Die nächsten Tage passierte nichts weiter spannendes. Es war alles so wie immer, nur dass ich mir abends Zeit für Jimmy nahm anstatt am Haus weiterzuarbeiten. So ging die Arbeit zwar langsamer voran, aber es tat unserer Beziehung gut und das war das Wichtigste. Nur eines bereitete mir Sorgen. Gavin. Seit dem Vorfall mit dem großen Kerl wirkte er immer so nachdenklich. Einmal hatte er es mir erzählen wollen, aber es dann doch gelassen. Es schien ihn wirklich zu belasten, aber ich wusste einfach nicht wie ich ihm helfen sollte. Am Wochenende gingen wir alle zusammen mit Abby, Josh und Harry zum See. Das Wetter war phantastisch und das mussten wir ausnutzen. Das Wasser des Sees war blau-grün und die Ecke in der wir üblicher Weise waren war leer. Josh und Jimmy breiteten die große Decke aus die wir mitgebracht hatten und Abby breitete das Essen in der Mitte aus. Sie hatte sich wirklich selbst übertroffen. Ein ganzer Haufen Sandwiches, mit Schinken und Käse, mit Gurken und Ei, sogar mit Lachs hatte sie welche gemacht. Dazu gab es Zitronenlimonade und Apfelsaft. Für den Nachtisch hatte sie sogar extra einen Kuchen gebacken. Hungrig machten sich die zwei Jüngsten sofort ans Essen während wir uns erstmal was zu trinken einschütteten. Die Limonade von Abby war immer noch die beste die ich je getrunken hatte. Wir quatschten noch lange nach dem Essen. Harry und Liz waren schon längst im Wasser. Sie hatten einen Ball dabei der hin und wieder bei uns landete. Irgendwann war es allerdings soweit, dass ich mal wohin musste. Ich stand auf, gab noch bescheid was ich vor hatte und ging dann in Richtung der Bäume. „Ich muss auch mal.", meinte Josh und folgte mir dorthin. Als wir außer Hörweite der anderen waren fragte er mich aufeinmal ob er mich was fragen könnte. Ich bejahte dies und sah ihn aufmerksam an. „Ich bin vor ein paar Tagen ausgezogen, ich habe eine kleine Wohnung in der Nähe des Diners gemietet.",erzählte er. „Josh das ist echt toll!", rief ich aus, „Aber warum erzählst du es nicht auch den anderen?" „Ich möchte Abby damit überraschen, aber ich weiß nicht wie. Ich möchte sie fragen ob... naja, ob sie mich heiraten möchte." Ich sah ihn überrascht an, er wollte sie tatsächlich heiraten? Ich mein, klar, die beiden passten wirklich sehr gut zusammen und waren sehr glücklich miteinander. Nur hatte ich nicht erwartet, dass er sie so schnell schon heiraten wollte. Dennoch freute mich über diese Nachricht. „Das ist doch super Josh. Ich bin sicher dass sie 'Ja' sagen wird.", versicherte ich ihm. Er lächelte etwas schüchtern zurück. „Danke.", sagte er. Dann zögerte er etwas. „Ich ähm... ich lass dich jetzt mal alleine.", murmelte er und verschwand dann in eine andere Richtung. Ich lachte leise in mich hinein als ich mich in die entgegengesetzte Richtung aufmachte. Ich erledigte was ich zu erledigen hatte hinter einem Busch und trat an einer Stelle etwas weiter weg von unserem Platz aus dem Wald. Hier standen die Trauerweiden, ein schöner Platz, beliebt bei Verabredungen. Ich trat ein bisschen weiter ans Wasser und konnte tatsächlich zwei Personen ausmachen, die aneinander gekuschelt unter einem der Bäume saßen. Gerade wollte ich den beiden ihre Privatspähre lassen als ich sah wer da saß. Es war Gavin. Gavin und sein Date? Neugierig darauf wer es war trat ich etwas näher heran. Doch es war gar kein Mädchen. Es war ein Junge. Gavin saß dort, eng aneinander gekuschelt mit einem Jungen. Ich stockte in meiner Bewegung. Gavin war schwul? Ich versteckte mich hinter einem der Bäume um kurz nachdenken zu können. Deshalb hatte er mir nichts davon erzählen wollen? Weil er sich mit einem anderen Jungen traf? Ich lugte hinterm Baum hervor. Gerade strich Gavin dem anderen über die Wange. Sie sahen echt verliebt aus. Ich hatte noch nie zuvor einen Schwulen getroffen. Man hatte immer gesagt es wäre etwas abartiges, etwas das nicht sein sollte und auch die Kirche verbietet es. Doch wenn ich mir die beiden so ansah, schien es so normal zu sein. Zwei Menschen die sich liebten. Ich stand eine Weile dort hinter dem Baum und beobachtete die beiden. Sie handelten ganz normal wie zwei frisch verliebte. Ich verstand nicht wieso die Menschen so einen Trubel darum machten. Und überhaupt, warum sollte gerade ich mich beschweren, wo ich doch mit einem sogenannten Freak zusammen war. Leicht lächelnd machte ich mich auf zurück zu den anderen. Man hatte sich wohl schon gefragt wo ich blieb, doch ich wischte das Thema nur mit einer Handbewegung weg und schlug vor jetzt schwimmen zu gehen. Es wurde nicht weiter nachgefragt und so standen alle auf und folgten mir zum Wasser. Auf dem Weg dahin wurde ich von Jimmy hochgehoben. Ich protestierte, jedoch nur mit Worten, und er trug mich einfach weiter zum Wasser. Als er es als tief genug befunden hatte warf er mich einfach rein. Das Wasser war kühl, jedoch angenehm kühl. Ich tauchte nicht wieder auf, sondern schwamm unter Wasser zu Jimmy heran. Ich konnte ihn durch das Wasser zwar nur leicht erkennen, aber es reichte aus. Ich packte seine Beine und zog sie weg. Er fiehl ins Wasser und als wir beide wieder auftauchten nahm er mich in den Arm und hielt mich fest. Ich wehrte mich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch er war zu stark. Ich hörte auf und sah ihm stattdessen in die Augen. Ich kam seinem Gesicht immer näher bis unsere Nasenspitzen sich berührten. Dann küsste ich ihn. Er erwiderte sofort und nach kurzer Zeit lockerte sich sein Griff. Schnell befreite ich mich aus seiner Umarmung und spritzte ihm Wasser ins Gesicht um ihn abzulenken. Bei seinem verdutzten Gesichtsausdruck musste ich lachen. Erst sah er kurz beleidigt drein, aber lachte dann auch. Wir schwammen eine Weile nur so rum und schlossen uns dann dem Ballspiel von Lizzy und Harry an. Nach ein paar Stunden lagen wir dann alle erschöpft auf der Decke. Lizzy und Harry hatten schon blaue Lippen bekommen, weshalb wir beschlossen eine Pause einzulegen. Als wir uns alle etwas erholt hatten holte Abby das Mittagessen aus dem zweiten Picknick Korb. Es ist tatsächlich warm geblieben in der Thermobox und so aßen wir alle Hamburger zum Mittag. Als wir aufgegessen hatten spielten Lizzy und Harry auf der Wiese weiter mit dem Ball, da sie ja eine halbe Stunde warten mussten bevor sie wieder schwimmen gehen durften. Die zwei Männer waren in ein Gespräch über Motorräder vertieft und Abby erzählte mir, dass sie im Diner befördert wurde. Sie arbeitete schon Jahre dort und ihr Chefin hatte ihr gezeigt wie man die Buchhaltung machte. Sie gab Abby eine Probezeit in der sie beweisen sollte, dass sie das Geschäft führen konnte. In ein paar Wochen würde ihre Chefin dann Verwandte in einem anderen Staat besuchen und Abby solle sich um das Diner kümmern. Sie klang total begeistert und ich freute mich für sie. Das Diner war wirklich ihr Traumberuf geworden und sie wünschte sich schon seit Längerem es irgendwann übernehmen oder ein eigenes aufmachen zu können. Und so verbrachten wir den Rest unseres freien Sonntages damit in der Sonne zu liegen und zu quatschen. Wir verabschiedeten uns erst als die Sonne schon anfing unter zu gehen. Zu Hause angekommen fiel Lizzy sofort müde ins Bett. Jimmy und ich saßen noch eine Weile auf dem Sofa. Wir sprachen nicht viel, sondern hingen beide unseren Gedanken nach. Ob ich Gavin darauf ansprechen sollte was ich gesehen hatte? Oder würde er es mir irgendwann von alleine erzählen? Ich sollte auf jeden Fall noch eine Weile warten bevor ich es ansprach.
Hallo,
da ist der Part endlich. Tut mir leid (wie immer), ich war nur so ideenlos und meine Mutter hat mich besucht. Da hatte ich nicht so viel Zeit darüber nachzudenken. Ich hab mir aber gedacht ich führe mal einen neuen Handlungsstrang ein. Es ist ja nicht wirklich eine Horrorgeschichte, aber soll ja trotzdem an AHS angelehnt sein. Und Homosexuelle sind ja oft ein Thema in den Staffeln. Jetzt fangt aber bitte nicht an zu diskutieren oder so. Jeder hat halt seine Meinung zu dem Thema. Es war halt nur so eine Idee die ich hatte.
Ich hoffe der Part hat euch gefallen,
vielen Dank für's Lesen auf jeden Fall und gute Nacht,
eure Ma4rt4.
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Was ist daran so schlecht?
FanfictionCharlotte "Charlie" Abbott ist allein verantwortlich für ihre kleine Schwester und ihren senilen, alten Großvater. Als sie sich eines Tages freiwillig für zusätzliche Arbeit bei einer Freakshow meldet um sich etwas dazu zu verdienen, weiß sie noch n...