58 - Entlassen

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Zander

Mit Selbsthass,Wut und Verzweiflung ließ er mich alleine zurück.Ich lehnte an der Wand,mein Gesicht zwischen meinen Beinen vergraben.

Ich war nicht schuld am tot meiner Mutter.
Ich hatte ihr nicht gesagt sie solle es tun,ich habe ihr nicht dabei geholfen,es war ihre Entscheidung gewesen.

Ihre Entscheidung,dass sie mich und Ana alleine ließ. Es war ihre Entscheidung gewesen,dass ich sie so vor finden musste und sie nicht mehr aus meinem Gedächtnis bekam.

Ich war doch noch ein Kind gewesen.

,,Nicht das du bald am Tod zweier schuld bist"

Niemals würde ich zulassen,dass Juls sowas wie Mom passierte. Niemals würde ich damit fertig werden,wenn sie sich noch einmal etwas antun würde.

Niemals könnte ich damit umgehen,würde damit klar kommen,wenn Juls tot wäre.
Ich wüsste nicht was das mit mir machen würde.

Immer wieder fragte ich mich wie das mit meiner Familie in die Brüche ging.
Früher hatten mein Dad und ich auch kein gutes Verhältnis gehabt. Er hatte Dinge getan,an die ich immer noch denken musste.

Meine Schwester und ich waren früher wie Geschwister eben waren,doch nach dem das mit Mom passiert war,verschlimmerte sich alles.

Mein Vater wurde immer schlimmer.
Seine schlechten Launen,die Depressionen wegen meiner Mutter ließ er an mir aus und Ana? Sie sah zu.

Ich hatte es im Endeffekt nicht mehr ausgehalten. Mein Vater hatte einen Durchbruch mit seiner Firma gehabt.
Sofort wollte er umziehen,wohin wusste ich nicht.

Ana war sofort bereit ihm zu folgen,doch ich weigerte mich.Ich wollte nicht mehr mit ihm unter einem Dach leben,hatte es einfach nur noch satt gehabt.Also ließen die zwei mich zurück und zogen weg.

Ich bereute bis heute nicht meine Entscheidung,ich bereute nur,dass ich das nicht früher getan hatte.

Stunden vergingen ohne das ich etwas tat,der Schmerz,die Worte,wollten einfach nicht vergehen,nicht aus meinem Kopf verschwinden.

Ich rappelte mich auf,lief in die Küche,öffnete die unterste Schublade meines Schrankes und zog eine nagelneue Whisky Flasche heraus.

Ich starrte sie an,meine Hände fest um sie geschlossen.

Tu das nicht,sagte ich zu mir selbst,doch mein Schmerz,schrie etwas anderes.

Ich öffnete sie,setzte die Flasche an meinen Lippen an. Ich spürte die eiskalte Flüssigkeit in meinem Mund,dann den stechenden Schmerz in meiner Lunge.

Ich nahm gleich einen zweiten und dann einen dritten Schluck.Ich lief wieder ins Wohnzimmer,mit der Flasche in der Hand und setzte mich damit aufs Sofa.

Ich wusste,dass ich das falsche tat,tat es jedoch trotzdem.

Juli würde das nicht erfahren,es war eine Ausnahme. Ich würde das kein zweites Mal tun,schwor ich mir.

Ich brauchte das jetzt,wollte vergessen.

Juli

Between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt