Als sie nach den nächtlichen Geschehnissen in ihrem Zimmer erschien, waren ihre Kollegen schon zum Frühstück gegangen. Sie duschte schnell, putzte die Zähne und zog sich frische Sachen an, dann sah sie noch einmal auf ihr Handy. Sie hatte zwei neue Nachrichten. Die eine war ein Bild von Devils Wing. Er war auch der gerettete Icy Thought. Er hatte einen Zeitungsartikel aus der Münchner Allgemeinen abfotografiert. Es war ein Bild von ihm und Otto abgebildet. Sie waren in einem Kindergarten gewesen und die Kinder hatten seine dämonisch erscheinenden Flügel mit zahllosen Bildern bemalt. Tusche, Kreide und Faserstift klebte in einem bunten Kunstwerk an ihm. Vermutlich würden die Leute seine Flügel nach dem Bild nie wieder mit einem Dämon vergleichen. Die zweite Nachricht war ein kurzer Text von ihrem Onkel.
Das Auge hat Alarm geschlagen, ich schicke dir den Richter.
Das war schon Besorgnis erregend. Das Auge war Devils Eye. Sie konnte in gewissem Ausmaß die Zukunft voraussehen. Der Richter war dagegen natürlich Stormic Disaster. Zugleich erinnerte sich Elisa an eine Zeile aus der Ursprungsgeschichte von Devils Judge.
„Sollte die Finsternis die Kontrolle über sie – Devils Heart übernehmen, dann würde er ihrem Leben ein Ende setzen. Ohne Zögern würde er sie mit seinem Schwert selbst hinrichten."
Diese Zeile hatte sich ihr für immer ins Gedächtnis gebrannt, sie warf ihr Handy aufs Bett, atmete noch einmal durch und stürmte dann endlich Torment hinterher
Torment hatte den anderen vermutlich nichts gesagt, immerhin sollte sich keiner Sorgen machen, wenn es angesichts von Elisas Kraft nichts zu fürchten gab. Als Elisa dann endlich zu ihnen kam, gab Torment ein anerkennendes Pfeifen von sich. Es war eher selten, dass die Grand Nightmare ihrer Welt freiwillig in Kleid und Absatzschuhen erschien.
Elisa trug ein knielanges, smaragdgrünes Kleid, mit schwarzen Nähten und Streifen. Ihre kurzen Haare waren zu einem Dutt gewickelt und sie trug schwarze Absatzsandalen, bei denen ihr großer Zeh herauslugte.
„Verdammt, du siehst super aus."
„Danke, Sergeant."
Sie setzte sich zu den dreien, dann aßen sie gemeinsam.
„Erzähl schon Sky, wie war deine Nacht?"
Auf Torments Fragen sahen die beiden Männer erst einander und dann Elisa an.
„Sehr interessant."
„Willst du uns was beichten?"
„Ich musste gestern Abend kurz nach Dresden zurück. Sonst gäbe es die Stadt jetzt nicht mehr."
Dann erzählte sie ihnen größtenteils was in der Nacht geschehen war.
„Das klingt wirklich schlimm."
„Hey Chef, du hättest mal hören sollen was sie so von sich gegeben hat, als ihr Handy sie die halbe Nacht aus dem Schlaf geholt hat. Ich dachte sie zieht den Anrufer durch die Leitung."
„Und du warst noch wach? Hast du wieder dein Handy leer gezockt?"
„Ihr kennt mich doch, ohne meine Abendrunde schlafe ich eh nicht."
„Fühlst du dich der Herausforderung heute gewachsen?"
„Die Gespräche betreffen doch nur dich. Meine Aufgabe ist es hauptsächlich eine gute Figur zu machen und alle Schatten im Blick zu behalten. Torment und Sergeant sind deine Vertreter, ich bin nur der Bodyguard."
„Stimmt auch wieder. Sag mal, willst du nicht mehr wie ein Ei und zwei Kekse essen?"
„Ich bin eigentlich satt. Nachdem die Lage beruhigt war, wollten die Dreams unbedingt ein Festgelage geben. Tut mir leid."
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[German] Dreams und Nightmares
Science FictionVor einigen Jahren materialisierte sich die Dunkelheit der Menschen in Form schwarzer Schemen, die das Land verseuchen und Menschen angriffen. Keine Waffe der Menschheit vermochte sich gegen sie durchzusetzen. Die Leute konnten nur angsterfühlt davo...