128. Jahr nach dem End-Dawn – Dezember
Nach dem Grand Turnier kehrte wieder weitestgehend der Alltag zurück. Eines hatte sich jedoch verändert und das war Elisas Job. Sie war nach Dresden zurückgekehrt und lebte hier wie früher. Jedoch hatte sich auf ihrer Arbeit etliches verändert.
Zum einen hatte sie mit ihrem Chef vorm Turnier etwas ausgehandelt. Für jeden ihrer Siege beim Grand Turnier würden ihre Dresdner Kollegen eine kleine Lohnerhöhung bekommen. Sie wusste bestens, dass es ihrem Arbeitgeber kaum schaden würde, im Gegenteil. Er war so vernarrt in die Dreams, dass er dieses Geld lieber für irgendwelche absolut sinnlosen Dream-Veranstaltungen investierte, statt in seine Angestellten. Dass sie gewinnen würde, hatte er aber vermutlich nicht gedacht, sonst hätte er dieser absurden Idee nie zugestimmt.
Zudem hatte sich nach dem Turnier die Arbeitslage ihrer Firma so stark verändert, dass eine großflächige Erweiterung durchgeführt werden musste. Kurz nach Ende der schnellen Bauarbeiten war ihr alter Chef Robert verstorben und Phil hatte seinen Posten übernommen. Die Beziehung zwischen Elisa und ihm war irgendwie seltsam. Sie waren keine Freunde, aber sie waren auch nicht nur Chef und Angestellte. Sie duzten sich und er sprach mit ihr über viele Angelegenheiten der Dreams... es war halt komisch.
Nach dem Tod seines Vaters hatte er ihr sogar gesagt, dass sich für seine Dreams nun vieles verändern würde. Tatsächlich waren sie alle nun weniger Zierobjekte der Firma sondern eher Vertreter. Elisa hatte er aufgrund ihres Vertrags zwar selbst nicht zwingen können, wie die anderen, doch das brauchte er auch nicht. Als er ihr von seiner speziellen Vereinbarung mit der Stadt erzählte, hatte sie bereitwillig zugestimmt. Sie hatte nun eine Art 'halbe Bereitschaft'.
Im Prinzip arbeitete sie auf stark verminderter Stundenbasis für Zen-ID. Sie war oft nur zwei Stunden in der Woche in der Firma. Den Rest der verkürzten Zeit zog sie an der Seite der Stadt gegen die Dämonen in den Kampf. Ihre Lohnzahlung hatten die beiden irgendwie miteinander ausgemacht. Sie arbeitete für beide gleichzeitig und wurde von beiden bezahlt. Manchmal reiste sie auch in andere Länder, um die Lage zu überprüfen. Als Grand Nightmare hatte sie da so ihre Freiheiten. Und egal wohin sie kam, die Dreams begrüßten sie stets freudestrahlend.
Allerdings gab es nur eins, was sie wirklich störte. Es waren fast drei Monate seit dem Turnier vergangen und dennoch hatte sie noch keinen blassen Schimmer, was ihre neue Kraft war. Sie hatte seither nicht einmal ein Ziehen gespürt. Dafür waren die Kräfte ihres Vaters aber mächtiger geworden. So manches Mal war sie mitten in der Nacht aufgewacht und hatte sich in einem hellerleuchteten oder völlig grauen Zimmer wiedergefunden. Wenn sie schlief führten ihre beiden alten Kräfte ein wahres Eigenleben.
Dagegen fehlte von der neuen jede Spur.
Als sie zum Feierabend wie jede normale Kollegin die Firma verließ, klingelte ihr Handy. Schon an der Musik hörte sie, dass es jemand wichtigeres war. Sie sah auf den Namen und dann nahm sie ab.
„Wie kann ich helfen?"
„Wir haben eine schreckliche Lage. Am Flughafen sind etliche Dämonen aufgetaucht."
Elisa rannte bereits zu einem Kollegen, der fast daneben wohnte. Sie stieg bei ihm ins Auto ein und dann fuhren sie los, während der Mann am anderen Ende weitersprach.
„Zivilisten konnten wir schon evakuieren, jedoch sind die Angestellten noch immer dort. Sie versuchen tapfer die Dämonen dort zu behalten."
„Wissen sie um welche Arten es sich handelt?"
„Wir konnten bisher nur einen Deumus und vier Aswang ausmachen, jedoch glauben wir dass wir in der Ferne auch Zu und einen Behemoth sehen konnten. Dazu kommt noch ein völlig neuer Dämon."
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[German] Dreams und Nightmares
Science FictionVor einigen Jahren materialisierte sich die Dunkelheit der Menschen in Form schwarzer Schemen, die das Land verseuchen und Menschen angriffen. Keine Waffe der Menschheit vermochte sich gegen sie durchzusetzen. Die Leute konnten nur angsterfühlt davo...