Kapitel 4 - Hochzeit Nr. 2

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Kapitel 4 - Hochzeit Nr. 2

Es ist eine wunderschöne Hochzeit gewesen. Lange haben wir getanzt, gegessen, geredet und gelacht.
Sogar Severus ist nach mehreren Gläsern Feuerwhiskey aufgetaut und hat sich mit den restlichen Männern in eine Ecke verzogen und über Quidditsch gesprochen.
Währenddessen wurde ich von allen Seiten mit Fragen über meine Beziehung zu ihm bombardiert.
Als wir abends endlich nach Hause kommen, falle ich todmüde ins Bett.

Mühsam streiche ich mir die High Heels von den Füßen, löse meine Klammern aus den Haaren und decke mich zu.
Severus steht schmunzelnd am Fuß des Bettes und knöpft sich seine Manschetten auf, „Möchtest du dich nicht ausziehen, bevor du ins Bett gehst?"
Ich schüttle energisch den Kopf, „Du kannst mir ja auch dabei helfen", sage ich anzüglich.
„Wollen wir da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben?", schnurrt er und kommt auf mich zu.

Am nächsten Morgen fange ich an mich auf meine neue Arbeit vorzubereiten.
Ab dem ersten September werde ich Professorin für alte Runen werden. Lange habe ich mit Severus darüber diskutiert.

„Du kannst nicht einfach deinen Traum wegwerfen, nur weil ich mit dir zusammen bin", hatte er gerufen und war sich dabei durch die Haare gefahren.
„Severus, mein einziger Wunsch ist es mit dir zusammen zu sein. Und um ehrlich zu sein bin ich mir meiner Sache mit dem St. Mungos gar nicht mehr so sicher. Hogwarts ist immer mein Zuhause gewesen und wird es auch bleiben, was liegt da also näher als, dass ich hier anfange zu unterrichten?", hatte ich geantwortet und war einen Schritt auf ihn zugegangen.
„Aber, ich will nicht der Grund sein, wieso du deine Karriere platzen lässt", murmelte er.
Mein Gesicht nahm einen sanften Ausdruck an und ich streichelte ihm über die Wange, „Ganz ehrlich, legendär kann ich auch immer noch werden. Meine Forschungen kann ich genauso gut betreiben, auch wenn ich hier lehre. Außerdem kann ich mein Studium bei dir beenden und mich so trotzdem weiterbilden. Was soll denn schief gehen, wenn ich dich an meiner Seite habe?"
Sein Gesicht schmiegte sich in meine Handfläche und er schloss die Augen.
„Du störrische, kleine Göre", murmelte er, ehe ich ihn küsste.

Mir huscht ein Lächeln übers Gesicht. Ich bin so unfassbar glücklich.
„Miss Granger?", seine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken.
„Ja Schnuckibärchen?", rufe ich zuckersüß zurück.
Ich muss lachen. Er hasst es, wenn ich ihn irgendwie verniedliche.
Ein Severus Snape ist nicht niedlich", sagt er immer.
„Nenn mich nicht so! Schwing lieber deinen Hintern hier her. Dein Flohzirkus lässt sich dazu herab mir meine Tagesdecke zu zerfressen!", ruft er empört.
Ich lege meine Bücher weg, richte meine Unterlagen und laufe ins Schlafzimmer.
„Brian! Aus!", rufe ich und wedle mit den Armen, damit er von der Decke ablässt.
Schnell spreche ich einen Reparo über die Decke und lege sie ordentlich zusammen.
„Du könntest dich ruhig auch mal an Hundeerziehung versuchen", sage ich zu Severus und hebe eine Augenbraue.
Er zuckt nur mit den Schultern und versinkt wieder in seinem Tränkebuch.

Ich gehe zurück in mein Arbeitszimmer. Severus hat es magisch erschaffen aus einer Besenkammer, die an sein Schlafzimmer angrenzt. Er hat sie vergrößert, sodass sie eine beachtliche Größe angenommen hat.
Zwei Wände sind komplett mit Regalen gesäumt, die mit allen möglichen Büchern, die ich mir nur vorstellen kann, ausgestattet sind.
Ein kleiner Schreibtisch steht in der Mitte des Raumes und in einer Ecke habe ich mir eine kleine Leseecke eingerichtet. Mit Teppich, Sessel und Lampe.
Ich bin zwar eine Hexe, aber das warme Licht aus einer Lampe bringt wohligere Atmosphäre als ein Lumos.
Akribisch bereite ich mich für meinen Unterricht vor, ich will nichts falsch machen.
Wie peinlich es wäre, wenn ich an meinem ersten Tag etwas vergessen würde.
Severus fragt mich immer wieder, wieso ich denn so lange im Voraus schon etwas vorbereiten würde, aber immer wenn er an meine Schulzeit denkt, sind alle Fragen beantwortet.

Die Woche vergeht schnell und schon ist es Samstag und wir sind auf Ron's und Parvati's Hochzeit.
Der Fuchsbau ist wieder genauso schön hergerichtet, nur dass dieses Mal alles in gelb gehalten ist.
Gelbe Rosen, gelbe Kerzen, gelbe Teller, gelbe Tischkarten, gelbe Tischdeckchen, gelbe Girlanden.
Und auch dieses Mal falle ich mit meinem blauen Kleid enorm auf.
Parvati sieht wundervoll aus in ihrem indisch angehauchten Kleid. Ihre langen schwarzen Haare sind geflochten und mit kleinen gelben Blumen versetzt.
Wieder sitzen wir an einem Tisch, bis auf den kleinen Aspekt, dass Ron und Parvati an ihrem Brautpaartisch sitzen und dieses Mal George und Barbara bei uns sitzen.
George ist eben typisch George und fragt Severus auf lustigste Weise aus.
Er beherrscht sich wirklich sehr, nicht mit allzu zynischen Kommentaren zu antworten.
Ich muss schmunzeln, als George ihn danach fragt, wie aufregend es doch sei, eine Beziehung zu einer seiner Studentinnen zu unterhalten. Severus Halsschlagader pocht unheilvoll und ich bedeute George lautlos ab jetzt lieber einen Gang zurückzufahren.
Als Antwort bekomme ich ein schelmisches Grinsen.
„Hermine, freust du dich auf deine neue Tätigkeit in Hogwarts?", fragt mich Barbara mit ihrem wundervollen, amerikanischen Akzent. Ich liebe es, wie sie die ‚Rs' betont.
„Ohja, ich freue mich wirklich sehr darauf. Ich liebe es mein Wissen weiterzugeben und andere zu unterrichten. Was wäre da besser für mich, als Lehrerin zu werden?", antworte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Ist ja klar, dass die kleine Besserwisserin Miss Granger, ihrem nervtötenden Drang nachgeben muss, andere mit ihrer Weisheit zu behelligen", spottet Severus liebevoll.
„Und es ist auch klar, dass die dunkle Fledermaus aus Hogwarts Kerkern wieder etwas zu meckern hat. Wäre ja auch verwunderlich, wenn nicht. Oder, Hasipupsi?", frage ich mit einem süßlichen Lächeln an ihn gewandt, während ich unschuldig mit den Wimpern klimpere.
Seine Nasenflügel beginnen sich aufzublähen und er schnaubt.
Ich muss lachen.

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