Ich verbrachte den gesamten Abend bei Luisa. Ich erzählte ihr die Version für die ich mich entschieden hatte. Ich wurde ohnmächtig und mein Vater rief den Krankenwagen.
Jetzt stand ich vor dem Haus,welches mal mein Zuhause gewesen war. Mit zitternden Händen schloss ich die Haustür auf,ich wusste das ich nicht naiv sein konnte,zu denken das heute alles anders laufen würde. Bevor ich die Haustür schließen konnte,rammte mir mein Vater seine Hand in den Magen. Ich schrie laut auf.
,,Wo warst du die ganze Nacht?",schrie er mich an.
,,Was interessiert dich das?",schrie ich zurück.
Er schlug mir ins Gesicht,anscheinend war das seine Antwort auf meine Frage.
Ich hatte Angst, dass jemand etwas sehen könnte. Die Haustür stand immernoch offen,wir schrien uns lautstark an.
,,Du bist so undankbar",brüllte er mich an.
Sofort roch ich wieder seinen Alkoholintus. Konnte Alkohol wirklich so sehr das Gehirn vernebeln? Konnte er nicht mehr klar denken? Wusste er nicht,was er da gerade tat und sagte?,,Ich habe dich 18 Jahre groß gezogen und du redest so mit mir?!"
,,Wie rede ich denn?",fauchte ich ihn an.
,,Deine Mutter hätte dich einfach mitnehmen sollen. Ihr hättet zusammen in der Hölle schmoren sollen."
,,Darüber hätte ich mich gefreut"
,,Ich hätte den Krankenwagen nicht rufen sollen"
Seine Worte trafen mich mit voller Wucht,ich lief einen Schritt zurück,als hätte er mich geschlagen. Ich spürte wie mir die Tränen hoch kamen. Ich wollte sterben,so fühlte ich mich.
,,Ich hasse dich",schrie ich hysterisch. Meine Schreie halten durch die ganze Nachbarschaft. Zum ersten Mal hatte ich diese drei Worte laut ausgesprochen.
Mein Vater lief einen Schritt auf mich zu und hob seine Hand. Automatisch lief ich einen Schritt zurück.
,,Sieh zu wie du alleine zurecht kommst",schrie er und schlug mir die Tür vor der Nase zu.
Ich sank auf alle vier.
Ich heulte wie ein Schlosshund.
Ich schrie hysterisch herum.
Ich schrie meinen Vater durch die geschlossene Haustür an,doch keiner antwortete mir.Mein ganzer Körper bebte. Ich spürte wie die Kieselsteine auf dem Boden sich in meine Handflächen bohrten.
Passend zu meiner Stimmung fing es an zu regnen.Hatte mein Vater mich gerade wirklich raus geworfen? Meine ganzen Sachen waren noch Zuhause und wo sollte ich hin? Ich ließ einen frustrierten Schrei raus und stand auf.
Ich war vollkommen durchnässt.
Mein gesamter Körper zitterte vor Kälte,vor Schmerz,vor Wut und Hass.Am liebsten hätte ich das ganze Haus mitsamt meinem Vater angezündet. Ich wusste nicht wo ich hin sollte. Ich wusste nicht was ich machen sollte.
Ich drehte mich um und sah in Zanders Gesicht. Er stand vor der Tür und starrte mich an. Hatte er gerade alles mitbekommen?
Ich hoffte nicht.Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen,lief ich die Straße entlang.
Ich glaubte meinen Namen rufen zu hören,doch lief weiter.Ich wusste nicht wo ich hin sollte.
Ich lief und lief,bis ich an einem alten Spielplatz ankam. Ich setzte mich auf die Schaukel und starrte auf meine Hände.Es regnete immernoch in Strömen.
Es war mittlerweile dunkel und keine Menschenseele war mehr zu sehen.So hatte ich mir nicht meinen Montagabend vorgestellt. So hatte ich mir mein ganzes Leben nicht vorgestellt. Nicht mal in meinen schlimmsten Albträumen hätte ich mir so was vorgestellt.

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Between us
Fiksi RemajaNicht bearbeitet. Fehler vorhanden!! Nichts ist wie es scheint. Die 18 jährige Juli führt anscheinend das perfekte Leben. Sie hat die besten Freunde,die besten Noten und eine perfekte Familie. Zander Scott hingegen ist verschlossen,aggressiv,mysteri...