55 - Zwecklos

7.4K 267 65
                                    

Zander

Wie erstarrt stand ich da,sah zur Badewanne,sah sie nicht.

Mein Herz klopfte mir wild gegen die Brust.

Ich rannte auf sie zu.
Warf mich auf den Boden,kniete vor der Wanne.

,,Nein",schrie ich.

Ich senkte meine Arme in die Wanne,versuchte sie hoch zu ziehen.

Ihre Haare klebten ihr im Gesicht,ich versuchte ihre Augen frei zu machen.
Ihre Augen geschlossen,ihr Gesicht Leichen blass.

,,Nein"

Ich spürte die Tränen in mir aufsteigen.
Mein ganzer Körper bebte.

Meine Vergangenheit versuchte mich einzuholen.Ich kämpfte mit den dunkelsten Gedanken und Ängsten,die ich zu verbergen hatte.

Ihr Gesicht,wie sie dort lag,leblos,ich schrie lauter.

Ich schüttelte meine Erinnerungen weg.
Mein Blick wieder auf Juls gerichtet.

Ich wollte sie aufsetzten,doch sie konnte nicht selbstständig über Wasser bleiben,sie sank wieder ein Stück nach unten,sofort zog ich sie wieder hinauf.

Meine Arme umschlungen sie fester,ich schüttelte sie,flehte sie an ihre Augen zu öffnen,doch sie tat es nicht.

Ich zog sie aus der Wanne heraus,zog sie auf meinen Schoß.

Meine ganze Kleidung durchnässte.
Meine Hände umfassten ihr kaltes,weißes Gesicht.

Wieder stieg mir ihr Gesicht auf,die blau angelaufen Lippen,das ganze Blut.

,,Juls"

,,Juls bitte" schluchzte ich.

Ich schüttelte sie,hoffte das sie ihre Augen aufschlagen würde,doch sie tat es nicht.

Genau so wenig wie sie es getan hatte.

,,Tu mir das nicht an,bitte tu mir das nicht an. Ich brauche dich Juls. Ich kann nicht ohne dich"

Meine Stimme versagte vollkommen.
Mein Herz setzte aus.
Die Tränen flossen mir wie ein Wasserfall übers Gesicht.
Mein ganzer Körper bebte.
Alles tat mir weh.
Ich konnte nicht mehr atmen.

Ihr Gesicht war eiskalt,ihre Lippen blau angelaufen.

Ich stand auf,sie in meinen Armen.
Ich rannte aus dem Badezimmer,rannte in das Schlafzimmer.

Ich legte sie schweren Herzens aufs Bett,suchte ihr so schnell ich konnte etwas zum anziehen heraus.

Scheiße.

So wie sie gerade auf dem Bett lag,hilflos,nicht mehr bei Bewusstsein,sah sie aus wie sie.

Ich zog ihr eines meiner Oberteile über den Kopf,langsam,vorsichtig.

Dann zog ich ihr einer meiner Jogginghosen an und hob sie wieder hoch in meine Arme.

Ich rannte aus dem Zimmer,rannte aus dem Haus hinaus.

Mit ihr zusammen stieg ich den Wagen,fuhr über jede rote Ampel,fuhr so schnell ich konnte.

Ich wusste nicht wo ich parkte,wusste nicht einmal ob es überhaupt ein Parkplatz war,doch das war mir egal,alles war mir egal, bis auf sie.

Between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt