04- Schock

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Ich konnte mich nicht bewegen ,ich war wie versteinert, ich konnte nicht atmen, mich nicht regnen.

Ich konnte nur zu sehen. Meine Mutter weinend auf dem Boden,mein Vater der eine zerbrochene Bierflasche in der Hand hielt.

Meine Mutter die sich die blutigen Hände über die Augen hielt, mein Vater der schrie.
Mein Vater der sie tritt, meine Mutter die schrie.Mein Vater der ein weiteres Mal zu schlug und dann schrie ich, ich schrie so laut ich konnte.

Ich kreischte hysterisch, ich rannte auf beide zu und schubste meinen Vater weg.

Meine Mutter die mich nun ansah, mein Vater der mich ebenfalls ansah. Meine Mutter die noch mehr weinte, mein Vater der mit großen Augen auf mich hinab sah, sein Blick beschämend auf den Boden gerichtet.

Meine Mutter die nun aufstand und das Zimmer verließ, mein Vater der versuchte mir die Hand auf die Schulter zu legen. Ich, die einen Schritt zur Seite trat und dann noch einen.

Er, der anfing zu sprechen. Ich, die sich die Ohren zu hielt. Er, der wieder einen Schritt auf mich zu ging. Ich, die schrie und einen weiteren Schritt nach hinten trat und dann noch einen, bis ich die Tür in meinem Rücken spürte.

,,Juli",sagte er mit flehendem Blick.
Ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte, ich hätte niemals erwartet so etwas zu sehen.
Ich dachte immer meine Eltern würden sich lieben, sie wären perfekt, doch da hatte ich mich getäuscht.

Ohne weiter darüber nachzudenken rannte ich aus dem Haus heraus. Ich hörte meinen Vater noch meinen Namen schreien doch rannte über die Straße.

Ich setzte mich auf die Treppenstufen von Zander, wieso wusste ich selbst nicht. Ich hätte genau so gut zu Lu gehen können, doch ich wollte ihr nichts erklären müssen und bei Zander wusste ich, dass es ihn nicht interessieren würde, was bei mir los war.

Ich weinte, ich schluchzte, ich schrie, ich riss mir die Haare von der Kopfhaut. Ich spürte so viel Schmerz. Ich sah meine Mutter vor mir, weinend, schreiend, mit Blut verschmierten Händen.

Kam es schon öfters vor? War es das erste mal? Oder nicht? Hätte ich es verhindern können? Ich wusste es nicht. Seit einer halben Ewigkeit saß ich jetzt hier bis jemand die Tür aufmachte.

,,Stalkst du mich oder was?" Ich erstarrte in meiner Haltung und blieb regungslos sitzen.

,,Bestimmt nicht" fauchte ich ihn an, doch meine Stimme kling heiser und verriet mich.

,,Wieso weinst du?"

,,Tue ich nicht", versuchte ich zu lügen, doch er saß schon neben mir und hob mein Gesicht an, sodass ich ihn ansehen musste.

,,Doch das tust du"

,,Nein, es ist nur kalt"

,,Was ist passiert Jul's?" Seine Stimme nahm einen sanften Ton an, doch sein Blick war immernoch ausdruckslos.

,,Er er"

,,Wer?"

,,Mein Vater er .." Ich unterbrach mich mitten im Satz und setzte neu an.

,,Ich hatte Streit mit meinem Vater"

,,Um was ging es?"

,,Meine Mutter"

Sein Kiefer zuckte.
,,Hör auf zu weinen, keiner ist deine Tränen wert. Komm" Er zog mich hoch.
Jetzt stand er genau vor mir und schaute mich mit diesen Augen an, ich sah weg.

Juls sowas gefällt dir nicht,also denk sowas auch nicht.

Oh doch genau das gefällt dir. Sagte die andere Stimme in meinem Kopf und sie hatte recht.

Between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt