128. Jahr nach dem End-Dawn – März
Seit jenem Tag im Februar hatten Marie und Elisa zusammen gearbeitet. Viele Dämonen waren in dieser Zeit durch ihre vereinten Kräfte niedergestreckt worden. Sie hatten in dieser Zeit sogar herausgefunden, dass sich Elisa im Schlaf nicht nur mit Marie verband, sie konnte sie in dieser Zeit auch wie ihren eigenen Körper steuern, wenn Marie selbst das gestattete. Auf diese Art hatten sie weltweit Jagd auf Rayms Hochklasse-Dämonen gemacht, ehe die Menschen oder Dreams deren Erscheinen überhaupt mitbekommen hatten. Der Hochklasse-Dämon der in Dresden erscheinen würde, war dagegen aber ein ganz anderes Kaliber.
Selbst nach all der Zeit sah Elisa noch wie sich täglich immer mehr und mehr von den Fäden in Richtung Elbe schlängelten und unter der Wasseroberfläche verschwanden. Inzwischen kam sie fast jeden Tag, um sich die Veränderung anzusehen. Auch die erwarteten mittelklassigen Dämonen hatten sich bisher noch nicht blicken lassen. Sie waren bereit jeden Moment aus den Schatten zu springen, taten es aber nicht. Wieso? War auch das ein Teil von Rayms Plan? Elisa wusste es nicht.
„Elisabeth, lausche den Wellen sie beruhigen, hör auf den Wind, er vermag dir viel zu erzählen. Aber wichtiger, hör auf dein Herz, es kennt den wahren Weg bereits."
Auch dieses Mal trug der Wind diesen längst vergessenen Gesprächsfetzen zwischen ihr und ihrem Vater herbei. Es war einer der letzten Ratschläge gewesen, die er ihr je gegeben hatte, bevor er... nicht mehr da gewesen war.
Elisa musste sich aus der Vergangenheit reißen, dann kehrte sie zur Straßenbahn zurück. Sie war auf dem Weg zur Arbeit hier vorbei gekommen, nun musste sie allerdings los, wenn sie nicht zu spät kommen wollte.
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Marie kämpfte einmal mehr auf Wunsch der Natur gegen unzählige Dämonen. Dieses Mal führte ihr Weg sie sogar in die weit entfernte Antarktis. In der Ferne sah sie die Pinguine und an einer anderen Stelle sogar die Eisbären. Von den Dämonen fehlte jede Spur.
Sie wollte schon wieder gehen, als ein schrecklicher Schneesturm losbrach. Hinter ihr erschien im selben Moment eine Dreiergruppe riesiger Dämonen. Sie waren zwar nicht annähernd so stark und zäh, wie der Behemoth, gehörten aber eindeutig zur Hochklasse.
Sie rief ihre eigene Windkraft um den Sturm abflauen zu lassen, dann griff sie eines der riesigen Monster nach dem nächsten an. Sie waren um die zwanzig Meter groß und besaßen falsch herum aufgesetzt Köpfe. Ihr Mund war oben und die Augen unten, dazu liefen sie auf vier Beinen, die in Form von Eisbärpfoten endeten. Die Farbe dieser Dämonen war ein dunkles lila, dass ein boshaftes Glühen aufwies.
Marie kämpfte lange gegen die Gruppe, bis sie den ersten erledigte. Als sie den zweiten erledigte, waren bereits ein paar Stunden vergangen und für den dritten brauchte sie dann nochmals eine halbe Stunde. Als sie zum Himmel sah, musste es in Elisas Zeitzone bereits spät am Nachmittag sein.
„Ich habe es geschafft Mutter Natur."
„Aber natürlich hast du dass, du wurdest so geboren, dass diese Meremuth keine Herausforderung für dich darstellen konnten. Das war ausgezeichnete Arbeit."
„Ich danke dir."
Nach einem Moment der Stille spürte sie, wie aufgebracht die Natur schlagartig wirkte.
„Hilf ihr, hell mag ihre Seele strahlen, doch wird sie die Gefahr niemals allein bewältigen können. Geh zur Tochter des Himmlischen zurück und steh ihr im Kampfe bei."
Diese Bitte der Natur war eindeutig. Elisa war in Gefahr.
Sofort reiste sie als Windböe zu ihr und dann erschien sie inmitten einer kleinen Seitenstraße der Stadt. Hier kämpfte ein Nightmare verbissen gegen einige mittelklassige Dämonen. Marie seufzte schwer, dann zog sie ihr Schwert und griff mit einem Schlag die gesamte Gruppe an. Die Dämonen zerfielen, während der Nightmare ihr nur fassungslos nachsah.
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[German] Dreams und Nightmares
Science FictionVor einigen Jahren materialisierte sich die Dunkelheit der Menschen in Form schwarzer Schemen, die das Land verseuchen und Menschen angriffen. Keine Waffe der Menschheit vermochte sich gegen sie durchzusetzen. Die Leute konnten nur angsterfühlt davo...