29. Grand Nightmare

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Als sie sich irgendwann von der Meute trennen konnten, fuhren Otto und Shark mit der dreiköpfigen Familie erst einmal in die Zentrale. Hier luden sie Shark aus, dann fuhren sie in das Hotel, in das Otto sich selbst einquartiert hatte. Elisa Eltern nutzten die Gelegenheit zum Duschen, während Elisa und Otto loszogen und frische Sachen für die beiden besorgten.

„Habe ich dir schon mal gesagt, wie nützlich dein Modeauge ist?"

Sie kamen gerade aus einem Herrenladen. Hier hatten sie alles bekommen, was sie für ihren Vater brauchten. Elisa wusste die Größen ihrer Eltern nicht aus dem Kopf, doch Otto hatte ihr mit einem Blick gleich die richtigen Größen in die Hand gedrückt.

Mit drei riesigen Tüten kehrten sie zum Hotel zurück. Dann brachte Elisa ihrer Mutter die neuen Sachen ins Bad. Die Klamotten mochten zwar den Geruch von Neu haben, aber das war besser, wie die alten, zerfetzten und schmutzigen Sachen, die sie seit ihrem Verschwinden am Leib trugen.

Auch für Elisa war was Frisches dabei, nachdem sie im Kampf gegen Raym nahezu all ihre Sachen verloren hatte. Sie trug seither immer noch die Jacke. Für ihren Shoppingtrip hatte sie sich sogar kurzerhand eine viel zu große Hose und Pullover von Otto geliehen. Unter der zu großen Hose hatte sie dagegen ihre Stiefel von der Devils-Montur verstecken können.

Sie trug nun einen hellblauen Pullover, eine schwarze Winterjacke, mit silbernen Knöpfen und Nähten, eine blaue Thermojeans, sowie Fellstiefelletten mit leichten Absätzen.

„Besser?"

„Ja, alles in Ordnung. Hast du was dagegen, wenn ich mich ein paar Minuten aufs Ohr haue?"

„Mach's dir bequem."

„Danke."

Elisa zog die Stiefel und die Jacke aus. Sie ließ sich rücklings aufs Bett fallen, dann schlief sie nur wenige Sekunden später tief und fest ein. Als sie sich auf die Seite rollte, ergriff Otto die Gelegenheit, um ihre Haare zu ergreifen. Er wusste, dass sie diese Länge nicht mochte, also machte er sich an ihrer Stelle an die Arbeit. Er flocht sie zu einem langen Zopf, dann drehte er sie zu einem Dutt ein. Ohne großen Kraftaufwand befestigte er sie mithilfe von Haarnadeln. Interessanterweise zuckte Elisa während der ganzen Prozedur nicht ein einziges Mal.

Unterdessen kam ihre Mutter fertig eingekleidet aus dem Bad. Sie sah noch, wie er Elisas Haare gerade als Dutt befestigte und sich dann an den kleinen Tisch setzte.

„Oh, sie vertraut dir wohl sehr, wie?"

„Ja, Ma'am."

„Nicht doch. Nenn mich Louise."

„Vielen Dank, ähm..."

„Du bist Furious Range nicht wahr? Mein Mann hat mir schon viel über dich erzählt und auch Elisa."

Das überraschte ihn. Sie konnten nur im Auto über ihn geredet hatten. Tatsächlich war Otto zu der Zeit so sehr aufs Fahren konzentriert gewesen, dass er nicht weiter auf sie geachtet hatte. Woher kannte aber Grand Aeon ihn? Sie mochten im dritten Grand Turnier gegeneinander gekämpft haben, doch davon abgesehen, hatten sie nie mehr miteinander zutun gehabt.

Sie stellte sich an die kleine Kommode vorm Fernseher. Sie platzierte einen kleinen Handspiegel und eine kleine, rote Plastikdose darauf, dann begann sie ihre Haare zu einer eleganten Frisur nach oben zu stecken. Otto fragte sich zwar, woher sie die beiden Sachen herhatte, sprach es aber nicht an. Louise schien seinen Gedanken zu erraten.

„Es ist ziemlich nützlich einen Dream als Mann zu haben."

„Er bewahrt das für dich in seinem Arsenal auf?"

[German] Dreams und NightmaresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt