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~POV Max~

"Nein, Jana. Das ist so ungerecht von dir. Immer denkst du nur an dich. Und jetzt willst du ernsthaft an meinem Geburtstag mit mir Schluss machen? Was habe ich dir denn getan?", wurde ich ebenfalls lauter. Jana hat doch gerade tatsächlich gesagt, sie wolle mit mir Schluss machen.
Heute, an meinem 20. Geburtstag. Ich verstand die Welt nicht mehr.
"Du verstehst das einfach nicht! Weisst du eigentlich, was das für ein Gefühl ist? Wenn man ganz genau weiß, dass sein Freund im Internet so bekannt ist und tausende von Fangirls hat, die ihn bis zum geht nicht mehr verehren und mich hassen?
Weisst du, wie ich mich dabei fühle?
Ich bin doch nur eine von vielen, und wahrscheinlich bin ich nichts für dich.
Du könntest jede haben, Max.
Du hast was besseres verdient. Bei deinen vielen Fangirls müsstest du doch genug Verehrerinnen haben.", schnaubte Jana verächtlich.
Da wurde ich stutzig.
"Also ist das das Problem? Meine Fangirls? Meinst du, ich hab mir das ausgesucht? Soll... Soll ich meinen Kanal löschen? Geht es dir dann besser? Jana, bitte, bitte verlass mich nicht. Ich brauche dich. Ich habe das Gefühl, du bist meine erste richtige Freundin die mich nicht nur wegen meinem Erfolg mag."
"Was? Deinen Kanal löschen? Wegen mir? Das wäre ja noch schöner. Nein Max. Ich komme damit einfach nicht mehr klar. Ich will damit einfach nicht mehr leben. Such dir jemanden, der dich verdient hat und damit leben kann. Ich, ich kann das einfach nicht mehr!", brachte Jana hervor. Tränenüberstömt drehte sie sich von mir weg.

~ POV Luca ~

"Ich, ich kann das einfach nicht mehr!". Ich hörte diesen Satz von Jana ganz deutlich. Da wurde ich traurig. Wollen die sich jetzt trennen? Warum denn? Und ich, was mach ich? Ich stehe hier vor der Wohnungstür und lausche.
Man, bin ich ein scheiss Freund.
Es wäre wohl besser, wenn ich einfach gehe. Ich kann ja später nochmal kommen oder notfalls auch morgen. Ich will mich schließlich nicht in die Beziehungsprobleme von Max und Jana einmischen.
Ich ging die Treppe wieder hinunter und machte mich auf den Nachhauseweg. Kaum war ich drei Meter gelaufen, sah ich, wie die Tür hinter mir aufgestoßen wurde und eine weinende Jana hinausstürmte. Geschockt schaute ich sie an.
Dann sah ich Max, der gerade die Treppe runtergerannt kam und Jana hinterherrief: "Nein, Jana, bleib bitte hier!" .
Doch es war zu spät, Jana war bereits außer Sichtweite. Max sackte im Türrahmen zusammen uns saß nun heulend auf dem Boden. Vorsichtig ging ich zu ihm.
"Max, was ist passiert?", sage ich sanft.
"Sie, sie hat Schluss gemacht!!" schluchzt Max. Ich dachte nach.
"Willst du darüber reden?", sagte ich vorsichtig. Max nickte kaum merkbar.
"Lass uns hochgehen, muss ja nicht ganz Köln mitbekommen.", sagte ich. Ich schulterte meine Tasche, nahm die Tüte in die eine Hand und half Max mit der anderen beim Aufstehen. Ich zog ihn wieder in das Treppenhaus. Dann liefen wir langsam die Treppe hoch und gingen in seine Wohnung.
Max ließ sich direkt auf sein Sofa fallen. Ich schloss die Tür und folgte ihm.
Dann setze ich mich neben ihn und nahm ihn in dem Arm. Er drückte seinem Kopf in meine Armbeuge und heulte leise. Ich dachte nach und schaute ihn mitleidig an.
Max heult fast nie. In den 7 Jahren Freundschaft habe ich ihn erst dreimal heulen sehen. Es muss ihm also echt mies gehen. Ich streichelte seinen Rücken. So saßen wir eine ganze Weile herum. Gerade als ich etwas sagen wollte, richtete sich Max auf, wischte sich mit seinem Ärmel die Tränen aus den Augen und begann zu erzählen.

Faith. || MauzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt