~POV Max~
Endlich legte Sebastian auf.
Ich schaute wieder auf meine Hand, mein Finger hatte inzwischen aufgehört zu bluten. Ich hob eine andere Scherbe auf. Dann krempelte ich meinen Ärmel hoch, und betrachtete meinen Unterarm.
Ich strich über meine Narben.
Sie waren stark verblasst, und man musste genau hinsehen, um sie zu erkennen. Früher hatte ich mich öfters geritzt, aber niemand wusste davon.
Bis heute habe ich es keinem erzählt.
Dann nahm ich die Scherbe, setze sie an und schnitt einmal durch meine Haut. Sofort fing alles stark an zu bluten.
Es tat höllisch weh, aber gleichzeitig war es so befreiend. Die Trennung von Jana, die Wut auf Luca und gleichzeitig die gewaltige Liebe zu ihm; dieser ganze Schmerz hatte sich über die letzten Monate angesammelt, und jetzt konnte ich mich endlich davon befreien.
Ich schnitt ein zweites Mal, diesmal etwas tiefer. Dann stand ich wieder auf, ließ meinen Arm einfach bluten.
Ich ging in mein Schlafzimmer. Auf meinem Bett lag ein Kissen aus dem Luca-shop. Ich ging langsam darauf zu, bevor ich es ruckartig nahm und in der Mitte zerriss. Die Federn flogen in meinem ganzen Zimmer rum, aber ich lachte nur.
Ich lief gedankenverloren durch meine Wohnung, zerstörte Bilder und Pflanzen. Dann trat ich gegen meine Tür. Inzwischen hatte ich eine Blutspur in der ganzen Wohnung hinterlassen.
Ich legte mich auf mein Bett und dachte nach.
Über alles.
War ich verrückt geworden?
Hatte mein Leben, so wie es jetzt war, überhaupt noch einen Sinn?
Wollte ich überhaupt leben?
Ich lag sicher eine Stunde herum und dachte nach, bis ich schließlich zu einen Entschluss kam und wieder aufstand. Langsam ging ich wieder zurück in das Bad, nahm ein letztes Mal eine Scherbe in die Hand.
Zitternd setzte ich sie an meinen Adern am Unterarm an und atmete einmal tief durch, bevor ich mit der Scherbe entschlossen schnitt, direkt durch meine Hauptschlagader.
Ich sah, wie das Blut nur so heraussprudelte, und wurde ohnmächtig. Ich fiel nach hinten und stieß mir den Hinterkopf am Badewannenrand an.
Das Letzte was ich spürte waren zwei Arme, die mich hochhoben,
doch dann wurde alles schwarz.
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Faith. || Mauz
FanfictionThrowback: "Ich habe immer an unsere Liebe geglaubt, habe dafür gekämpft! Und das ist der Dank dafür?" Er kam bedrohlich näher, bis er seine Hand hob und mir ins Gesicht schlug. Tränen liefen meine Wangen hinunter, nicht weil der Sachlag an sich sch...