25.5 KURZGESCHICHTE Devils Wing

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25.5 Teuflischer Flügel

Freiheit und der Wind um die Ohren...

Für ihn gab es kaum etwas derartig Schönes. Er verdankte seinen Namen dem Viererpaar dämonischer Fledermausschwingen, die auf seinen Wunsch aus seinen Rücken schossen. Mit einem weiteren leichten Flügelschlag, brachten ihn seine vier Flügel weiter nach oben, dann drehte er sich einmal um die eigene Achse in der Luft. Darauf folgte ein Überschlag und er brach den Heimweg an. Zugleich flog er weit über der tiefen Schlacht, in der sie alle wohnten.

Dann entdeckte der Teuflische Flügel einen gewaltigen Schatten, der sich auf sein Zuhause zu bewegte. Er ließ sich etwas tiefer sinken und dann sah er da eine kleine Armee aus Bombern. Das Zeichen zwei verknoteter Schlangen befand sich auf den Tragflächen der Flieger.

Es war einer der unzähligen Terroranschläge auf seine Heimat. Er landete auf einem der Flieger, dann legte er eine Hand auf dessen Rumpf und nutzte seine Gabe ein. Er entzog dem Objekt seiner Begierde alle Wärme und unterkühlte es. Dieser Vorgang fror quasi jedes Objekt ein. Die Turbinen wurden in einen Zustand der schlimmsten Eiszeit versetzt und drehten sich immer langsamer, bis sie irgendwann stehen blieben.

Der Flieger stürzte ab, während der Teuflische Flügel in die Luft zurückkehrte und dann so schnell wie irgendwie möglich nach Hause zurückflog. Von oben konnten er bereits den Stellvertretenden Anführer – die Teuflische Flamme erkennen. Der Teuflische Flügel landete direkt vor ihm. Die Wucht der Landung zwang ihn in die Knie, doch er stand gleich wieder auf.

„Teuflische Flamme, ist die Teuflische Rechte in der Nähe? Es ist dringend."

„Nein, er ist in der Außenwelt. Was ist geschehen?"

„Eine ganze Flotte von Terrorbombern. Vermutlich sind sie nicht mehr, wie zehn Minuten entfernt."

„Verflucht. Sage dem Teuflischen Kaliber Bescheid und richte dem Teuflischen Richter aus, dass er das Teuflische Herz sofort in Sicherheit bringen muss."

„Verstanden, ich mache mich auf den Weg."

Der Teuflische Flügel sprang über das Sicherheitsgeländer in die Tiefe, dann fuhren seine Flügel erneut aus. Zuerst flog er zum Teuflischen Kaliber hinab und gab ihr Bescheid. Sie rannte sofort zu einem eingesenkten Podest, von wo aus sie ungesehen mit ihren Irrlichterflammen angreifen konnte. Dann flog der Teuflische Flügel ganz nach oben und landete direkt auf dem kleinen Podest, das dem Teuflischen Herzen sowohl als Balkon, wie auch als Beobachtungsplattform diente. Er schob eine einfache Glastür beiseite, hob den Vorhang an und ging hinein. Weder sie, noch ihr Leibwächter waren hier.

Der Teuflische Flügel ging durch den Raum in den Flur und dann ins angrenzende Nachbarzimmer. Es diente dem Teuflischen Herzen sowohl als Bibliothek, wie auch als Wohnzimmer.

Hier saß nur ein Teuflischer, mit ebenso roten Haaren, wie das Teuflische Herz. Seine Maske lag vor ihm auf dem Tisch, während er eins der Bücher las.

„Sir, bitte verzeihen Sie die Störung, wie haben einen Notfall."

Der Mann legte das Buch vor sich auf den Tisch, dann nahm er seine Maske und setzte sie auf. Es war ungewöhnlich ihn hier zu sehen. Der Teuflische Flügel hatte diesen Mann noch nie direkt gesehen, wusste aber sofort, dass er ihrer aller Gründervater – das Teuflische Licht war.

Normalerweise war er auf Reisen außerhalb der Schlucht unterwegs. Nur seine Tochter, das Teuflische Herz blieb hier.

„Was ist passiert, junger Mann?"

„Terroristen sind auf dem Weg hierher und bleiben keine fünf Minuten mehr, Sir."

„Meine Tochter ist heute früh gegangen und seither habe ich sie nicht mehr gesehen. Ihr Leibwächter hat dagegen heute einen Tag frei erbeten."

Der Teuflische Flügel machte sich keine Sorge um das Teuflische Licht. Ihr Gründungsvater konnte bestens auf sich allein achten. Das Teuflische Herz galt zwar als die Stärkste von ihnen allen, war aber auch ein Sonderfall. Der Teuflische Flügel wusste nur zu gut, dass sie ihre Prinzessin so gut wie möglich aus allen Kämpfen heraushalten mussten.

Mit großer Macht kamen auch ein großes Risiko und eine ebenso große Verantwortung.

Alle Teuflischen auf dieser Seite der Schlucht wussten, dass das auf niemanden so zutraf, wie auf ihre Prinzessin. Er musste sie nicht in Sicherheit bringen, weil sie sich nicht wehren konnte, sondern weil sie zu mächtig war. Auf eben diese Art wurde auch der Teuflische Richter als ihre Leibgarde begründet. Große Macht konnte einen schnell in den Wahnsinn treiben.

„Sir, wissen Sie, wo ich sie finden könnte?"

„Am Fuße des Tals, schau da mal nach."

„Danke, Sir."

Der Teuflische Flügel rannte nach draußen, schob die Balkontür hinter sich zu, dann sprang er in die Tiefe. Unten am Fuße des Canyons befand sich ein Fluss mit etlichen kleinen Plateaus. Die meisten davon waren mit Gras und anderen Pflanzen bewachsen. Außer ihm konnten nur wenige dort hinunter. Es gab zwar eine Höhlentreppe im Inneren, die sich auf der Schluchtseite der Prinzessin innerlich nach unten schlang, doch das dortige Seitenufer war sehr schmal und konnte schnell absacken. Die Plateaus im Fluss waren dagegen nur für wenige erreichbar.

Der Teuflische Flügel hatte noch einige Meter bis zum Wasser vor sich, als er schon die Maschinen der Bomber hörte. Sie waren nicht mehr weit weg!

Es dauerte eine weitere Minute, bevor das Teuflische Herz zusammen mit einem Blauhaarigen auf einem der Plateaus am Rand der gegenüberliegenden Schlucht fand. Wie sie dorthin gekommen waren, war ihm ein Rätsel. Beide saßen mit ihren Masken vor sich da und zeigten sich gegenseitig lachend ihre bunten Blumengeflechte.

Schwarze Irrlichterflammen wurden von einer Plattform am obersten Teil der Schlucht losgeschossen. Ein Flugzeug nach dem anderen explodierte, doch waren es selbst für das Teuflische Kaliber zu viele. Ehe der Teuflische Flügel das Teuflische Herz erreichen konnte, fielen auch schon die ersten Bomben nach unten.

Das Teuflische Herz sah zusammen mit ihrem Begleiter, dem Teuflischen Haar nach oben. Er wurde beim Anblick der näher kommenden Schatten panisch, während die Prinzessin ihren Arm in Richtung Himmel hob. Ein gewaltiger, schwarzer Schatten schoss aus ihrer Hand, dann wurden die fallenden Bomben von der Finsternis erfasst und durch die Luft zurück zu ihrem Ursprung geschleudert. Die Explosionen schienen ein Vielfaches stärker zu sein, wie ursprünglich befürchtet, zusammen mit den letzten Angriffen vom Teuflischen Kaliber wurde die Flotte restlos vernichtet.

Das Teuflische Haar gab ihr ihre Maske, dann setzten sie beide ihre Markenzeichen auf. Das Teuflische Herz wurde von einer dämonengleichen Finsternis umhüllt und das Teuflische Haar hob die Prinzessin in seine Arme. Seine Haare verwandelten sich in windende, grüne Lianen, dann zog er, zusammen mit der Prinzessin in Windeseile bis auf die unterste Plattform hinauf. Erst als beide zur Bartür des Teuflischen Giftes verschwunden waren, traute sich auch der Teuflische Flügel nach überlebenden Terroristen zu suchen.

Zugleich war er besorgt. Die Finsternis ihrer Prinzessin war erneut stärker geworden. Sollte das so weitergehen, dann stände der unausweichliche Tag vermutlich näher, wie alle glaubten.

Während er die Schlucht aus der Luft aus absuchte, betete der Teuflische Flügel für das Wohl ihrer Prinzessin.

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Yay, das war die Story vom Teuflischen Flügel (Devils Wing). Er existiert in Elisas Welt auch noch nicht.

[German] Dreams und NightmaresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt