Kapitel 93 - Rosalie Cosima Potter

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Sam's PoV:

Es sind bereits ein paar Tage vergangen, seit wir nach Hause gekommen sind. Sissi verbrachte die ersten paar Wochen der Ferien bei Fred im Fuchsbau, wo ich mich auch hin und wieder blicken ließ. Jedoch unternahm ich auch sehr viel Zeit mit Chace, welcher des Öfteren zu uns kam.

Eines schönen Sommerabends waren mein Cousin und ich in meinem Zimmer, als ich gerade von meinem Vater gerufen wurde. Chace kam mit mir nach unten in das große Wohnzimmer. Ich erblickte eine blonde Frau und ein Mann, welcher Sirius sehr ähnelte. „Sammy..." Mein Vater kam auf mich zu und legte seine Hand auf meine Schulter. „Das ist Rose... deine Mutter!", sagte er so plötzlich.

„Was?", fragte ich jetzt und sah zu meinem Cousin. Ich betrachtete meine Mum. Sie war blond und zierlich, hatte blaue Augen und war etwa ein bisschen größer als ich. „Das kann nicht sein!" „Sam, es tut mir leid das..." „Du... du hast mich allein gelassen. Dreizehn Jahre lang! Wo um alles in der Welt warst du?", rief ich und starrte diese Frau an, die vorgab meine leibliche Mutter zu sein. „Das ist kompliziert", ihre Stimme klang erwachsen, dennoch war sie weinerlich.

„Oh, das ist es doch immer!", winkte ich ab. „Und wer ist das?", fragte ich etwas gereizt und zeigte auf den anderen Mann. „Regulus, mein Bruder. Und dein Vater Chace!", stellte mein Dad diesen Mann vor. „Nach dreizehn Jahren meinst du kannst du so einfach hier wieder kommen als wäre nichts gewesen? Weißt du eigentlich, wie sehr Dad gelitten hat? Weißt du eigentlich wie sehr ich gelitten habe? Und was du vor allem meinem Bruder angetan hast? Du hast dich nie wirklich bei mir, geschweige denn ihm gemeldet. Und weißt du was, Mutter. Du kannst wieder dort hingehen, wo du her kommst!", schrie ich und verließ mit einem lauten Knall der Haustür den Raum.

Ich war so wütend. Nach all den Jahren meint sie dass sie so einfach hier wieder auftauchen könnte. Ich ging raus auf die Straßen um ein wenig nachzudenken. Ich wollte den Kopf frei bekommen. Von Charlie, von dieser Frau die angeblich meine Mutter zu sein schien. Und von Regulus...

Chace's PoV:

Eigentlich hätte ich meinem Vater die Meinung sagen müssen. Ich hätte ihn anschreien sollen oder sonst was. So wie Sammy es getan hatte. Diana war momentan noch in der Stadt und ich hatte keine Ahnung, wie sie reagiere würde... Wir hatten schon eine Zeit lang nicht mehr miteinander geredet. Immerhin wollte sie immer noch, dass ich eine Wahl zwischen ihr und Sam traf. Doch das konnte ich nicht. Sam hatte mit einem Knall der Haustür das Haus verlassen. Sirius rief ihr hinterher, doch Sam blieb nicht stehen.

Ich hatte bis jetzt noch nichts gesagt. Ich stand stumm da und sah meinen Vater an, um irgendwelche Ähnlichkeiten zu erkennen. „Chace, bitte, lass uns reden!", sagte der Mann jetzt. Er trug eine kaputte Jacke und seine Haare hatte er bestimmt schon lange nicht mehr gewaschen. Da ich nicht geantwortet hatte, verließen Sirius und Rose den Flur.

„Bitte, lass es mich wenigstens erklären!" „Willst du nicht auf Diana warten? Oder hast du deine Tochter schon längst wieder vergessen?", fuhr ich ihn an.

Er war nicht viel größer als ich und sagte jetzt „Nein! Auf keinen Fall habe ich sie vergessen, Chace. Ich wollte nur sagen, dass ich euch nie wirklich alleine gelassen habe. Und es tut mir leid, was alles passiert ist, dass musst du mir glauben!" „Ich weiß nicht, ob ich dir noch Glauben schenken kann, Vater!" und verließ den Raum, ebenso wie meine Cousine.

Ich wusste, dass sie jetzt mit niemanden reden wollte. Ich wusste, dass Sammy mich jetzt ebenso wegstoßen würde, wie ihren Vater oder ihre Mum. Es war bereits abends, als die Tür aufging. Doch es war nicht meine Cousine, es war meine Schwester. Ich starrte sie bloß an, und sie wusste sofort, dass etwas passiert war.

„Chace, was ist los?" Meine Schwester war hübsch wie eh und je, dass musste man ihr lassen. Mit den blonden Locken und den hellblauen Augen sah sie aus wie ein kleiner Engel, doch äußerlich konnte sie fluchen und keifen wie eine geborene Slytherin.

„Wir haben Besuch bekommen, von unserm Vater..."

Sam war irgendwann in der Nacht wiedergekommen. Ich tat die ganze Nacht kein Auge zu. Doch als ich die Tür zuschlagen hörte rannte ich so leise es ging die Treppe hinunter. Sam starrte mich sprachlos an. Sie war völlig durchnässt vom Londoner Regen. Ich nahm sie sofort in meine Arme, doch ich spürte, wie kalt und abweisend sie war. Sie fror, doch ließ es sich nicht anmerken. Ihre Mine nach zu äußern wollte sie nicht reden. Mit niemanden!

Sirius stand ebenfalls im Flur, als seine Tochter nach Hause kam. Er sah sie an und ich erkannte in seinen sturmgrauen Augen, die mich so sehr an Sammys erinnerten zum ersten Mal Enttäuschung, aber dennoch Zuversicht. Aber er hatte Angst. Das merkte man. Doch Sam lief an ihm vorbei, als hätte sie ihn nicht gesehen.

Ich spürte, wie mein Onkel mich ansah. Doch ich blickte meiner kleinen Cousine nach. Ich verstand sie. Aber sie konnte doch nicht so eiskalt sein. Sie musste doch mit jemanden reden. Es tat mir im Herzen weh, sie so zu sehen...

Sam's PoV:

Ich war schon lange draußen, als ich wieder total durchnässt nach Hause kam. Der Londoner Regen war an diesem Tag sehr stark. Vom Sommer war keine Spur zu sehen. Am nächsten Tag sprach ich mit meinem Vater. Meine Mum hatte ich nur kalt angeblickt und mit Chace wollte ich auch nicht reden.

„Dad, ich möchte Remus besuchen", sagte ich klar und deutlich. Mein Vater willigte ein. Chace und Diana sind heute Morgen zu diesem Festival aufgebrochen, Sissi war bei ihrem Freund und ich... Ich war alleine in diesem Haus mit zwei Menschen die ich nicht kannte und meinem Vater.

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Die Wahrheit, Bruder und Vater! (Eine Harry Potter FanFiktion) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt