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Von dem Morgen darauf gibt es nicht viel zu erzählen. Wir sind aufgestanden als es Zeit wurde, ich habe Frühstück gemacht und Jimmy nochmal an das Diner erinnert bevor ich mich auf mein Fahrrad gesetzt hab und losgefahren bin. Jimmy wollte zurück zur Freakshow. Ich freute mich wieder auf meine Arbeit also fuhr ich relativ schnell. So kam es, dass ich etwas früher da war als sonst. Ich bog um die Ecke und sah von weitem wie ein Mann Gavin gegen die Wand drückte. Er war etwas größer als mein Kollege und hielt ihn deshalb ein paar Zentimeter über dem Boden gegen die Wand. „Hey!", schrie ich und sprang von meinem Fahrrad. Ich ließ es achtlos auf den Boden fallen und rannte auf die beiden zu. „...also lass ihn gefälligst in Ruhe, klar?", knurrte der Fremde bevor er sich zu mir umdrehte und Gavin losließ. „Reg dich ab Kleine. Das hier ist ein Gespräch unter Männern.", meinte er bloß und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen. Er kam mir bekannt vor, aber wahrscheinlich hatte ich ihn einfach nur irgendwo schonmal gesehen. So groß war die Stadt ja auch nicht. Ich drehte mich zu Gavin um der sich die Schulter rieb. „Bist du in Ordnung?", fragte ich und er nickte. „Was war das denn?", war meine nächste Frage. Gavin antwortete nicht sofort. Er wandte sich zum Gehen und deutete mir mit einer Handbewegung ihm zu folgen. An der Tür zur Werkstatt hielt er inne und schien zu überlegen. Er sah mich nicht an. „Mach dir keine Sorgen ok? Das ist meine Sache und es ist sowieso nichts wichtiges.", behauptete er, aber natürlich glaubte ich ihm nicht. Er wurde immerhin gerade gegen die Wand gedrückt und hielt sich immer noch die Schulter. „Ok,", meinte ich also bloß doch fügte dann noch hinzu, „aber du weißt du kannst mir erzählen wenn du Probleme hast." Er nickte und öffnete die Tür. „Danke übrigens dass du mich gedeckt hast am Freitag." „Kein Problem. Ist denn zwischen euch alles wieder gut?", fragte er. „Ja.", grinste ich, „So ein Wochenende für uns hatten wir echt nötig." „Das ist gut.", gab er nun auch lächelnd zurück. Bevor wir mit der Arbeit anfingen begrüßten wir Mr. Higgins. Er ging mit uns die Liste durch und schon ging es los. Den ganzen Tag über wirkte Gavin etwas bedrückt, aber versuchte es offenbar sich nicht anmerken zu lassen. Worum auch immer es ging, ich hoffte er würde es in den Griff bekommen. Als wir uns am späten Nachmittag aus der Werkstatt begaben fragte ich Gavin ob er mich beim Diner absetzen könnte. Er bejahte und ich lud mein Fahrrad auf seinen Pick-up Truck. Jetzt da wir alleine waren wollte er wissen was Jimmy und ich so am Wochenende alles gemacht hatten und ich fing an zu erzählen. „Da hattet ihr ja wirklich Glück dass so schönes Wetter war.", stellte Gavin fest und ich nickte. „Ist der See eine gute Stelle? Also, für ein Date?", fragte er auf einmal kleinlaut. Ich sah ihn überrascht an doch nickte. „Ja, es ist wirklich schön. Wenn die Uhrzeit und der Ort stimmt ist man ganz ungestört.", erklärte ich ihm. „Wen willst du denn einladen?", fügte ich neugierig hinzu. „Ach nur... jemanden aus der Stadt... niemand besonderes...", wich er aus, „Wir sind da.", meinte er dann lauter und hielt neben dem Diner. Ich schüttelte belustigt den Kopf. „Kannst mir ja erzählen wie's war.", lachte ich und stieg aus. Ich winkte ihm nochmal zu nachdem ich mein Fahrrad von der Ladefläche geholt hatte und er fuhr los. Gerade schloss ich mein Fahrrad an einer Laterne an da sah ich Jimmy um die Ecke kommen. Ich winkte ihm zu und er zurück. Als er bei mir angekommen war umarmte er mich und gab mir einen kurzen Kuss. „Und wie war's auf der Arbeit?", fragte er. „Gut, wie immer.", gab ich lächelnd zurück. „Mr. Higgins hat gefragt ob es mir wieder besser geht.", lachte ich als wir den Laden betraten. Auf einmal wurde ich von etwas kreischendem begrüßt. Jedoch nur kurz, denn kurz darauf umarmte das Kreischende Jimmy. „Ich bin so froh dass