Teil 4 - Rückfahrt

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Ich dreht mich wieder um und sah in das grinsende Gesicht von Kay. Er war bestimmt glücklich, dass er mich jetzt für sich alleine hatte. Über seine Schulter hinweg fiel mir eine sehr bekannte Person auf. Sie näherte sich zielstrebig und mit fokussiertem Blick. Die beste Freundin von Nadine. Sara, ebenfalls eine ziemliche Schlampe. "Na Süßer!", sagte sie während sie ihn antanzte. Wenn ich die schon sehe könnte ich kotzen. "Eh Hey", antwortete Kay zögerlich und checkte sie ab. Gerade als sie ihn anfasste, winkte ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht her. "Hallo?! Ich bleib doch nicht umsonst hier um dir beim flirten zuzugucken. Können wir woanders hin?" Verwirrt schaute er mich an. "Hm was? Achso ja sorry. Komm mit." Typisch Mann!, dachte ich bloß und folgte ihm genervt.

Kay nahm meine Hand und zog mich mit. Sara guckte uns geschockt hinterher, wobei ich mir ein Grinsen, wegen ihrem dummen Gesichtsausdruck nicht verkneifen konnte. Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir im VIP-Bereich an und setzten uns auf ein Sofa, neben Emory, DJ Farock und noch irgendwelchen Freunden von ihm. Auf dem Tisch standen überall leere Moët Flaschen, wahrscheinlich hatten sie schon ziemlich viel getrunken. Kay setzte sich neben mich und legte direkt den Arm über meine Schultern. "Uhhh", machte Emory und pfiff. "Ha ha ha. Nur weil du keine bekommst!", lachte Kay teils genervt, teils schadenfroh. "Ach und du denkst, dass ich jetzt schon dir gehöre?" Augenblicklich fingen alle an zu lachend und gaben ein: "Ohh Ansage", von sich. Daraufhin guckte ich Kay entschuldigend an, da ich ihn anscheinend gerade etwas vor seinen Freunden blamiert hatte. "Du bist echt 'n kleiner Teufel!", lachte Kay nun auch und legte seine Hand auf mein Oberschenkel. Es durchfuhr mich wie ein Blitz, als er mein Bein berührte. Wir guckten uns lange in die Augen, bis sich unsere Gesichter näherten. Sollte ich ihn küssen? Nein das wäre zu früh. Schnell zog ich meinen Kopf wieder zurück und nahm mir ein Glas Champagner. Mit einem Schluck hatte ich das Glas leer, woraufhin Kay mich grinsend anguckte. Hoffentlich merkte er nicht, dass ich total aufgeregt war. "Du brauchst doch nicht so nervös sein, Süße." Jetzt nannte er mich auch noch Süße?! Das konnte doch wohl nicht sein ernst sein, dachte ich und drückte mich von ihm weg. Als ich aufstehen wollte, hielt er mich zurück und zog mich auf seinen Schoß. Irgendwie überkam mich doch die Verlegenheit, weswegen ich leicht Lächeln musste. "Kay.. Ich muss jetzt wirklich los." .. "Wirklich?", er zog einen Schmollmund und guckte mich traurig an. "Ja ich hab meinen Eltern versprochen, dass ich um 24Uhr wieder zuhause bin und da ich ja noch mit bem Bus fahren muss, muss ich jetzt gehen." .. "Hmm ok.. Ich komm noch mit raus." .. "Nein brauchst du nicht. Tschüss, war lustig mit euch!" Ich umarmte Kay und winkte dem Rest zu. Dann schnappte ich meine Jacke und meine Tasche und machte mich auf den Weg.

Kay One POV.
Als Sophie ging, war ich wirklich traurig. Ich hätte sie gerne noch näher kennen gelernt. "Tja Bro. Sieht so aus als ob du heute keine knallen wirst!", lachte mein bester Freund Alex. "Junge ich wollte sie gar nicht knallen! Klar sie ist heiß, aber sie ist einfach anders als die anderen. Sie schmeißt sich nicht sofort an meinen Hals und will was von mir", versuchte ich ihm zu erklären. "Die wird es dir aber auch nicht leicht machen.. Wenn du sie soooo sehr magst, dann bring sie doch nach Hause oder?", schlug er vor und wiedermal war ich dankbar für seinen weisen Rat. "Du hast recht! Bis später Leute!" Im nächsten Moment war ich auch schon aufgesprungen und rannte wie ein Verrückter durch den Club.
Glücklicherweise sah ich sie noch an einer Bushaltestelle stehen. Sobald ich die Straße entlang lief, fiel mir auf, wie doll es am regnen war und wie kalt es eigentlich war. "Sophie?!", rief ich und rannte zu ihr. "Komm ich fahr dich nach Hause!" .. "Oh ok, danke", antwortete sie leise und zögerlich. "Ist dir kalt?" Sie nickte, wobei mir auffiel, wie ihre Unterlippe am zittern war. Daraufhin zog ich meine Jacke aus und legte sie über ihre Schultern. Dankbar nahm sie sie an und kuschelte sich an mich. Ich legte den Arm um sie und gemeinsam gingen wir zu meinem Auto. Ich hatte einen silbernden Porsche und Sophie machte wirklich große Augen, als sie mein Auto sah. "Du hast echt ein cooles Auto!" .. "Danke. Ich weiß", gab ich stolz zurück und öffnete ihr die Tür, damit sie einsteigen konnte. Anschließend rannte ich uns Auto und setzte mich hinters Steuer. "Ok wo wohnst du?", fragte ich sie als ich den Motor startete. Sie wohnt in irgendso einer reichen Gegend, was ich wusste, da eine ehemalige Bettbekannschaft von mir ebenfalls dort wohnte. Das verschwieg ich ihr aber. "Also du bist ein Fan von mir?" Ich guckte kurz zu ihr und sah wie sie lachte. "Kann man so sagen.." .. "Dein Lieblingslied?" .. "Im Moment.. Ich hass es dich zu lieben..", antwortete sie schüchtern. "Gibt's da nen Grund für?", wollte ich von ihr Wissen und sah sie neugierig an. "Ich finde den Songtext schön. Klar ist er traruig, aber auch irgendwie besonders... Hast du echt gut gemacht.", lachte sie. Ich machte das Lied an und fing an zu rappen.

"Es kommt mir noch wie gestern vor
Ich erinner mich Schatz
Heut ist es mir egal was auch immer du machst
Klar tuts weh mit anzusehen wie du dein ding machst
Letztes Jahr noch überlegt welcher ring passt
Letztes Jahr noch im Urlaub..."

Dann fing sie plötzlich an zu singen, was mich total überraschte. Ihre Stimmte klang einfach nur so wunderschön. Ich hätte ihr stundenlang zuhören können.

"Schatz ich wünscht' du könntest dich durch meine Augen sehn
Wie dus geniest zu wissen dass die Jungs so auf dich stehn
Du wolltest frei sein
Und so wurd ich eingetauscht
Du bist schuld daran dass ich nich mehr vertraun kann
Ich Hass es dich zu lieben.."

Beinahe verpasste ich sogar meinen Einsatz, weil ich so beeindruckt von ihrer Stimme war.

"Ich Hass es dich zu lieben
Außer diesem schmerz ist mir nichts geblieben
Wir warn zu verschieden Streitereien
Und irgendwie Genies diese Einsamkeit
Ich höre oft man hat dich hier und dort gesehen
Mit ihm gesehen du konntest nicht widerstehen..."

Ich drehte die Musik leiser und schaute zu ihr. "Was?", lachte sie und wurde leicht rot, was ziemlich süß aussah. "Nichts.. Du kannst nur sehr gut singen!" .. "Danke", antwortete sie und guckte aus dem Fenster. Den Rest der fahrt schwiegen wir. Es war kein peinliches Schweigen, eher ein angenehmes. "Da wären wir...Ist überhaupt jemand zuhause?", fragte ich sie weil überhaupt kein Licht brannte. "Nein, meine Eltern sind beide weg. Danke für's Fahren." Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und lief durch den Regen zu ihrem Haus. Eigentlich wollte ich Sophie noch fragen ob ich mit rein dürfte, aber so schnell wie sie abgehauen war. Und dabei hatte ich noch nichtmal ihre Handynummer! Dabei wollte ich dieses Mädchen unbedingt wieder sehen, weshalb mir wohl nichts anderes übrig blieb, als sie über Facebook zu finden. Was für mich natürlich kein Problem war.

Schicksal? {Kay One FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt