Kapitel 11 - Einkauf
In der Winkelgasse angekommen, ziehe ich mir erstmal die Kapuze meines Umhangs über, um mich ungesehen in der Menge bewegen zu können.
Es ist viel los, weil in zwei Wochen das neue Schuljahr beginnt, deshalb besorgen sich die Familien die benötigten Dinge.
Somit ist es mir ein Leichtes unauffällig durch die Massen zu gleiten.
Bei Flourish und Blotts halte ich mich wie erwartet nicht allzu lange auf. Alle Bücher, die etwas mit ‚Seelenverwandtschaft' oder ‚Ankern' zu tun haben, leihe ich mir aus, schrumpfe sie und verstaue sie sorgfältig in den Taschen meines Umhangs, weil ich mich jetzt auf brisanteres Terrain begeben werde.Als ich die immer dunkler werdenden, feuchten und dreckigen Gassen der Nokturngasse langgehe, breitet sich ein flaues Gefühl in meinem Magen aus. Dieser Ort ist nichts für Zauberer und Hexen, die auf der hellen Seite der Magie zuhause sind.
Aber ich wüsste nicht, wo ich sonst nach der passenden Literatur schauen sollte.
Also wische ich meine feuchten Hände an meinem Umhang ab, straffe meinen Rücken und laufe selbstsicher durch die Straße.
Ich spüre dunkle Blicke auf mir ruhen, sehe mich aber nicht um, damit ich nicht unnötig jemandes Aufmerksamkeit auf mich ziehe.
Als ich endlich vor dem Buchladen stehe, atme ich erleichtert aus und öffne die Tür.Mich erschlägt ein muffiger, alter Geruch von nassem Pergament. Diffuses Licht beleuchtet die, mit allerlei Büchern, reichbestückten Regale. Ich spüre die schwarze Magie und ein kleiner Schauer läuft mir den Rücken hinunter.
Leicht die Nase rümpfend mache ich mich auf die Suche nach den von mir begehrten Büchern.
Zehn Minuten später bin ich auch schon fündig geworden, weitaus mehr als bei Flourish und Blotts, bezahle schnell und verlasse schnellen Schrittes die Nokturngasse.Als ich am Apparierpunkt der Winkelgasse ankomme, atme ich tief durch und mache mich, meine neuen Errungenschaften verkleinert und sicher in meinem Umhang verstaut, auf den Weg zu Harry und Ginny. Zwar nicht für allzu lange Zeit, aber immerhin muss ich ja meine Tarnung aufrechterhalten.
Nach einer knappen halben Stunde verabschiede ich mich auch schon. Als ich das Haus wieder verlasse, führe ich einen Tempuszauber aus, der mir die genaue Uhrzeit verrät und atme erleichtert aus, als ich erkenne, dass ich noch zwei Stunden habe, bis Severus mich zu Hause erwartet.
Also appariere ich nach Hogsmeade, suche mir einen gemütlichen Fleck unter einem Baum, da wir ja noch August haben und die Sonne so schön scheint und beginne mich durch meine Literatur zu arbeiten.*Severus Sicht*
Mit wehendem Umhang verlasse ich unsere Räumlichkeiten und mache mich auf den Weg nach Hogsmeade, um zu disappieren.
Ich war nicht ganz ehrlich zu ihr, aber ich denke das weiß sie.
Sie ist nicht auf den Kopf gefallen und wird, Dank ihres messerscharfen Verstandes, meine Lüge enttarnt haben.
Und ich weiß auch, dass sie mir dies nur nicht vorwirft, weil sie sich ihren Nutzen daraus gezogen hat.
Unter normalen Umständen wäre sie an die Decke gegangen, weil ich sie belüge, aber so hat sie wissentlich die Augen vor dem Offensichtlichen verschlossen, um ihren eigenen Willen durchzusetzen.
Diesen kleinen Triumph lasse ich ihr, da ich wichtiges zu erledigen habe heute.Als ich endlich aus dem unangenehmen Sog des Apparierens gespukt werde, finde ich mich vor einem riesigen, weißen Tor wieder.
Mein erstes Ziel am heutigen Tag. Malfoy Manor.
Auch, wenn ich um ehrlich zu sein nicht gut auf Draco zu sprechen bin, was mir keiner versagen kann, muss ich doch meine Privilegien nutzen und in das Haus.
Ich begehre Zutritt in ihre Bibliothek.
Mit meinen Recherchen zum Thema ‚Anker' oder ‚Seelenverwandtschaft' bin ich nicht weit gekommen und erhoffe mir einen Anhaltspunkt in der Malfoybibliothek zu finden.Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich mit einem Wisch meines Zauberstabes das riesige Eisengitter knarrend aufschwingen lasse.
Das imposante Anwesen der Malfoys erstrahlt auch im gewohnt snobistischen Glanz, obwohl seit letztem Schuljahresbeginn hier niemand mehr gewesen ist.
„Aber wofür hat man denn Hauselfen?", murmle ich zynisch.
„Sei nicht so fies", tadelt mich Hermines sanfte Stimme in meinen Gedanken und ich kann mir ein kleines Lächeln nicht unterdrücken.Lautlos schleiche ich durch die Eingangshalle und die Treppen hinauf, bis ich vor einer Steinmauer stehe.
Glücklicherweise weiß ich, wo ich zu suchen habe. Solche Art von Büchern bewahrte Lucius nicht einfach in seinem Lesezimmer auf.
Ich murmle das Passwort, in der Hoffnung, dass Draco es nicht geändert hat.
Erleichtert atme ich aus, als sich die Mauer zu verformen beginnt und ich mich einer schönen, alten Tür mit diversen Verzierungen entgegen sehe.
Ich schüttle leicht den Kopf. Wenn man so viel Geld besaß, dass man nicht mehr weiß wohin damit, dann kauft man sich eben eine Tür, die ein halbes Vermögen kostet haben muss.
Leise schnaubend öffne ich diese und trete in den spärlich beleuchteten Raum.
Ich bin schon einige Male hier gewesen, doch der Anblick der abertausenden, seltenen Bücher fesselt mich jedes Mal aus Neue.
Ein seltenes und höchstwertvolles Exemplar reiht sich an das nächste.
Meine wissbegierige Seite bekommt sofort leuchtende Augen, auch wenn ich mir nichts anmerken lasse.
Leider habe ich keine Zeit mich in den Büchern zu verkriechen. Ich habe ein Ziel vor Augen und da ich immer sehr zielorientiert arbeite, werde ich mich auch nicht aus der Konzentration bringen lassen.Und so wühle ich mich durch die beeindruckende Sammlung, bis ich mit meiner Ausbeute einigermaßen zufrieden sein kann.
Ich verkleinere die Bücher und verstaue sie in einer Tasche meines Umhanges. Ich werde mich später damit befassen.
Jetzt habe ich aber noch ein weiteres Ziel vor Augen.Nachdem ich mir ein schlichtes, schwarzes Hemd gezaubert habe, appariere ich in eine Seitenstraße mitten in Londons Einkaufspassage.
Ich muss mich unauffällig kleiden, da ich in meinen Roben unter den Muggeln sonst unangenehm aufgefallen wäre.
Ein Schnauben entfährt mir. Ich kann es nicht leiden in Muggelklamotten unterwegs zu sein.
Aber meine Mission erfordert dies, also straffe ich meinen Rücken, setze meine unleserliche Maske auf und mache mich auf dem Weg zu meinem eigentlichen Ziel.Nach einigen Minuten und abschätzenden Blicken mancher Muggel, finde ich mich in einem kleinen, noblen Geschäft wieder.
Alles glitzert um mich herum und ich muss unwillkürlich die Zähne blecken.
Das ist mir zu viel des Guten. Aber ich habe mir eine Aufgabe gesetzt und diese werde ich erfüllen.
Ich trete an den Tresen heran und ein kleiner Mann mittleren Alters, sieht mich freundlich an.
„Sie wünschen?", fragt er höflich und entblößt eine Reihe makelloser Zähne.
Auch wenn ich dagegen ankämpfe, breitet sich in mir ein Gefühl der Nervosität aus.
Meine Hände werden feucht und mein Mund trocken.
In meinem Magen rebelliert es, doch ich atme einmal tief durch, ehe ich zu sprechen beginne.
„Das", sage ich und zeige auf einen kleinen, goldenen Ring mit einem einzelnen, nicht zu großen Brillanten, der von zwei kleinen Linien umspielt wird, sodass es aussieht, als würde er von zwei Schlangen bewacht.
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Komm, unsere Herzen zeigen uns den Weg
FanfictionHermines Karriere läuft nun doch anders, als bisher geplant. Aber das macht ihr nichts aus, denn immerhin hat sie ihre große Liebe an ihrer Seite. Severus Snape. Endlich können die beiden ein glückliches, gemeinsames Leben führen, oder doch nicht? M...