Das Kapitel mit dem mad monday

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Am Montagmorgen beim Frühstück saß Anastasia über die Lexikas gebeugt, die Rosa ihr aufgedrängt hatte und löste die Aufgaben. Was sehr schwierig war, da es schier unmöglich war, sich zu konzentrieren, wenn man sich mit der chaotischsten Familie Deutschlands in einem Raum befand.

Doch sie versuchte, das Leben, das um sie herum war, einfach auszublenden. "Ist das für die Schule?", wollte Susi wissen. Anastasia sah kurz auf, doch als ihr auffiel, dass Susi gerade Torben stillte (mitten beim Frühstück, wie abartig!),drehte sie schnell den Kopf weg. "Natürlich ist das für die Schule!", rief sie entnervt. Ihre Stiefmutter war nun wirklich nicht hell im Kopf. Aber warte mal... Sie gab Yogastunden und managte Hochzeiten! Da brauchte man sich die Frage, ob sie schlau war, nun wirklich nicht stellen. Susi seufzte und für eine Weile hörte man nur Torben's Geschmatze. Anastasia verzog angeekelt das Gesicht und Henry stieß sie an. Sie verdrehte die Augen und sah erneut auf. Himmel, sie würde nie fertig werden, wenn das so weiterging! "Machst du die Hausaufgaben für andere?", fragte Henry und schob einen weiteren Löffel Cornflakes in seinen Mund. Anastasia nickte seufzend und widmete sich dann wieder ihrem Lexikon. "Warum tust du das?" "Ich bin per Zufall in diese Sache reingeraten! Mann, ich war so verwirrt und dann hat diese Rosa irgendwas gefaselt von wegen 10 Euro pro Hausaufgabe und dann war sie auch schon weg! Und jetzt will ich halt kein Kameradenschwein sein, schließlich..." Sie stöhnte auf. Henry blickte sie über den Tisch hinweg an. "Hallo?! Seit wann nimmst du Rücksicht auf andere?", mischte sich Mira ein und beförderte einen Löffel Zucker in ihren Tee. "Ich bin seit einer Woche auf dieser Schule. Vielleicht will ich auch mal ein nettes Mädchen kennenlernen und mich mit ihr anfreunden!" Anastasia kaute auf ihrem Bleier, ehe sie wieder den Kopf senkte und ihr die dunklen Strähnen in die Augen fielen. Henry stieß hörbar die Luft aus. "Rosa wäre eh nicht deine Freundin geworden. Also, hör auf, deine Freizeit für ihre Hausaufgaben zu verschwenden. Das Geld hast du doch wohl nicht nötig." Anastasia legte den Kopf schief und jonglierte mit den Worten der Einsicht. Doch bevor diese aus ihrem Mund kommen konnten, schluckte sie sie herunter und fuhr fort. Sie war nun vielleicht eine Freundin der Jungs, aber das hieß nicht, dass sie nachgab, nein!

Und so quälte sie sich weiter durch die verschiedensten Aufgaben und befand sich eine gute halbe Stunde später mit knurrendem Magen an der Bushaltestelle. Der Wind peitschte ihr die Regentropfen ins Gesicht und zerrte an ihren nassen Haaren. Ihre weißen Converse waren komplett durchgeweicht und ihr Trenchcoat flatterte trotzig um ihren Körper herum und blähte sich auf. Anastasia kämpfte mit dem Regenschirm, doch sobald sie ihn ausspannte, stülpte er sich um und flog ihr beinah aus der Hand. Fluchend packte sie ihn weg und sah ungeduldig auf ihre Uhr. Das war es dann wohl mit Sommer... Henry und die beiden anderen hatten sich nach fünf Minuten Regen irgendwohin verkrümelt, um womöglich mal wieder zu schwänzen. Zwar hatten sie Anastasia gefragt, ob sie mitkommen wollte, doch sie hatte abgelehnt. Und nun stand sie hier, mit Moritz, der in einem knallgelben Regencape steckte und Regenwürmer beobachtete und Mira, dessen Musik Anastasia trotz der Kopfhörer mitverfolgen konnte.

Mira's weißblonde Locken kringelten sich aus der Stoffkapuze ihres Pullis hervor und die Leggins klebte ihr nun am Körper wie Tesafilm.

Als der Bus mit einer Verspätung von zehn Minuten endlich um die Ecke rollte, war er natürlich schon prall gefüllt. "Was für eine Scheiße", murmelte Anastasia und quetschte sich durch die Tür. Im ganzen Bus stank es nach Matsch und regennasser Kleidung. Was sie nicht alles für zwei Stunden Erdkunde tat...

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Henry nippte an seinem Eistee und eilte durch den Eingang der Schule, während über ihm der Gong ertönte. Die Jungs hatten sich umentschieden und waren nun mit ein paar Umwegen doch noch zur Schule gefahren. Gerade schellte es zur ersten Stunde. Sie machten sich tropfnass und gehetzt auf den Weg zur Sporthalle und in den leeren Gängen hallten ihre Schritte wieder.

Als sie schließlich die Umkleidekabinen erreichten, saß der Rest des Kurses bereits angezogen auf den Bänken und wartete auf die Spätankömmlinge. Die drei hetzten in der Jungskabine und schälten sich aus dwn nassen Sachen. Henry seufzte beinah befreit, als er sich die trockene Sporthose über die Beine zog. Der Stoff war warm und angenehm. Das T-Shirt war ebenfalls schnell angezogen, nur die Schuhe ließen sich schwer über die klebrig feuchten Socken ziehen, die hier und da nasse Flecken hatten.

Als sie schließlich die Halle betraten, funkelte Frau Gatter sie wütend an. Sie war die reinste Furie und sie kannte keine Gnade. Egal was war, niemand durfte in ihrem Unterricht zu spät kommen. "Möchten Sie vielleicht erklären, wie es zu ihrer Verspätung kommen konnte?", schrillte ihre Stimme durch die Halle und die Gespräche des Kurses verstummten. Henry, Frank und Tim standen da wie bedrossene Pudel und sahen eimander hilflos an. "Der Bus hatte halt Verspätung." Tim kratzte sich am Kopf. Es war so still, dass man hören konnte, wie der Regen auf das Sporthallendach prasselte. Frau Gatter zog die Augenbrauen zusammen und wippte auf und ab. "Ich kann diese Ausrede nicht mehr hören, wissen Sie! Es gibt immer einen Weg, pünktlich zum Unterricht zu erscheinen!" Henry hasste es, dass diese Frau ihre Schüler ständig mit 'Sie' ansprach. Sie war wirklich die einzige Lehrerin, die das tat. "Aber...", setzte er an. "Immer!", schrie Frau Gatter und blies dann so doll in ihrer Trillerpfeife, dass der schrille Ton durch ihren Körper zog wie ein Stromschlag. "In Ordnung", fiepte Frank und Henry und Tim nickten. Schließlich wurden sie zu 20 Liegestützen verdonnert, während der Rest des Kurses mal wieder Basketball spielte. Frau Gatter kratzte ihre kurzen, schwarzen Haare, ehe sie eines der Mädchen zusammenschrie, da dieses vergessen hatte, seine Ohrringe rauszunehmen. Frank schüttelte den Kopf. "Die Frau gehört doch in Therapie!" Henry brummelte zustimmend. In der Tat!

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Anastasia ließ sich erschöpft auf ihren Stuhl fallen, ehe sie begann, den nassen Trenchcoat von ihrem Körper zu zupfen. Allerdings war sie nicht die einzige, die heute morgen vom Regen überrascht wurde, denn der Boden im Raum war übersäht von kleinen Pfützen und Schlammspritzern. Hier und da entdeckte sie einen triefenden Haarschopf. Sie holte die Lexikas aus ihrer Tasche und legte die Blätter mit den Hausaufgaben sorgfältig daneben. Zum Glück waren wenigstens die unversehrt geblieben! Sie atmete einmal tief durch und lehnte sich zurück, als plötzlich eine perfekt manikürte Hand vor ihrem Gesicht erschien. 5 lange, pinke Fungernägel hielten elegant 30 Euro in die Luft. "Rosa!" Anastasia sah überrascht auf und musste sich ein Lachen unterdrücken, als sie Rosa's Gesicht erblickte. Wimperntusche und Liedschatten schmierten sich ihre Augen entlang und waren zu einer lilaschwarzen Masse verlaufen. Die blonden Haare klebten an ihren Wangen. Rosa knallte das Geld auf Anastasia's Tisch und schnappte sich die fertigen Hausaufgaben. "Danke!" Ein falsches Lächeln huschte über ihr Gesicht, ehe sie sich umdrehte, davonging und die fassungslose Anastasia in ihrer Parfümwolke sitzen ließ. Brummend klaubt sie das Geld vom Tisch und stopfte es in ihre Tasche. Mit einem Mal war sie wütend auf Rosa, wütend, dass sie schamlos für ein paar Erdkundehausaufgaben ausgenutzt wurde, ohne, dass es sich ehrlich bei ihr bedankt wurde. Die anderen zwei Mädchen hatte sie nicht mal zu Gesicht bekommen und nun saß sie immer noch ohne jegliche Bekanntschaften da! Aber Henry hatte Recht gehabt: sie und Rosa hatten nie eine Chance gehabt, Freundinnen zu werden. Nicht so! Und dieses Mädchen konnte sich jetzt auf was gefasst machen, aber gewaltig! Der Gedanke tröstete Anastasia ein wenig und die Vorfreude auf die Rache ließ ein angenehmes Prickeln durch ihre Haut fahren.

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Hey, ja, es hat lange gedauert, aber dies und das haben mich vom Schreiben abgehalten. Aber hier ist das neue Kapitel für euch und ich hoffe, ihr werdet zahlreich kommentieren! :D Ich habe zwar immer noch nicht die wahre Widmungsfunktion gefunden, aber dieses Kapitel ist fur Celiiine my bby und BeJojo, die gaaanz liebe Kommis hinterlassen haben. :) Danke ihr süßen! <3

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