Teil 71 - Retter in der Not

1.6K 30 4
                                    

Sicherlich saß ich schon eine halbe Stunde in meinem Bett und überlegte. Ich starrte die kleine Dose an. Langsam und entschlossen nahm ich das Glas Wasser. Ich warf mir mehrere Pillen ein und legte das Wasserglas an meinen Mund.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Mit großen Augen guckte ich die Person an, die gerade in mein Zimmer stürmte. Ich senkte das Glas und musterte diese Person. "Mach sofort den Mund auf!!" Natasha kam angerannt, öffnete mir den Mund und holte die Pillen raus. "Baby was machst du nur!!" Sauer guckte sie mich an. "Ich kann nicht mehr ohne Sophie leben!", murmelte ich. Wütend stand ich auf und stellte mich dicht vor sie. "Ich weiß Kay! Alex hat mir Bescheid gesagt." Ihrem durchbohrenden Blick wich ich aus, indem ich auf dem Boden schaute.

Als ich mich gefangen hatte, nahm ich ihr Gesicht zwischen meine Hände und küsste sie. Halt was?! Wieso küsse ich sie!! Wie automatisch drückte ich sie gegen die Wand und presste mich näher an sie. Kay was ist nur los mit dir?! Erschrocken ließ ich von ihr los und ging zurück.. "Was war das denn gerade?", sagte sie sauer und schubste mich leicht. Ich schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht! Es tut mir so leid!" Erneut fing ich an zu weinen. Ich bin einfach so richtig zu einem emotionalem Wrack geworden!

"Zieh dich an!! Du musst hier raus. Wir gehen shoppen!" "Ich will doch jetzt nicht shoppen gehen! Die Liebe meines Lebens hat mich verlassen!" "Eben! Das lenkt dich ab. Jetzt hier zieh das an." Sie holte mir ein paar Sachen aus meinem Kleiderschrank und reichte sie mir. Nachdem ich mich angezogen hatte und mir nochmal mit kalten Wasser das Gesicht wusch, ging ich zu Natasha. Sie stand schon fertig vor der Tür und wartete bis ich meine Schuhe an zog. "Gut und jetzt komm!" Natasha harkte sich bei mir ein und wir gingen los.

Nachdem wir schon unzählige Sachen eingekauft hatten, ging es mir schon etwas besser. Aber wirklich nur ein bisschen. Ich könnte immer noch einfach nur da liegen. Plötzlich blieb mein Herz stehen. Nein das kann sie nicht sein?! Ich hielt an und versuchte etwas zu erkennen. "Kenneth was ist?", fragte Natasha. "Da vorne ist doch Sophie!" Natasha folgte meinem Blick und schüttelte den Kopf. "Nein du halluzinierst nur. Das ist sie nicht." Ich jedoch war mir aber hundertprozentig sicher! Sofort rannte ich los. Während ich ihr immer näher kam, sah ich noch eine weitere Person. Einen Mann, er griff nach ihrer Hand und sie schrie auf als er sie zu sich zog. Meinen Schritt beschleunigte ich und rief ihren Namen. Der Mann guckte mich an und da erkannte ich ihn! Diesen Nick, der Sophie stalkt.

Ich war so wütend und schlug ihm ins Gesicht als ich bei ihm war. Mit dem ganzen Schwung den ich hatte, viel er zu Boden. Ich trat auf ihn ein und ließ ungewollt meine ganzen Aggressionen raus. Kay hör auf es reicht!, meldete sich meine innere Stimme, sonst hätte ich den Typen wahrscheinlich noch krankenhausreif geschlagen. Dieser Typ stand auf und humpelte davon. In mir sprudelte es nur von Energie und Hass. Ich war auf einmal so aufgeladen, dass ich das Gefühl hatte, ich könnte einen Marathon laufen. So voller Adrenalin. Ein leises weinen brachte mich wieder in die Realität zurück. Ich drehte mich um und da hockte Sophie. Sofort ging ich einen Schritt auf sie zu, blieb dann aber stehen. Sie hat mit mir Schluss gemacht.. Kam mir wieder in den Sinn und ich konnte mich kein Stück mehr bewegen. Natasha kam angelaufen und umarmte Sophie sofort. "Hey kleine. Alles ist gut. Du bist in Sicherheit", flüsterte sie ihr zu. "Komm steh auf." Sophie machte was sie sagte und guckte mich mit verheulten Augen an. Sie ging ebenfalls einen Schritt auf mich zu und blieb wieder stehen. Man sah ihr an, dass sie innerlich mit sich am kämpfen war, umarmte mich dann aber doch. Zuerst blieb ich noch wie angewurzelt stehen und blickte Natasha fragend an. Sie nickte nur und ich umarmte vorsichtig Sophie. "Danke..", flüsterte sie mir zu. "Ich würde alles für dich tun. Das weißt du." Über Sophies Gesicht flossen wieder Tränen. "Ich war auf dem Weg zu dir, weil ich Angst hatte du tust dir was an! Dann kam er auf einmal und hat mich festgehalten. Ich hatte so Angst!" Ich drückte Sophie wieder an mich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht anrufen sollen, dann wäre das alles nicht passiert." "Doch! Mir ist gerade wieder klar geworden, dass ich einen riesen Fehler gemacht habe! Ich kann auch nicht ohne dich und es tut mir so leid!", sagte sie mit zitternder Stimme. "Entschuldige dich nicht! Ich hab einen Fehler gemacht." "Boa Leute!", unterbrach Natasha mich. "Man jetzt küsst euch endlich!" Über Sophies Lippen zeichnete sich ein leichtes Lächeln und sie kam meinem Gesicht näher. Zögernd schloss ich die Lücke zwischen uns und küsste sie. Ich muss sagen, dass war der beste Kuss seit langem! Mit so viel Leidenschaft! "Juhu!!", jubelte Natasha und klatschte. Lachend löste ich mich wieder von Sophie und legte meine Hand an ihre Wange. "Wir haben beide Fehler gemacht.. Ich hab viel Falsch gemacht. Aber gibst du mir noch eine Chance? Gibst du uns noch eine Chance?" Sie nickte und lächelte. Ihre Augen strahlten wieder und sie küsste mich. "Danke", flüsterte ich ihr zu.

Schicksal? {Kay One FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt