Teil 3 - Hollister Girl

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Im Auto drehten wir die Musik direkt auf volle Lautstärke, um uns einzustimmen und dem Abend entgegen zukommen. Glücklicherweise waren wir nach gut zwanzig Minuten am Club angekommen. Länger hätte ich es mit Sicherheit nicht ausgehalten, nach meine Nervosität von Minute zu Minute stieg.

"Danke fürs fahren Jack! Wir sehen uns", ich gab ihm noch einen Kuss auf die Wange und stieg aus. "Danke Jack!", sagten Caro und Tina im Chor. "Kein Problem Mädels und passt auf euch auf!" "Jaja", sagte ich grinsend und winkte ihm noch zum Abschied. Eigentlich wird man erst in einer halben Stunde reingelassen und die Schlange war schon ziemlich lang. Aber da unsere Väter Geld hatten, hatten wir natürlich gewisse Kontakte. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass meinem Onkel der Club gehört. "Zum Glück müssen wir nicht anstehen", flüsterte Tina als wir dem Eingang näher kamen. "Hey. Schön weiter aufpassen", begrüßte ich den Türsteher, welcher ebenfalls ein guter Freund meines Onkels war. "Hi Sophie. Natürlich! Ich pass doch immer auf, dass unser Kleinen nichts passiert." Dankbar lächelte ich ihn an und schon ließ er uns früher rein.
Wir gingen direkt in die VIP-Ecke und setzten uns auf eine weiße Ledercouch. Die Musik war jetzt schon gut und ich war so aufgeregt Kay One jetzt bald live zu sehen! "Wollt ihr was trinken?", fragte ich ich in die Runde, da ich mich mit irgendwas ablenken musste. "Jap." .. "Gerne." .. "Ok bin gleich wieder da."

"Na du Hollister Girl", sprach mich eine fremde Stimme an, als ich an der Bar stand. So fremd war sie jetzt wiederum auch nicht, denn sie gehörte keinem anderen als Kay One. "Hey", gab ich schüchtern zurück. Was ist nur los?! Das erste mal das du so schüchtern bist. Wo ist deine große Klappe hin?, mahnte ich mich selber. "Ich bin Kay", er reichte mir seine Hand und zog eine Augenbraue hoch. "Sophie. Du kannst mich aber auch ruhig Soph nennen", grinste ich. "Schöner Name. Wieso bist du jetzt schon hier?" Er setzte sich neben mich auf einen Hocker, ohne auch wirklich den Blick von mir zu nehmen. "Ich chill noch ein bisschen hier mit meinen Freundinnen. Meinem Onkel gehört der Club und ja..", erklärte ich ihm lächelnd. "Ah okay cool.. Und wie geh-" .. "Boa Kay!! Hör auf irgendwelche Weiber anzuflirten und komm her! Wir müssen uns fertig machen!", rief, so wie es sich anhörte, Emory. Kay drehte sich um und guckte ihn böse an. "Sorry.. Ich muss wieder, aber man sieht sich", entschuldigte er sich nun bei mir, wobei sein trauriger Blick mich mehr als gedacht traf, was ich natürlich nicht zeigte. "Ok, bis später." Nachdem er verschwunden war, stand ich wieder alleine an der Bar und guckte ihm hinterher. Ja ich fand Kay gut, aber ich durfte bloß nicht mehr für ihn empfinden. Immerhin kannte man ihn doch. Er betitelte sich selbst als Player.
Um diesen Gedanken loszuwerden, schüttelte ich den Kopf und nahm anschließend unsere Getränke.

"Ihr wisst nicht wem ich gerade begegnet bin!", flüsterte ich und setzte mich hektisch neben meine Freunde. "So blass wie du aussiehst bestimmt Kay One.. Aber kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Der hat bestimmt zu tun", winkte Caro ab und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. "Doch! Genau dem!" Sofort wurden ihre Augen größer und beide sahen mich überrascht an. Während ich ihnen alles erzählte, füllte sich der Club. Letztendlich begann auch schon die Show.
Wir stellten uns ganz nach vorne, als Kay und Emory auf die Bühne gingen. "Hallo meine Freunde! Seit ihr gut drauf?", rief Emory in die Menge und alle fingen laut an zuschreien. "Geht das noch lauter?!" Alle fingen noch lauter an zuschreien und zuklatschen. Wirklich ein unglaubliches Gefühl, was mir eine Gänsehaut verpasste. "Also eigentlich wollten wir ja mit einem anderen Song anfangen, aber ich glaub ich will mit Hollister Girl anfangen!" Dabei grinste er mich an. Ja genau! Er grinste mich an! Er spielte es wegen mir. Caro und Tina guckten mich ebenfalls grinsend an, da ich ihnen erzählt hatte, dass er mich Hollister Girl genannt hatte. Dabei fiel mir auf, dass er mir auf den Arsch geguckt haben musste, weil das Hollister-Zeichen hinten auf einer Hosentasche war! Er war wirklich so ein Idiot, aber ein süßer.

"Sie hat strahlend blaue Augen, blonde Haare, knappes T-Shirt, ihre Haut Goldbraun. Ja, ich stehe auf diesen ganzen geilen Beachgirls, schon allein wie sie dich ansieht und den Style wie sie sich anzieht. Alles Edel, ihre Nägel, Orgasmus, wenn sie einem die Hand gibt. Augen wie Bambi. Candy Parfum - yve saint lauren. Ihre Art wie sie redet. Du merkst ihr Daddy hat Knete. Doch das ist mir egal, ich mein Ich lass mir doch eh nichts bezahlen. Ich will nur endlich mit ihr Ausgehen und mal schauen wann die Ausreden ausgehen.."

Die ganze Zeit schaute er mich an, einmal kam er nach vorne und so wie alle Mädchen, streckte ich ihm meine Hand entgegen und er nahm meine, was mein Herz noch mehr zum schlagen brachte. Er gab mir noch einen Küss auf die Hand und ging wieder zurück zu Emory. Ab diesem Zeitpunkt wollten wohl alle anderen Mädchen mich mit ihren Blicken töten. Doch das war mir völlig egal, weil ich einfach nur wunschlos glücklich war.

Sie spielten noch sechs weitere Songs, bis sie auch schon wieder die Bühne verließen. Die Stimmung war wirklich der hammer. Es lief jetzt normale Musik und wir fingen an zu tanzen. Auf einmal hielt mir von hinten jemand die Augen zu. Caro oder Tina konnten es nicht gewesen sein, weil sie vor mir standen! Plötzlich flüsterte mir eine tiefe Stimme etwas zu. "Na mein Hollister Girl, hat es dir gefallen?" Kay! Sofort rutschte mir mein Herz in die Hose. Entspann dich Sophie! Ich umfasste seine Hände und zog sie von meinem Gesicht, dann drehte ich mich um und blickte in seine wunderschönen Augen. "Ja sehr! War 'ne wirklich coole Show." .. "Freut mich, dass es dir gefallen hat. Ich wollte fragen ob du noch Lust hast, mit mir ein bisschen abzuhängen?" .. "Ich.. ehm.." Hilfesuchenden blickte ich zu Tina und Caro, die mich immer noch überrascht ansahen. "Sophie geh ruhig. Wir müssen jetzt eh los, morgen haben wir noch einen Auftritt." Die Schadenfreude waren beiden noch regelrecht ins Gesicht geschrieben, weswegen dieses freche Grinsen vollkommen überflüssig war. "Nein bleibt doch noch, wir sind doch hier zusammen hingekommen." Ich guckte sie mit diesem 'Bitte geht nicht. Lasst mich nicht alleine'-Blick an. Doch so wie die beiden nunmal waren, verabschiedeten sie sich und ließen mich alleine... alleine mit Kay.

Schicksal? {Kay One FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt