7.Kapitel: Entschuldigung?

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Als es langsam spät und dunkel wurde verabschiedete sich Selma. Nun war Nina wieder alleine. So fühlte sie sich aber nicht. Um sie herum waren Menschen, die sie liebte, so gut wie alle, bist auf Selma… und Jan. Aber an den wollte sie keinen Gedanken verschwenden. Soll er doch mit seiner Michelle knutschen.

Nina hatte wieder dieses Verlangen zu spielen. Ihre Finger kribbelten genauso, wie am ersten Tag, als sie wieder in das Haus gezogen waren. Sie schlitterte, wieder genauso wie vor einem Tag, über den Boden. Die Klappe, die eigentlich die Tasten schützen sollte, war immer noch hochgeklappt.

Wieder spielte sie die Melodie, deren Namen sie nicht kannte. Alles war genauso, wie gestern. Alles bis auf eine Sache. Der Ton, den sie davor falsch gespielt hatte, passte sich diese Mal perfekt in die Melodie hinein. Sie verlangsamte ihr Klavierspiel und die Töne wurden leiser, bis schließlich der letzte Ton erklungen war. Das Lied weckte alte Erinnerungen. Jan hatte dieses Lied auch immer gespielt. Jan. Genau die Person, die sie bis jetzt so erfolgreich aus ihren Gedanken verbannt hatte.

Ein Klatschen ließ sie aufschauen. Ihre Mutter stand im Torbogen und betrachtet Nina. „Das war wunderschön!“, komplimentierte sie das Klavierspiel ihrer Tochter. Nina schwieg. „Was ist das für ein Lied?“, fragte ihre Mutter und setzte sich neben Nina auf den Klavierhocker. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, sie kannte den Namen nicht. „Ein namenloses Stück“, war das einzige, was sie dazu hätte sagen können. „Dann gib’ ihm doch einen Namen“, schlug ihre Mutter vor. Nina wollte dem Stück keinen Namen geben. Es war Jans Stücke. Sie hatte lediglich gelernt es zu spielen, aber der Schöpfer war einzig und allein Jan. Jan, schon wieder schlich er sich in ihre Gedanken.

Ihre Mutter fing ebenfalls an eine Melodie zu spielen. Allerdings war dies ein bekanntes Stück: „Comptin d’un etre été“ Das war mit Abstand eines von Ninas Favoriten unter Klavierstücken. Sie lauschte den klängen, die lauter waren, da die Saiten offen lagen. Nina konnte die Hammerköpfe betrachten, wie sie die Saiten anschlugen und zum Schwingen brachten. Auch bei diesem Lied ertönten langsam die letzten Klänge.

Das Talent zum Klavier spielen hatte sie eindeutig von ihrer Mutter geerbt. Aber es machte ihr auch Spaß. Sie würde nicht noch einmal damit aufhören, nein, gewiss nicht. Ihre Leidenschaft dafür hatte sie ja erst vor Kurzem wider gewonnen. Was heißt wieder gewinnen, sie fühlte sich, als ob sie kläglich versagt hätte.

„Hast du schon dein Hausaufgaben gemacht?“, fragte ihre Mutter. Nina schüttelte nur den Kopf. „Okay, dann setz’ dich bitte dran“ Dieses Mal nickte Nina, und machte sich wieder af den in ihr Zimmer. Dort setzte sich an ihren Schreibtisch und holte ihre Hefte raus.

Nach einer Ewigkeit war sie dann auch fertig. Sie konnte sich nicht richtig konzentrieren, und falls sie es doch einmal hingekriegt hatte, dann verlor sie die Konzentration so schnell wieder, wie sie gekommen war.

Draußen war es schon lange dunkel geworden. Nina beschloss schlafen zugehen, dem kam sie auch ziemlich schnell nach.

Der nächste Morgen lief so ab, wie jeder Morgen davor. Wieder hatte Nina Angst davor Jan zu begegnen, aber sie machte sich nicht mehr so verrückt. Sie wusste, dass es unausweichlich war und machte sich auch nicht mehr so viele Gedanken darüber.

In der Schule war Jans Platz wieder leer. Dem gegenüber handelte sie mit Gleichgültigkeit und wartete einfach auf den Unterrichtsbeginn. Der Lehrer betrat mit einer Aktentasche unter dem Arm den Raum und wollte gerade die Tür schließen, hielt dann aber Inne. Ein Jan, der anscheinend total außer Puste war, kam völlig verpeilt in das Klassenzimmer. Aber Nina beachtete ihn nicht. Er suchte den Raum prüfend nach Nina ab und erblickte sie. Sein Wunsch in dem Moment war der Augenkontakt zu ihr, aber sie ignorierte ihn. Diese Ignoranz verletzte ihn ein wenig, auch wenn er sich die Suppe selbst eingebrockt hatte.

Als es zum Unterrichtsschluss klingelte, wollten sich die Schüler erheben, aber wie man das kannte, meinte er, dass der Lehrer den Unterricht beendet und nicht das Klingeln. Nina packte, dennoch ihre Bücher und Hefte in ihre Tasche. „Nina-Felicitas Krüger und Jan Christoph Meyer bitte noch einmal nach vorne zu mir ans Pult, die anderen können gehen!“

Ninas Augen weiteten sich. Was wollt er nur? Unsicher ging unsicher nach vorne. Jan stand schon da und redete mit dem Lehrer. „Also so geht das nicht weiter. Du kannst nicht jeden Tag zu spät kommen!“ Jan nickte nur und schien die Worte seines Lehrers auszublenden, denn er schaute nur abwesend an dem Lehrer vorbei. „Und jetzt zu dir.“- Er sah in Ninas Augen- „Deine Bücher kannst du beim Sekretariat abholen. Der junge Mann hier kann dir ja beim Tragen helfen.“

Jan sah sehnsüchtig zu Nina, die seinen Blick halbherzig erwiderte. Schweigend gingen sie nebeneinander die Treppen hinauf. Jan wusste, was er falsch gemacht hatte. „Nina, also es tut mir leid, das mit Michelle stimmt überhaupt nicht“, sagte er und wendete seinen Blick ab, da Angst vor ihrer Reaktion hatte. „Wie kann ich mir da sicher sein?“, erkundigte sie sich. „Du musst mir unbedingt glauben, ich mag sie gar nicht! Sie klammerte viel zu sehr!“, Jan versuchte mit allen Mittel glaubwürdig zu klingen, es war ja die Wahrheit.

Ein kleines Lächeln erschien auf Ninas Gesicht. „Also glaubst du mir?“

Hallo Leute! Heute ist ja Silvester, und ja ich weiß ich bin zu früh dran :D Frohes Neuses  Jahr und 'n Guten Rutsch! <3 Ich hoffe, dass ihr eure Vorsätze auch in die Tat umsetzten werdet! Sofern ihr überhaupt welche habt  :3 Ein ganz fettes Dankeschön an jeden von euch da Draußen! Ich euch dieses Jahr so lieb gewonnen!  <33 Ich kann es gar nicht oft genug betonen, wie dankbar ich euch bin! Und in Worte fassen könnte man es sowieso nicht, also versuch' ich es erst gar nicht :D Das hier ist jetzt sowas wie 'ne Neujahrsansprache, glaub' ich! Lasst es Krachen und läutet das neue Jahr gebührend ein! <3 

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