57 - Gefühlsausbrüche

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Zander

Als das Krankenhaus mich anrief,ließ ich alles stehen und liegen.Sofort war ich in meinen Wagen gestiegen,so schnell gefahren wie es mein Auto zuließ.

Ich platzte vor Aufregung und Spannung.
Wie würde sie auf mich reagieren?
Würde sie mich sehen wollen?
Würde sie mich weg schicken?

Tausend fragen schwirrten mir durch den Kopf.

Die letzte Nacht war für mich der Horror gewesen. Jedes Mal wenn ich meine Augen geschlossen hatte,sah ich ihr Gesicht,blass und leer.Ich sah ihren Körper,leblos,eiskalt.

Jedes Mal wenn ich es geschafft hatte dann doch einzuschlafen,bin ich sofort wieder schweißgebadet und schreiend aufgewacht.

Die Albträume waren stärker denn je.
Nicht mehr meine Mom war der Auslöser dafür sondern Juli.

Ihr Gesicht,ihr lebloser Körper,ihre geschlossenen Augen,der eiskalte Körper,das nicht schlagende Herz,hielten mich die ganze Nacht wach.

Seit einer halben Stunde saß ich schon im Wartezimmer. Meine Knie zitterten genauso wie meine Hände,ich konnte nicht still sitzen.

Der Schweiß rann mir über die Stirn,meine Hände schwitzten.Jedes Mal wenn ich sie an meiner Jeans abwischte,waren sie das nächste mal noch feuchter.

Ich starrte unverwandt auf die Uhr.
Lauschte dem Ticken,was mich verrückt machte.Jede Minute die verstrich in der ich nicht aufgerufen wurde,war unerträglich für mich.

Immer noch nicht hatte ich ihren Vater,Georg oder ihre Großeltern informiert.
Ich hatte zu sehr Angst davor was sie sagen würden,ob sie mir die Schuld dafür geben würden,was sie getan hatte.

Niemals würde ich das verkraften,niemals könnte ich mir das verzeihen.

Ich hatte Angst vor den Worten von Juls,Angst davor,was sie zu mir sagen würde.Was würde ich tun,wenn sie sagen würde,dass es meine Schuld gewesen wäre?

Was würde ich tun,wenn sie sagen würde,dass sie es bereute es geschafft zu haben?

Eine Welt würde für mich zusammen brechen.

Wie würde ich reagieren wenn alles wieder wie zuvor wäre? Wie könnte ich mit dem ständigen Gedanken leben,dass sie es wieder tun würde?
Wie konnte ich sie jetzt noch alleine lassen? Sie aus den Augen lassen?

Wie konnte ich jetzt nicht 24 Stunden an sie denken? Was würde ich tun wenn sie mal nicht erreichbar war? Würde ich vom schlimmsten ausgehen? Würde ich wieder ihr bleiches Gesicht vor mir sehen?

Ich fuhr mir mit zitternden Händen durch Haar. Ich musste mit ihr reden,wenn sie mit sich reden ließ.

Ich würde für sie da sein,ihr die Zeit geben die sie brauchte und dann wenn sie bereit dafür war,würde ich ihr zuhören und bei ihr sein.

,,Mr.Johnson?"

Ich hob meinen Kopf,sah der jungen Ärztin ins Gesicht und stand auf.

Ich musste mich als ihren Bruder ausgeben sonst hätten sie mich nicht zu ihr gelassen.

,,Wie geht es ihr?"

Between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt