„Wie wär's wenn wir vormittags Eislaufen gehen? Der See ist schon länger zugefroren und Abby sagt viele wären schon da gewesen.", schlug ich vor. Jimmy zog eine Augenbraue hoch und sah mich zweifelnd an. „Ich hab noch ein paar alte Schlittschuhe von meiner Mum und Lizzy könnten meine alten passen. Gut, die sind vielleicht etwas eingerostet, aber das können wir bestimmt noch wegschleifen.", redete ich immer weiter, „Und wenn du nicht Eislaufen kannst, dann bring ich es dir halt bei. Bestimmt kommen Abby und Josh auch mit wenn wir sie fragen. Und Abends sehen wir uns dann einfach das Feuerwerk in der Stadt an. Vom Zeltplatz müsste man einen guten Blick auf Alles haben..." „Charlie!", lachte Jimmy, „Ganz ruhig, was ist denn los? Du redest ohne Punkt und Komma." Kurz blieb mir die Sprache weg. Ich wusste nicht warum, ich war einfach so gut gelaunt. Ich war nach der Arbeit zur Freakshow gefahren und jetzt saßen Jimmy und ich in seinem Wohnwagen, tranken heißen Kakao und planten wie wir Silvester verbringen könnten. Ich lächelte ihn einfach nur an und schüttelte den Kopf. Jimmy lachte leicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn, doch ich nahm sein Gesicht in meine Hände und holte seine Lippen auf die Höhe der meinen. Es war ein langer und intensiver Kuss. Nach kurzer Zeit wanderten seine Hände meine Seiten entlang und meine in seinen Nacken. Ich zog ihn näher zu mir heran und eh ich mich versah, hatte er mich auf seinen Schoß gehoben.
POVJimmy
Ich kann nicht sagen, wie lange der Kuss gedauert hatte, aber irgendwann wurde die Luftnot zu stark und wir lösten uns keuchend voneinander. Ich sah sie an, während wir nach Atem rangen. Ihre wunderschönen braunen Augen. Wie diese Steine aus Harz, wie Bernstein leuchteten sie in der Sonne und jetzt im halbdunkel wirkten sie so mysteriös. Sie legte ihre Hand an meine Wange. Ihre rauen Hände, so anders als die von anderen Frauen. Als sie hier ankam, hatte sie sie bestimmt 10 Minuten lang geschrubbt, um den ganzen Dreck abzukriegen. Ihr kariertes Hemd und die kaputte Jeans mit den Hosenträgern. Sie war so anders in absolut allem. Trotz dem was ich war hatte sie mich gewählt und war bei mir geblieben obwohl sie ihren Job meinetwegen verlor. Sie war so besorgt gewesen, immer war sie abwesend in Gedanken und abends stand sie mit traurigem vor dem Fenster. Doch seit sie erfahren hat, dass sie den neuen Job kriegt ist sie so viel glücklicher. Ich kann gar nicht sagen, wie glücklich mich das macht. Aber ständig habe ich diese blöde Sache im Hinterkopf. Im Mai würden wir wieder abreisen, auf in die nächste Stadt. Elsa hatte bereits alles mit uns besprochen. Es ging erstaunlich weit weg in den Süden, sie hoffte dort etwas mehr Publikum zu finden. Ich will Charlie nicht allein lassen, aber ich kann auch meine Familie nicht verlassen. Ma und die anderen brauchen mich doch. „Was ist?", ihre Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich versuchte zu lächeln und versicherte ihr, dass alles in Ordnung sei, doch sie war nicht überzeugt. Dennoch fragte sie nicht nach, sondern umarmte mich und kuschelte sich an mich. Ich drückte sie fest und musste lächeln. Irgendwo war sie dann halt doch manchmal ein Mädchen. „Also gut.", meinte ich schließlich, „Gehen wir Eislaufen.", und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. Wir saßen noch eine ganze Weile so da bis sie los musste um Lizzy von Harry abzuholen. Ich begleitete sie noch bis zur Straße. „Pass auf, es ist rutschig." „Weiß ich doch.", lachte sie zurück. Wir küssten uns ein letztes Mal bevor sie auf ihr Fahrrad stieg und davon fuhr. Wie gerne ich sie mal einen Abend hier hätte. Aber sie hatte Verpflichtungen, genauso wie ich welche hatte. „Du solltest vorsichtiger sein mit ihr.", kam es auf einmal von hinter mir. Ich drehte mich um und Miss Elsa stand, an einen Pfahl gelehnt, vor dem Hauptzelt. Mit gerunzelter Stirn ging ich auf sie zu. „Warum das denn?" „Du weißt was du bist Jimmy. Sie könnte jederzeit jemand besseren, jemand normalen finden, der ihr und ihrer Schwester eine richtige Zukunft geben kann." „Was soll das denn heißen?" Konnte Elsa sich nicht mal aus anderer Leute Angelegenheiten heraushalten? „Du hast mich schon verstanden, mein Junge. Du gehörst zu uns, zu den Freaks und was sie sucht, was alle Mädchen suchen, ist ein gutaussehender Mann, der ihr ein wohlhabendes Leben bieten kann. Und was hast du? Einen schäbigen alten Wohnwagen." Wütend starrte ich sie an. „Das geht Sie überhaupt nichts an Elsa, und außerdem kann ich ihr sehr wohl eine Zukunft bieten. Vielleicht nicht eine große Villa mit Pool und Butlern, aber ich kann sehr wohl arbeiten gehen und Geld verdienen!" „Ach ja? Wer würde dich denn einstellen? So ungeschickt wie du mit diesen Klauen bist. Mit uns bist du besser dran, glaub es mir Jimmy." „Du hast sie wohl nicht mehr alle!", wütend stapfte ich davon zu meinem Wohnwagen. „Ich will doch nur nicht, dass dir das Herz gebrochen wird. Du gehörst doch zur Familie Jimmy!", rief sie mir noch hinterher. Ich knallte die Tür hinter mir zu und schmiss mich wütend aufs Bett. Was fiel ihr eigentlich ein? Da hatte ich endlich mal jemanden gefunden, der mich so wollte ich bin, und sie redete so einen Mist. Aber was wenn sie recht hatte? So wie Charlie letztens von diesem Gavin erzählt hat... Sie schien ihn echt zu mögen. Was wenn sie irgendwann mehr für ihn empfand, weil er normal war und nicht so missgebildet wie ich. Was wenn sie Angst hatte, dass Kinder mit mir auch solche Hände haben könnten und sie sich lieber normale Kinder mit besseren Chancen auf ein gutes Leben wünschte? Mit Gavin hätte sie diese Chancen. Vielleicht wäre sie mit ihm besser dran. Ach was, so ein Quatsch. Das war Elsa, die versuchte mir irgendetwas einzureden. Das hoffte ich zumindest...
Aloha Leute (:
neues Kapitel und ja ich weiß, es ist wieder zu spät dran. Aber ich hab's gestern einfach verpeilt, ihr kennt mich ja mittlerweile...
Das hier war jetzt mal aus Jimmys Sicht. Hatten wir auch schon lange nicht mehr, aber es ist glaub ich ganz gut um den nächsten Verlauf besser zu verstehen. Sry, dass es so kurz ist.
Aber vielen Dank für euren Support beim letzten Kapitel ^^ hat mich echt gefreut.
Wusstet ihr, dass die Story schon etwa 51 Word Seiten (bzw. OpenOffice) lang ist? Wahrscheinlich nicht. Woher auch? hehe... :D
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch einigermaßen und ihr habt noch einen schönen Tag,
eure MA4rt4.
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Was ist daran so schlecht?
FanfictionCharlotte "Charlie" Abbott ist allein verantwortlich für ihre kleine Schwester und ihren senilen, alten Großvater. Als sie sich eines Tages freiwillig für zusätzliche Arbeit bei einer Freakshow meldet um sich etwas dazu zu verdienen, weiß sie noch n...