18.

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Es waren ein paar Wochen vergangen seit Lizzys Geburtstag und das Leben hatte seinen Lauf genommen. Irgendwann durfte ich wieder arbeiten gehen und musste mir nicht mehr länger Geld bei David und Amanda leihen. Obwohl sie es letztendlich nicht zurück haben wollten. Sie mussten zwei Tage nach dem Geburtstag auch wieder zurück nach Hause, doch versprachen sie uns diesmal öfter zu besuchen oder wenigstens öfter zu telefonieren. Das freute mich sehr, denn es hat echt Spaß gemacht mit Ihnen. Im Moment aber war das Haus sehr ruhig, denn Liz war bei Harry und Jimmy bei der Arbeit. Nicht so recht wissend was ich jetzt tun sollte, denn alle Hausarbeit war bereits erledigt, ging ich ziellos im Haus umher. Durch die drei kleinen Fenster in der Hintertür fiel mein Blick auf den Schuppen. Ehe ich mich versah stand ich davor und hatte den Türgriff in der Hand, doch ich zögerte. Seit Großvaters Tod war ich nicht mehr dort drin gewesen und das aus gutem Grund. Hier hatten er und ich immer zusammen gearbeitet. In den letzten Jahren hatte eher ich gearbeitet und er zugesehen und mir Hinweise gegeben wenn ich etwas falsch machte oder wie ich es einfacher machen könnte. Er war immer so stolz auf mich gewesen, dass ich ein Talent für sein Handwerk hatte... Er würde wollen, dass ich es weiter ausübe. Langsam drückte ich die Klinke hinunter und schob die Tür auf. Der Anblick der Garten- und Arbeitsgeräte ließ mich ein wenig erschauern. Alles war schon recht eingestaubt. Ich betrat den Raum und fing ohne Umschweife an aufzuräumen und sauber zu machen. Es hatte Stunden gedauert aber letztendlich war alles an seinem Platz und für einen Schuppen recht sauber. Ich sah mich um. In der Ecke stand noch ein halbfertiger Stuhl, der eigentlich den kaputten im Esszimmer ersetzen sollte. Bis auf ein Bein waren alle fertig gedrechselt und geschliffen, auch die Rücklehne und Sitzfläche. Also schmiss ich die Maschine an und fing an zu drechseln. Es war als hätte ich nie etwas anderes getan und ich fühlte mich meinem Großvater sehr nah. Ich war sicher, dass er dem lieben Gott gerade stolz erzählte, dass er mir das beigebracht hat. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln. Bei all dem Leid und Stress in den letzten Jahren hatte ich nie viel für Religion übrig gehabt, dennoch glaubte ich daran, dass meine Eltern und Großeltern im Himmel auf mich herab sahen. Zufrieden betrachtete ich das letzte Holzbein und machte mich daran den Stuhl zusammen zu bauen. Während der Leim trocknete säuberte ich die Maschine und holte den kaputten Stuhl aus dem Esszimmer. Ich riss die Beine heraus und zerschlug sie mit der Axt in zwei Stücke. Auch der Rest wurde nicht verschont. Ich legte die Stücke auf den Holzstapel. Wir konnten jeden Holzscheit gebrauchen wenn wir es im Winter warm haben wollten. Meine Gedanken schweiften zu Jimmy. Was er wohl macht um seinen Wohnwagen zu heizen? Gas? Oder auch einen Holzofen? In dem engen Raum und den Zelten wohl eher unpraktisch, oder? Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht merkte wie jemand nach mir rief. Erst als derjenige gegen die Tür des Schuppens klopfte schreckte ich hoch. Er war es. Er grinste mich an und gab mir zur Begrüßung einen Kuss auf die Stirn. „Und? Was hast du so den ganzen Tag gemacht?", fragte er mich. „Nicht viel. Hab hier nur was aufgeräumt.", grinste ich zurück. Dass es mich anfangs ziemlich fertig gemacht hatte den Schuppen überhaupt zu betreten ließ ich weg. Ich wollte nicht, dass er sich wieder Sorgen machte. „Was willst du zu essen?", fragte ich ihn. Jimmy zuckte nur mit den Schultern. „Dann lass uns mal nachsehen was wir noch dahaben.", sagte ich und zog ihn mit mir ins Haus um das Abendessen vorzubereiten.


Hallo :)
sry dass es so spät kommt, ich hab's irgendwie vergessen ':D
Das hier ist eher so ein Überganskapitel, ein neuer Abschnitt in der Story. Und damit:
Hat jmd Ideen? Ich bin mir nämlich nicht sicher was als nächstes kommen soll. Schreibt's gerne in die Kommentare.
Ansonsten danke für's Lesen und gute Nacht :)
eure MA4rt4.


P.S.: Über 600 Reads?! Ich hätte wirklich nie gedacht, dass sich ansatzweise so viele Leute die Story ansehen. Das erste Kapitel hat über 60! Das ist so nice, vielen, vielen Dank Leute :*


Was ist daran so schlecht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt