02- Die Stunde danach

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Seit einer Stunde lief Lu schon in meinem Zimmer im Kreis herum. Sie tippte sich mit dem Zeigefinger an die Lippe, als würde sie gerade versuchen eine Matheaufgabe zu lösen, doch was sie eigentlich versuchte zu lösen, war mich.

Ich habe sie sofort nach dem ich Zuhause angekommen war angerufen und keine Sekunde später, war sie in mein Zimmer gestürmt und wollte alle Einzelheiten wissen.

Ich wusste nicht was sie erwartet hatte zu hören, doch als ich mit dem erzählen fertig war, seufzte sie nur und seither lief sie im Kreis herum.

,,Juli, du bist 18 und noch ungeküsst"

,,Stimmt nicht", antwortete ich schmollend und etwas beleidigt.

,,Ted in der ersten Klasse zählt nicht", sagte sie.

,,Was erwartest du von mir? Das ich auf eine Party gehe und mit wildfremden Typen rum mache?"

,,Das erwartet doch keiner von dir Juls.
Ich will nur das du Spaß hast und dich nicht versteckst. Schau dich an, dir rennen haufenweise Jungs hinterher. Du bist wunderschön, witzig und intelligent. Du hast das rundum Packet"

,,Das stimmt doch gar nicht"

,,Was ist mit Asher?"

,,Er wollte nur das ich ihm Mathenachhilfe gebe"

,,Er ist einer der beliebtesten Jungs der Schule, denkst du wirklich er hat nur Mathe im Kopf?" Ich zuckte mit den Schultern.

,,Was ist mit dem neuen? Er hat dich förmlich mit den Blicken ausgezogen"

,,Du meinst den mit den vielen Tattoos?"

,,Ja, ich meine Zander"

,,Er sah eher so aus, als würde er mich am liebsten mit bloßen Händen erwürgen wollen"

,,Und was für Hände er hat" Schwärmte Lu.

,,Er ist nicht mein Typ"

,,Wer ist dann dein Typ, Juls?"

,,Aufjedenfall nicht sowas, überall wo man hin sieht, sind Tattoos"

,,Oh ja und wie man hinsehen will.
Diese Arme, ich würde sie am liebsten anfassen, ob sie wirklich so hart sind wie sie aussehen"

,,Du redest so als würdest du ihn auffressen wollen. Wenn du ihn so gut findest, dann frag ihn nach seiner Nummer"

,,Und wie ich das will, doch als deine beste Freundin überlasse ich ihn dir"

,,Oh wie nett von dir", sagte ich Augenrollend.

,,Ich weiß, du musst dich morgen schminken. Du musst auffallen, damit er ausflippt, wenn er dich sieht"

,,Wieso?"

,,Na für Zander, Dummerchen"

,,Aha. Dir ist wohl entfallen, dass ich keinerlei Interesse hege"

,,Und zieh dir mal bitte was anderes an, nicht immer deine Pullover. Du hast so eine schöne Figur, aber versteckst sie"

,,Noch einen Wunsch?"

,,Du solltest dir die Haare glätten"

,,Ich glaube, du solltest jetzt gehen"

,,Bis morgen" Lachend umarmte sie mich.
Ich brachte sie noch zur Haustür und schon saß ich alleine auf meinem Bett.

Ich nahm mein Buch zur Hand und fing an zu lesen. Ich liebte Bücher über alles, wenn ich anfing zu lesen, fühlte ich nichts anderes, als das was die Charaktere gerade fühlten.

Between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt