15.Kapitel: Der Plan

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[Sichtwechsel: Erzähler]

Alles war dunkel und still im Treppenhaus. Als Nina jedoch oben angekommen war brannte in Licht. Es kam eindeutig aus der Küche, darin bestand kein Zweifel. Nina zögerte, ging dann aber in die Küche. Ihre Mutter saß am Tisch und sah besorgt zur Tür. Als Nina den Raum betrat breitete sich ein erfreuter und dennoch besorgter Ausdruck in ihrem Gesicht aus. Sofort stand sie auf und nahm Nina in den Arm. „Ist alles in Ordnung?", fragte sie etwas hysterisch. „Hat er mit dir geredet?", fragte sie weiter. Er war also auch hier. Für ihre Mutter musste das sicher schlimm gewesen sein. „Ja, aber mir geht es gut. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen!", versicherte sie ihrer Mutter und versuchte verzweifelnd das Zittern in ihrer Stimme unter Kontrolle zu bringen. Ihre Mutter drückte Nina fester an sich, aus Sorge. Es hätte alles passieren können. Ihr Vater hätte Nina versuchen können wieder zurück nach Frankfurt zu holen. Aber jetzt wo sie hier war, breitete sich Erleichterung in ihr aus.

„Hast du noch Hausaufgaben?", fragte sie nach einer Weile und löste sich von Nina, hielt sie aber immer noch an den Schultern fest und sah sie eindringlich an. Nina nickte. „Ich werd' mich gleich dransetzen", sie zwang sich ein Lächeln auf, um ihre Mutter nicht zu beunruhigen.

Auch ihre Mutter nickte und lies sie los. Nina lächelte ein letztes Mal, bevor sie sich umdrehte und den Weg zu ihrem Zimmer antrat. Mit jedem Schritt den sie tat, verblasste ihr aufgesetztes Lächeln immer mehr, bis es schließlich ganz verschwand.

In ihrem Zimmer warf sie ihre Schultasche achtlos in die Ecke und warf sich in ihr Bett. Hausaufgaben machen, wäre sicher das Letzte gewesen, was sie machen würde. Ein bisschen davon hatte sie schon in der Schule geschafft den Rest würde sie einfach bei Selma abschreiben.

In ihrem Bett dachte sie lange nach, sehr lange, bis tief in die Nacht. Sicher, sie hatte ihren Vater vermisst, aber ihn jetzt so plötzlich wieder zu sehen, das hatte sie aus der Bahn geworfen. Er war wie früher, nicht mehr so komisch, wie in dem letzten Moment den sie ihn gesehen hatte. Noch nicht einmal 'Tschüss' hatte er gesagt. Tränen bahnten sich den Weg durch Ninas Gesicht. Noch nie hatte sie so sehr geweint, wie in den letzten Monaten. Es war eine schwere Zeit, aber es gab einen Menschen, der zu stand. Jan. Klar, ihre Mutter stand ihr auch bei, aber sie selbst brauchte ebenfalls Beistand, wenn nicht sogar noch mehr als Nina. Aber bei dem Gedanken an Jan, musste sie lächeln. Als ihr dann aber in den Sinn kam, wie seine Freunde sie angschaut hatten, als sie mit Jan auf dem Bett saß und die beiden plötzlich im Türrahmen standen. Sie wusste nicht wieso, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie Nina nicht mochten. Sie seufzte und wusch sich die Tränen aus dem Gesicht. Die Augen kniff sie zusammen und versuchte keinen weiteren Gedanken zu verschwenden, denn sie wollte wirklich schlafen, weil sie morgen in der Schule nicht wegpennen wollte.

„Nina, aufstehen!", nahm Nina die Stimme ihrer Mutter war. Langsam schlug sie die Augen auf, ihre Mutter war aber schon wieder aus der Tür verschwunden. Nina richtete sich auf und setzte ihre Fußspitzen auf den Boden, bis sie schließlich mit der kompletten Fußsohle den Holzboden berührte. Vorsichtig tapste sie zu ihrem Kleiderschrank und zog wahllos irgendwelche Klamotten heraus, die sich Sekunden später überwarf. Danach trat sie ihren weg ins Badezimmer an, wo sie sich ihre Zähne putzte, ihr Gesicht wusch und Wimperntusche auftrug, zu mehr war sie so früh am morgen nicht fähig. „Frühstück!", hörte sie ihre Mutter rufen. Sie war verwundert darüber, dass die Stimme von untern aus dem Esszimmer ihrer Großeltern, daraus schloss sie aber schnell, dass ihre Großeltern wohl ebenfalls schon so früh wach waren und mitaßen. Dies bewahrheitet sich auch, als sie diese unten am Tisch sitzen sah, wie sie genüsslich ihre Brötchen aßen. Sie wunderte sich nicht weiter, wieso alle so früh wach waren, weil sie sowieso nicht genug Nerven dazu hatte.

„Morgen", murmelte sie und ließ sich fast lautlos auf einem der Stühle nieder. Sie betrachtete den reich gedeckten Tisch, viel Hunger hatte sie allerdings nicht.

„Nina, bitte iss etwas", bat ihre Großmutter, die Nina mit besorgtem Gesichtsausdruck musterte. Sie seufzte so leise, dass es wahrscheinlich niemand mitbekam und nahm sich ein Brötchen, das sie ihrer Oma zu liebe, dann auch verspeiste. Direkt im Anschluss an das Frühstück machte sich auf den Weg zur Schule. Noch nie hatte sie so wenig Lust auf Schule, wie genau an diesem Tag.

Ein kleiner Trost für sie war es, das sie Jan sehen würde. Der Gedanke an ihn ließ sie leicht lächeln. An der Bushaltestelle ließ sie sich auf die Bank fallen und steckte sich ihre Kopfhörer in die Ohren. Den Klängen dieser lauschte sie und schloss die Augen um die Musik auf sich wirken zu lassen. Ein lautes Räuspern ließ sie hochschrecken. Es war Selma, die etwas belustigt auf Nina herabschaute. Nina nahm die Kopfhörer aus ihren Ohren, stand auf und umarmte Selma zur Begrüßung. „Hey", sagten beide fast gleichzeitig. Da der Bus noch einige Zeit auf sich warten ließ, fingen die beiden Mädchen an miteinander zu reden. Unter anderem erzählte Nina, ihr auch davon, dass sie befürchtete, dass die Freunde von Jan sie nicht mögen, dann kam aber auch schon der Bus gefahren. Im Bus allerdings traf sie weder auf Jan, noch auf einen seiner Freunde. Komisch. Sie dachte sich eigentlich nichts dabei und suchte sich zusammen mit Selma einen Platz.

Der Schultag war wie zu erwarten ziemlich langweilig. Aber da war etwas, das den Tag etwas aufregender gestaltete. Jan hatte ihr in der Pause davon berichtet, dass sie heute Nachmittag das Video zu Ende drehen würde, da sie gestern nicht mehr fertig geworden waren. Nachdem Nina kurz nachdachte fragte sie entschlossen ob sie doch einmal dabei sein dürfte und zusehen könnte wie so ein Dreh aussah. Eigentlich tat sie das nur als Vorwand um seine Freunde etwas näher kennenzulernen und ihnen einen guten Eindruck von ihr zu vermitteln. Nun saß sie auf ihrem Bett und dachte nach, was sie doch machen könnte, damit das Gefühl, dass Cengiz und Andre sie nicht mochten verschwand.

Hallo ihr Menschen da draußen! :3 Sorry, dass das mit dem regelmäßig updaten nicht geklappt hat, aber ich schaffe es nicht wirklich regelmäßig zu schreiben, wegen Schule und so :/ Und nochmal sorry dafür, dass diese Kapitel so langweilig ist, aber ich versuche demnächst etwas spannender zu schreiben. :)

Ein riesengroßes, fettes Dankeschön dafür, dass wir die 2,000 Reads und die 200 Votes bei dieser Story geknackt haben! <33

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