53 - Wiedersehen

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Zander

Ich stand in der Küche und spritzte mir das kalte Wasser ins Gesicht. Mein Hirn immer noch benebelt,meine Wut kaum auszuhalten.

Ich wollte auf alles einschlagen,wollte jedem in die Fresse schlagen.Die Worte meines Vaters und meiner Schwester hallten mir im Kopf herum,sie wollten nicht verstummen.

Ich hasste sie dafür,hasste sie dafür,dass sie mich daran erinnert hatten,wie beschissen ich war. Ich hasste es,dass sie recht damit hatten,was sie sagten.

Der Hass gegen mich selbst drohte mich zu übermannen,die Wut packte mich.
Ich war ein verdammter Bastard,ich hatte dieses Mädchen nicht verdient,alle hatten recht.

Alle bis auf sie selbst wussten,dass ich ihr nicht gut tat,dass ich ihr Leben versauen würde.

Sie wusste es auch,sonst wäre sie nicht gegangen,sagte meine innere Stimme.

Wieso konnte ich meine verdammte Klappe nicht aufmachen,als sie es von mir verlangt hatte? Wieso hatte ich sie gehen gelassen?

Wieso musste ich Alexander zusammenschlagen? Weil er es verdient hatte und ich würde es wieder tun.

Immer und immer wieder würde ich ihm die Fresse polieren,bis er begriff das Juls zu mir und sonst zu keinem gehörte.

Ich würde ihm das Genick brechen,wenn es nötig wäre.Verdammt,ich würde jedem die Fresse polieren,der etwas über Juls sagt.
Selbst wenn jemand nur ihren Namen in den Mund nehmen würde,würde ich ihn bearbeiten,bis er ihn vergaß.

Ich griff nach der Wodka Flasche neben mir,setzte sie an meine Lippen an,wollte grade daraus trinken,den Kummer und den Selbsthass ertrinken. Ich hielt in meiner Bewegung inne,schaute aus dem Fenster und blieb wie erstarrt stehen,dass konnte nicht war sein,ich musste träumen oder noch besoffen sein.

Ich verließ so schell ich konnte die Küche und das Haus.Vor der Haustür bleib ich stehen,ich sah Juli in die Augen. In diese wunderschönen Augen eines Engels.

Sie stand vor mir,sie sah noch schöner als sonst aus.Meine Hände zitterten,ich hatte Angst davor wie sie reagieren würde,würde sie jetzt weg rennen? Würde sie mich stehen lassen?mich anschreien?

Warum war sie hier? Wusste sie von Alexander? Wusste sie was ich getan hatte? Wusste sie das ich wieder die Beherrschung verloren hatte? War sie enttäuscht? Noch enttäuschter als zuvor?

Ich wollte zu ihr,konnte mich jedoch nicht bewegen,ich wollte zu ihr laufen,doch konnte nicht,ich konnte sie nur ansehen.
Ich wusste nicht ob ich zu ihr laufen sollte oder nicht,doch sie übernahm die Entscheidung für mich,denn sie rannte auf mich zu und drückte ihr Gesicht an meine Brust.

Sofort stieg mir ihr herrlicher Geruch in die Nase. Ich seufzte. Wie sehr ich sie vermisst hatte.

Als sie anfing zu schluchzen verspannte ich mich sofort.

,,Juls?",flüsterte ich.

Sie drückte ihr Gesicht fester an meine Brust,krallte ihre Nägeln in meine Schulter.

Wie sehr ich ihre Nähe vermisst hatte.
Ich zog sich ins Haus hinein,schloss hinter uns die Haustür.

Ich hatte ein deja vu,so oft schon waren wir an diesem Punkt,dass ich sie aufgelöst vorgefunden hatte. Jedes Mal hatte es mir das Herz gebrochen sie so zu sehen,ihren Schmerz zu spüren.

Between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt