128. Jahr nach dem End-Dawn – Ende Juni
Elisa hatte sich vollständig von ihrer Krankheitsattacke erholt und so war ihr Alltag wieder normal weitergegangen. Noch immer arbeitete sie bei Zen-ID und vorerst hatte sie sich dazu entschieden dort zu bleiben. Auch dieses Mal war der Chef selbst wieder im Hause. Herr Zen und Elisas Vorabeiter Maik hatten gerade etwas über eine Reklamation besprochen, als Zen aus der Halle stürmte. Der Vorarbeiter drückte ihr einen Zettel in die Hand und auch sie verließ die Halle. Als sie zum Tor nach hinaustrat, überkam sie das ungute Gefühl, dass hier bald ein Dämon erscheinen würde. Sie folgte einem Pfad aus mehreren Pappstapeln und dann gelangte sie in einen breiteren Korridor.
Herr Zen wurde hier von zwei mittelklassigen Dämonen in die Enge getrieben, doch er rannte nicht davon, wie es jeder andere normale Mensch getan hätte.
Die beiden Dämonen waren ein Djinn und ein Aswang.
„Sie müssen weg von hier!"
Er sah sie überrascht an und zog eine Augenbraue hoch, dann schüttelte er nur den Kopf.
„Nein, bring deine Kollegen in Sicherheit, meine Aufgabe als Chef ist es für das Wohl meiner Arbeitnehmer zu sorgen."
Der Aswang griff in diesem Moment an. Frustriert biss Elisa die Zähne aufeinander, dann sprang sie nach vorn. Mitten im Sprung spürte sie das altbekannte Brennen in ihren Venen. Licht sammelte sich in ihrer Hand und dann hielt sie eine Lanze mit langer Klinge in der Hand. Da wo sie den Stiel hielt, war eine Schleife aus rot und grün, um das Material verknotet. Mit einem einzigen Hieb, enthauptete sie den Aswang und mit einer eleganten Drehung ihrer Waffe, wehrte sie den Angriff des Djinn ab. Dann stach sie zu und erledigte auch diesen.
Als sie den Lichtsplittern hinterher sah, ließ sie ihre Waffe los. Die Lanze mit der langen Schneidklinge fiel zu Boden und zerfiel dann zu tausenden winzigsten Splittern, bis sie gänzlich hinfort war.
Sie hatte sich geoutet. Das war etwas, was sie nie gewollt hatte. Niemals wollte sie in ihrem Leben eine Position erhalten, die ihr aufgrund ihrer Position als Dream gegeben war. Dreams verdienten in Firmen wie dieser nicht den Mindestlohn, wie die normalen Arbeitnehmer. Sie verdienten meist mehr, wie die reichsten Manager der Welt.
Herr Zen gehörte zu den fanatischen Sammlern der Dreams. Soweit sie wusste hatte er einige Nightmares in seinem Hauptsitz angestellt. Darunter befand sich den Gerüchten zufolge auch der Grand Nightmare von Deutschland.
„Elisa Bruck, Sie sind also eine Dream? Welches ist ihr Codename?"
Sie überlegte, was sie tun sollte. Sie besaß keinen Codenamen wie die restlichen Dreams und sie existierte offiziell nicht einmal als solch eine.
„Skylar Wind. Ich bin eine Neugeborene."
Das war zwar keine komplette Lüge, doch zumindest würde es jedem Fremden erklären, warum man von ihr noch nie etwas gehört hatte.
„Kommen Sie mit in mein Büro. Wir müssen wichtige Dinge besprechen."
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Zwei Stunden später kehrte sie schließlich zu ihrem Vorarbeiter in die Halle zurück.
„Elisa, was ist passiert? Ich weiß nur, dass dich der Alte in sein Büro zitiert hat."
Sie ging an ihm vorbei und musste sich erst einmal setzen. Maik schien in dem Moment zu merken, wie blass sie war.
Er stand auf und sorgte dafür, dass sie sich auf seinen Bürostuhl setzte.
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[German] Dreams und Nightmares
Fiksi IlmiahVor einigen Jahren materialisierte sich die Dunkelheit der Menschen in Form schwarzer Schemen, die das Land verseuchen und Menschen angriffen. Keine Waffe der Menschheit vermochte sich gegen sie durchzusetzen. Die Leute konnten nur angsterfühlt davo...