dämmrige Licht spiegelte sich und man sah den purpurgrauen Sonnenuntergang darin.
"Nein!"
Seine Stimme war bestimmt. Ich bat noch einmal:
"Bitte lass mich auch mal. Warum darfst du und ich nicht?"
Er ließ sich säufzend auf der alten Bank nieder und packte die geleerte Spritze in ein kleines Schächtelchen.
"Du willst das nicht wirklich. Du kannst es einfach nicht verstehen. Niemand kann das, der den Zaubersaft noch nicht genommen hat. Und wenn du es getan hast, dann weißt du es. Es ist so einfach und trotzdem wolltest du es nicht begreifen. Spaß für eine Stunde, Sucht das ganze Leben lang. Das musst du verstehen, Jodia. Versprich mir das! Versprich mir, dass du niemals so enden wirst wie ich!"
Er schüchterte mich ein. So war er immer, wenn ich ihn um seinen Zaubersaft bat. Sein Zaubersaft, der ihn immer so glücklich werden ließ. Aber er wollte nicht, dass ich ihn mir spritzte, also machte ich das nicht. Es wusste schon, was richtig für mich war.
"Wir sollten nach Hause. Es wird dunkel."
, wechselte er das Thema
Der Junge versteckte das Schächtelchen in seinem Stiefel und zog mich von der Bank. Inzwischen waren auch die bunt erleuchteten Wolken grauen Schatten gewichen und die Abwesenheit des Sonnenlichts machte sich durch die sinkende Temperatur bemerkbar. Nachdem er meine kleine Hand fest in seine geschlossen hatte, machten war uns auf den Weg.
Wir waren gerade am Ende der Straße angekommen, da passierte es. Die Türen eines unscheinbaren Autos, dem wir keine Wichtigkeit zugeordnet hatten, waren aufgeschlagen worden und zwei Polizisten mit gezogenen Waffen stiegen aus."Stichprobendurchsuchung! Heben sie die Hände, bis wir uns vergewissert haben, dass sie keine Waffe bei sich tragen!"
Das war etwas schlechtes, das wusste ich. Wir waren solchen Routineeinsätzen schon öfter entgangen, hatten uns weggeschlichen. Doch diesmal hatten sie sich versteckt gehabt, um genau uns zu erwischen.
Der Junge hatte meine Hand losgelassen und seine Arme, so wie ich, angehoben. Trotzdem spürte ich, wie die Panik in ihm wuchs.
Wärend uns der eine mit seiner Waffe bedrohte, tastete uns der andere ab. Erst meinen drogensüchtigen Begleiter, dann mich.
Doch plötzlich reißt der Junge dem Überwachenden die Waffe aus der Hand. Ein Schuss löst sich. Die zweite Wache neben mir kuckt noch zum Einschussloch einige Meter entfernt, da trifft sie ein Blasterstrahl. Mein Begleiter versucht, auch den ersten mit einem Schuss zu treffen, doch wärend er zurückweicht, trifft kein Strahl den Polizisten. Dann ist das Magazin leer. Beide sind unbewaffnet. Und der Junge schlägt mit der Waffe aus. Das schwere Magazin trifft den Beamten und während er schwankt, stürzt ihn mein Begleiter zu Boden und schlägt seinen Kopf auf den Boden. Einmal, zweimal, ein weiteres Mal und dann, mit einer ungeheuren Kraft, ein letztes Mal.
Und so schnell, wie es angefangen hatte, war es vorbei. Ich stand vor dem Jungen, zu meinen Füßen ein betäubter Polizist. Eine blutige Waffe lag auf dem Boden, mein Begleiter kniete vor dem Mann, dessen Schädel eingeschlagen auf dem Stein lag, blutete. Der Himmel war nochmals dunkler geworden und wir hörten die Kontaktversuche aus dem Comlink des Toten. Ohne ein Wort stand der Junkie auf und kam zu mir.
Nachdem er dem lebenden Polizisten lange genug Nase und Mund zugehalten hatte, meinte er:
"Er hat uns gesehen. Er würde uns wieder erkennen. Lass uns verschwinden!"
Plötzlich schrillten Sirenen durch die Luft und ich sah schon das Polizeiflugzeug am Ende der Straße.
-----------
Ich bin nicht tot.
Der Plot ist jetzt schwarz auf weiß geplant und ich hoffe, er gefällt euch. Wenn alles nach Plan verläuft, schaffe ich das 2018.
Küsschen
Pilzfarm Kuso-Chan Lesbos💋
DU LIEST GERADE
Tränenkind (Star Wars ff)
FanfictionAusschnitt: Ich: Ich kann dich nicht töten. ?: Wenn du es nicht tust werde ich irgendwann dich töten. Ich: Ich habe alle getötet damit du lebst. ?: Du wusstest nicht was aus mir werden wird. Ich: Ich habe dich gerade erst gefunden. ?: Du musst mich...