~POV Max~
Schöner Mist. Jetzt hat mein Opa auch noch was gegen homosexuelle Menschen. Ganz toll. Genau das, was mir gefehlt hat. Ich würde ja eigentlich wirklich gerne mit Luca schreiben, aber ich habe einfach Angst, dass mein Opa mit nachspioniert und herausfindet, dass ich schwul bin. Ich frage mich echt, warum mein Leben im Moment so kompliziert sein muss. Sebastian ist im Moment der einzige, mit dem ich reden kann. Zum Glück geht die Feier gerade zu Ende. Doch genau jetzt scheint sich etwas zu entwickeln, das ich nicht gut finde.
"Willst du vielleicht heute Nacht hierbleiben?", fragte meine Mutter meinen Opa, der diesen Vorschlag natürlich für eine ganz tolle Idee hält.
Hilfesuchend blicke ich zu Sebastian, der aber nicht darauf reagiert. Versteht er denn nicht, dass unser Opa vielleicht herausfindet, dass ich schwul bin, wenn er hier übernachtet?Ich gebe früh vor, müde zu sein, um vielleicht wenigstens kurz mit Luca telefonieren zu können, doch daraus wird nichts, weil mein Opa in meinem Zimmer übernachten soll und ich bei Sebastian schlafen würde. Wäre ja auch zu schön gewesen.
Ich tue so, als würde ich schon schlafen, als Sebastian eine Stunde später ins Zimmer kommt, um ins Bett zu gehen, denn ich will nicht, dass er merkt, dass die Müdigkeit nur gespielt war. Ich brauche noch einige Zeit, um einzuschlafen.Als ich am nächsten Morgen wach werde, fühle ich mich immer noch so müde wie am Abend zuvor. Ich hatte zwar geschlafen, aber der Schlaf war nicht sehr erholsam. Das einzige, was ich im Moment will, ist mit Luca zu telefonieren. Doch so oft ich es auch versuche, ich erreiche ihn einfach nicht. Jetzt wird auch Sebastian wach. "Hast du gut geschlafen?", begrüßte er mich. "Ging so", antwortete ich wahrheitsgemäß. Als könnte er Gedanken lesen fragt mich Sebastian, ob ich Luca sehr vermisse. Ich bejahe.
Ich mache mein Handy an und bemerke erst jetzt, dass ich Luca nicht einmal eine gute Nacht gewünscht habe. Über den Vorfall zwischen meinem Opa und mir hatte ich das komplett vergessen. Ich schreibe Luca also kurz eine Nachricht und entschuldige mich, dass ich mich gestern nicht mehr gemeldet habe. Kurz darauf erhalte ich auch schon eine Antwort. Er findet es zum Glück nicht allzu schlimm. Ich vermisse ihn so sehr, auch wenn ich die gemeinsame Zeit mit meiner Familie genieße. Auch wenn ich ein paar Menschen aus meiner Familie verabscheue, mag ich die meisten und freue mich jedes Mal, wenn ich sie wiedersehe. Eigentlich wollte ich gerade Luca anrufen, als mein Opa ins Zimmer kommt und mir sagt, dass es Frühstück gibt. Ich habe keinen Hunger, will mir aber auch nicht anmerken lassen, dass etwas nicht in Ordnung ist, damit mein Opa nicht noch mehr Fragen stellt. Also gehe ich runter in die Küche. Ich bekomme kaum etwas runter, zwinge mich aber trotzdem so viel zu essen, wie ich es im Moment irgendwie schaffe. Ich will nicht, dass mein Opa noch neugieriger wird, aber es fällt mir wirklich schwer, neben einem Menschen zu sitzen, der etwas gegen Schwule und noch dazu mit mir verwandt ist und gerne wissen möchte, was in meinem Leben so los ist. Ich versuche zwanghaft, mir irgendeine Ausrede zu überlegen, doch mir fällt einfach kein Vorwand ein, unter dem ich einfach aus der Küche in mein Zimmer verschwinden könnte. Endlich habe ich einen Geistesblitz. Ich sage einfach, dass ich mich nachher mit einer alten Freundin treffen wolle und mich deswegen fertig machen müsste. Vielleicht könnte ich sie ja sogar wirklich besuchen. Wenn sie aber keine Zeit hat, könnte ich einfach sagen, dass sie krank geworden sei.Ich erkläre meinen Eltern kurz die Situation und gehe dann hoch in mein Zimmer. Das erste, was ich tue, ist Sophie, eine Schulfreundin von mir anzuschreiben, ob sie heute Zeit hat. Erstaunlicherweise freut sie sich über die Frage und lädt mich zu ihr nach Hause ein.
Ich wollte mich bei jedem bedanken, der diese Geschichte weiterliest, obwohl ich jetzt weiterschreibe.
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Faith. || Mauz
FanfictionThrowback: "Ich habe immer an unsere Liebe geglaubt, habe dafür gekämpft! Und das ist der Dank dafür?" Er kam bedrohlich näher, bis er seine Hand hob und mir ins Gesicht schlug. Tränen liefen meine Wangen hinunter, nicht weil der Sachlag an sich sch...