es dir gut geht!", schrie sie schon fast in seine Jacke, dann löste sie sich von ihm und gab ihm eine Backpfeife. Geschockt sah er Abby an und sie schrie: „Und mach sowas bloß nie wieder! Wenn du ihr noch einmal so weh tust vergifte ich dein Essen! Also, was wollt ihr haben?" Dass sie trotz dieser Gefühlsschwankungen noch gerade stehen konnte verstand ich nicht. Als wir nicht antworteten, weil wir zu perplex waren, fragte sie noch einmal. „Ähm... ich denke ich nehme nur eine Limo.", antwortete ich langsam und alles was Jimmy sagen konnte war: „Ja." Er hielt sich die Wange auf der eben Abbys Hand gelandet war. Ich schob ihn in die Ecke in der Lizzy und Harry saßen. „Sie sagt du hast das verdient.", meinte Liz und sah Jimmy argwöhnisch an. Dieser setzte sich nur hin und schwieg. „Geht es dir besser?", fragte meine Schwester jetzt. Jimmy nickte und klaute eine ihrer Pommes. „Hey! Nicht fair!", rief sie und zog den Teller näher zu sich heran. Abby brachte unsere Limos und verschwand dann schnell zu einem anderen Kunden der gerade hereingekommen war. Jimmy nahm das kühle Getränk und hielt es sich an die Wange. „Lass mal sehen.", forderte ich und drehte seinen Kopf so, dass ich den Handabdruck sehen konnte den Abby hinterlassen hatte. „Oh armer Jimmy.", meinte ich gespielt mitfühlend und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. Er lächelte leicht. „Aber sie hat recht. Du hast es verdient.", meinte ich dann und er zog einen Schmollmund. Lachend trank ich von meiner Limo. So verbrachten wir einen Nachmittag wie wir schon viele Nachmittage verbracht hatten und es fühlte sich so an als wäre es nie anders gewesen. Am Ende ihrer Schicht quetschte sich Abby zu uns auf die Bank und es wurde relativ spät bis Jimmy auf einmal einfiehl dass er ja zur Freakshow musste. Liz und ich machten uns dann auch auf den Weg nach Hause. Dort angekommen machte ich uns Abendbrot und Lizzy machte ihre Hausaufgaben. Gemütlich saßen wir am Esstisch und tranken einen Tee zum Butterbrot. Als es Zeit wurde schickte ich meine Schwester ins Bett und folgte ihr wenige Minuten später um die Geschichte weiterzulesen. „Ist jetzt wieder alles so wie vorher?", fragte sie mich als wir es uns in ihrem Bett bequem gemacht hatten. Ich lächelte sie an. „Es wird sogar noch besser als vorher.", versprach ich ihr und sie lächelte zurück. Eine halbe Stunde später saß ich im Wohnzimmer und laß ein anderes Buch als ich das Geräusch von Jimmys Moped hörte. Als er ins Wohnzimmer kam drehte ich mich zu ihm um und legte das Buch beiseite. „Wie war die Show?", fragte ich und er grinste schief. „So ein Typ hat sich mit Paul angelegt, weil er behauptet hat besser Schlagzeug spielen zu können. Das ist dann in einem Duell ausgeartet und alle haben gespannt zugesehen. Miss Elsa war nicht so begeistert davon und hat gedroht ihn rauszuwerfen wenn er weiterhin die Show stören würde.", erzählte er. „Oh, so eine Spielverderberin.", maulte ich gespielt woraufhin Jimmy lachte. „Wer hat denn gewonnen?" „Der andere Kerl. Er war einfach der Wahnsinn. Ist total abgegangen.", damit setzte er sich zu mir auf's Sofa und legte seinen Arm um mich.

Da ist er endlich. Ich hab echt länger gebraucht als erwartet. Die Hälfte des Parts war schon anfang der Woche fertig, aber ich hab einfach so viel gearbeitet diese Woche... Heute waren meine Mitbewohnerinnen und ich im British Museum. Ist ganz cool da, aber die haben so ein Dämmerlicht (damit die Leute ruhig bleiben) und das macht so extrem müde. Es lohnt sich aber trotzdem da mal hinzufahren, die haben einige echt interessante Ausstellungsstücke. Ich habe zum Beispiel eine Pfundnote mit David Tennant und der T.A.R.D.I.S. drauf gesehen. War schon echt nice.
Ich hoffe der Part gefällt euch und tut mir leid, dass er so spät abends kommt, aber wir waren noch was essen. Vielen Dank für's Lesen und bis zum nächsten Part,
eure MA4rt4.

Was ist daran so schlecht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt