Kapitel 62 - Narben der Vergangenheit

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Als ich nur noch ein paar Meter von ihm weg stand hielt ich inne und blieb stehen. Ich war so fies gewesen. Ich hatte mich ihm gegenüber nicht korrekt verhalten. Doch Remus lief auf mich zu und umarmte mich. „Es tut mir so leid, Sam." Hatte er gesagt und mich einfach im Arm gehalten.

Rosalies PoV:

Ich befand mich gerade in Hogsmead, verkleidet als eine alte Frau versteckte ich mich in dem kleinen Dörfchen. Ich hatte hier so viele Erinnerungen. Und da sah ich auch schon ihn. Meinen besten Freund. Remus. Er umarmte gerade ein Mädchen und als ich durch den kalten, dichten Nebel genauer hinsah erkannte ich... meine Tochter.

Samantha Lily Black. Ihren Zweitnamen hatte sie von meiner besten Freundin Lily Evans geerbt. Und Samantha... Sie war Sirius' Schwester. Sie starb sehr früh und ich bemerkte seine Trauer auch noch vierzehn Jahre später. Ich bemerkte dieses Gefühl von Verlusten hier überall... Ich wollte zu meiner Tochter, doch sie würde mich nicht erkennen. Sie würde mich niemals akzeptieren. Genau so wenig wie Charlie. Er hatte wegen mir so viel verloren. Wegen meinem Ego. Und könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich all das ändern wollen. Doch die Chance hatte ich verspielt.

Auf ein mal kam der Mann, welcher eben noch bei Sam war direkt auf mich zu. So schnell, wie es eben eine alte Frau konnte ergriff ich die Flucht. Doch mein bester Freund war schneller. Und kurz vor dem Waldanfang hielt er mich am Handgelenk fest und zog mich zurück. Er starrte mir in die Augen... „Rose..."

Remus PoV:

Lange stand ich mit Sam da und redete mit ihr, über all das, was in der letzten Zeit passierte. Doch da hatte ich auf ein mal das Gefühl beobachtet zu werden. Dieses Gefühl ließ mich nicht los, als ich unauffällig auf die andere Straßenseite blickte um diese Person zu erkennen. Es war ein alter, vermummter Mensch. Eine Frau. Ich verabschiedete mich von Sam und ging auf diese Frau zu. Diese jedoch ergriff die Flucht, doch ich wollte unbedingt wissen, warum sie uns so anstarrte. Also ging ich ihr hinterher und holte sie schließlich ein. Am Anfang des Waldrandes ergriff ich ihr eiskaltes Handgelenk und zog sie zurück. Und ich erblickte die Augen, die ich niemals hätte vergessen können. Augen, so blau wie das Eis. Ihre Augen! „Rose...", flüsterte ich. „R... Remus!", ihre Stimme zitterte. Wir fielen uns in die Arme. „Bist, bist du's wirklich?" „Rosalie Cosima Potter?" „Ja...", lachte sie. Ich glaubte es erst gar nicht, denn noch hielt ich sie so fest in den Armen als hätte ich Angst, dass sie sich plötzlich in Luft auflösen könnte. „Remus, aber ich... ich kann nicht lange bleiben..." „Rose. Hör auf davon zu laufen. Deine Kinder brauchen dich jetzt. Charlie ist immer noch ziemlich wütend und... und Sam..." „Ich weiß... ich weiß, aber ich komme wieder. Versprochen. Bitte sag ihnen, sag ihnen das ich sie liebe." „Und sag ihm dass ich ihn liebe...", fügte die Potter leise hinzu. „Und bitte, Remus... pass auf sie auf. Und pass vor allem auf dich auf... Versprich mir das. Was auch passieren mag. Ich hab dich lieb, bester Freund." Ich nickte bloß. Und so schnell Rose gekommen war, war sie auch schon wieder weg.

Harrys PoV:

Ich fand Ginny in Hogsmead im Honigtopf. Ich musste dringend mit ihr reden... „Ginny?" Die Weasley blickte auf. „Was ist?" „Hast du kurz Zeit?" Sie nickte bloß und ging mit mir nach draußen. „Was gibt's?" „Hör zu, wegen Sam..." „Wenn du mich ihretwegen aus dem Honigtopf geholt hast kannst du gleich wieder gehen!", wies die Weasley mich drauf hin und drehte sich um. „Du müsstest doch am besten von allen von uns wissen, wie es ist, wenn man wegen seines Familiennamens verurteilt wird. Warum? Warum hasst du Sam so?" Ginny hielt kurz inne und blieb stehen. „Weil sie mir meinen Lieblingsbruder weggenommen hat!" „Dafür kann sie nichts, Ginny! Sie ist verdammt noch mal eine Black! Genauso so wie Charlie, Chace und Diana! Sie wurden so geboren. Was danach kam ist frei erfunden. Verstehst du das nicht? Du bist so unfair zu ihr." „Ach und das sagst gerade du? Wer meidet sie den bereits schon seit Wochen?", giftete die rothaarige. „Ich habe andere Gründe. Ich hatte keine Verwandten. Und jetzt hat sich heraus gestellt dass ich immer noch Cousines habe. Das ist das, warum ich Sam nicht verstehe. Warum sies mir nicht anvertraut hat. Das ist was ganz anderes. DU hast doch überhaupt keine Ahnung wie es ist, keine Familie zu habe. Und du hasst ein Mädchen, weil du keinen Charlie mehr hast? Ganz ehrlich Ginny, hast du dich schon mal selbst gefragt, warum Sam uns nichts gesagt hat? Weil sie es selbst noch nicht verdaut hat!", meine Worte wurden immer lauter und hallten nur so durch die Baumdichtungen. Doch die Weasley starrte mich einfach nur an und ging.

Die Wahrheit, Bruder und Vater! (Eine Harry Potter FanFiktion) Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt