Ich wurde von einem Kuss auf die Nasenspitze geweckt. Als ich meine Augen öffnete erschrak ich fast da Jimmys Gesicht so nah an meinem war. Ich musste wohl eingedöst sein. Er lächelte mich an und gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippen bevor er sich zurück lehnte und nach etwas griff. Ich sah mich um. Es musste mittlerweile später Nachmittag sein, denn die Sonne stand schon etwas tiefer. Plötzlich wurde ich mit meinen Klamotten abgeworfen. Ich sah Jimmy wütend an, doch er lachte einfach nur. Ich nahm eine Socke und warf nach ihm. Er schaffte es nicht mehr auszuweichen und sie landete direkt auf seiner Nase. Mit Zeige(und Mittel-)Finger und Daumen nahm er sie und warf sie angeekelt von sich weg. Jetzt war ich es die lachte. Wir zogen uns wieder ordentlich an und machten uns dann an die restlichen Sandwiches die wir hatten. Ich merkte erst wie hungrig ich eigentlich war, als ich das erste in der Hand hielt. Jimmy sah mir amüsiert dabei zu wie ich aß. Er hatte sich zwar an meinen Appetit gewöhnt, wie er gesagt hatte, aber es war immer noch faszinierend für ihn. „Wie läuft es eigentlich auf der Arbeit?", fragte er irgendwann. Er versuchte es beiläufig klingen zu lassen, aber ich kannte ihn mittlerweile zu gut. Ich schluckte den Bissen hinunter bevor ich sprach. „Ganz gut. Ich denke ich habe mich bei Mr. Higgins bewährt. Er hat zumindest nichts Schlechtes angemerkt. Gavin ist ein echt guter Freund geworden. Wenn ich wirklich mit ihm die Firma übernehmen darf bin ich echt dankbar, dass ich ihn als Partner habe." Auch ich versuchte es so beiläufig wie möglich klingen zu lassen. Jimmy schwieg eine Weile. „Du magst ihn?", kam es schließlich von ihm. Genervt stöhnte ich auf, Jimmy änderte seine Sitzposition etwas. Er fühlte sich unwohl, klar, aber wir hatten das Ganze schon so oft durchgekaut. Ich setzte mich auf und sah ihm ernsthaft in die Augen. Ich war mir sicher gesehen zu haben wie er schluckte. Gerade als er ansetzen wollte etwas zu sagen begann ich zu reden: „Wie oft habe ich es dir schon gesagt? Er ist nur ein Freund. Versteh es doch endlich mal." Sein Blick wanderte zu Boden. „Und ich werde diese Freundschaft auf keinen Fall aufgeben. Nicht einmal für dich. Er war für mich da als du es nicht warst, weil du dich betrunken hast. Er war es der mich überredet hat es noch einmal mit dir zu versuchen. Mit dir zu reden. Ihm verdankst du dass ich hier bin. Verstehst du das?" Überrascht sah er mich an, nach einer Weile nickte er langsam. „Tut mir leid.", murmelte er und hob seine Hand an meine Wange. Ich legte meine Hand darüber und gab ihm einen Kuss auf die Handinnenfläche. „Fang nur einfach nicht wieder damit an. Es gibt wirklich keinen Grund eifersüchtig zu sein." Wieder nickte er. Nach diesem Gespräch lagen wir noch sehr lange aneinander gekuschelt im Gras. Als der Himmel rot leuchtete und die Sonne beinahe untergegangen war machten wir uns auf den Heimweg. Jimmy bestand darauf alles selber zu tragen, aber als er merkte, dass er dann keine Hand mehr frei hatte gab er mir die Picknick Decke. Schmunzelnd nahm ich sie entgegen und nahm seine freie Hand. Gemächlich gingen wir zurück zur Freakshow. Dort angekommen merkten wir, dass die anderen bereits gegessen hatten. Allerdings hatten sie uns etwas beiseitegelegt. So kam es, dass wir uns am Abend eines perfekten Tages Linseneintopf aufwärmten und diesen dann unter freiem Himmel genossen. Es war mittlerweile dunkel und Jimmy hatte ein paar Laternen angezündet, damit wir nicht in vollkommener Finsternis saßen. Wir saßen schweigend nebeneinander, Jimmy eine Zigarette rauchend, ich eine selbstgemachte Limonade von Ethel trinkend. Wieder hielten wir uns an der Hand. Es war so kitschig, dass ich fast hätte kotzen können, aber es fühlte sich gleichzeitig so richtig an. Ich wollte ihn festhalten, ich hatte sogar Angst ihn loszulassen. Angst er würde weggehen. Ihm schien es ebenso zu gehen, denn er hielt meine Hand so fest, dass es schon fast schmerzte. Irgendwann wurde es mir zu kalt, also machten wir uns auf in den Wohnwagen. Ich zog mein Nachthemd an und er zog sich aus. Er schlief immer in Boxer, außer im Winter wenn es zu kalt war. Ich liebte es, denn dann konnte ich seinen Herzschlag hören und seinen Geruch einatmen. Ich konnte ihm einfach ganz nahe sein. Als hätten wir das nicht den ganzen Tag schon am See getan lagen wir noch lange wach. Hier und da erzählte einer was, aber wir waren beide zu faul und zu müde für eine richtige Konversation. Wir würden nur noch morgen zusammen haben bis ich wieder arbeiten musste. Ich verfiehl jedoch nicht in Panik oder so was. Ich freute mich einfach auf den morgigen Tag. Ich freute mich darauf ihn einfach zusammen mit Jimmy verbringen zu können. Zwei Tage nur für uns waren längst überfällig gewesen und ich wusste auch, dass es meine Schuld war. Ich würde mir an den Wochenenden mehr Zeit für ihn nehmen. Das nahm ich mir an diesem Abend vor. Das Haus konnte ich den ganzen Sommer über noch reparieren, aber Jimmy würde vielleicht nur noch für wenige Wochen bleiben. Ich wollte die restliche Zeit mit ihm noch auskosten bevor er ging. Falls er ging. Doch ich stellte mich gedanklich schonmal darauf ein. Lieber bereitete ich mich auf das Schlimmste vor, als auf das Beste zu hoffen und enttäuscht zu werden. Mit diesen Gedanken schlief ich in Jimmys Armen ein. So ruhig und entspannt wie schon seit Monaten nicht mehr, wenn nicht sogar seit Jahren. Denn auch wenn er bald weg sein würde, wir hatten noch einige Wochen vor uns, die wir miteinander verbringen konnten.
Hier der neue Part ^^
extra etwas früher (als Entschädigung). Nächste Woche wird er nämlich wahrscheinlich auch nicht pünktlich kommen, da ich eine Freundin zu Besuch habe.
Das war's auch schon und vielen Dank für's Lesen,
bis zum nächsten Part,
eure MA4rt4.
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Was ist daran so schlecht?
FanfictionCharlotte "Charlie" Abbott ist allein verantwortlich für ihre kleine Schwester und ihren senilen, alten Großvater. Als sie sich eines Tages freiwillig für zusätzliche Arbeit bei einer Freakshow meldet um sich etwas dazu zu verdienen, weiß sie noch n...