~POV Sebastian~
"Sebastian?",
hörte ich eine leise, aber bekannte Stimme hinter mir.
Ich drehte mich ruckartig um und schaute auf Max' Bett.
Ich habe gedacht, ich hätte seine Stimme gehört, aber Max lag unverändert da.
Die Tränen stiegen mir wieder in die Augen. Was bildete ich mir eigentlich ein. Max war so gut wie tot. Ich drehte mich wieder um, und atmete durch. Gerade als ich endgültig loslassen wollte, hörte ich erneut eine Stimme.
"Sebastian?"
Mein Gedächtnis bringt mich um. Ich bildete mir inzwischen schon ein, Max würde mit mir reden. Aber als ich mich wieder umdrehte, hatte sich Max immer noch nicht vom Fleck bewegt und auch seine Augen waren noch geschlossen. Tränenüberstömt wandte ich mich ein letztes Mal zu dem Abgrund.
Zitternd stand ich auf der Kante.
Der kalte Luftstrom sorgte dafür, dass sich meine Armhaare aufstellen.
"Also Max. Ich weiss, du wachst nicht mehr auf. Ich werde jetzt endgültig gehen. Ich komme zu dir Max. Ich, ich liebe dich.", stotterte ich in die dunkle Nacht.
Dann machte ich den nächsten Schritt.
Ich musste mich nur noch nach vorne lehnen, dann ist alles vorbei.
Ein letztes Mal lauschte ich in die Dunkelheit. Ich hörte nichts, außer mein Herz, das laut schlug.
Doch dann hörte ich wieder die zarte Stimme.
"Nein Sebastian, bitte spring nicht!"
Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, die Stimme zu ignorieren.
Das war alles nur Einbildung, mein Unterbewusstsein spielte mir einen Streich. "Sebastian!"
Ich drehte mich immer noch nicht um.
Ich muss jetzt sterben.
Wegen Max.
Wegen allem.
"Verdammte Scheisse Sebastian, geh von dem Fenster weg!", schrie die Stimme hinter mir.
Ich drehte mich um, und sah das Unmögliche.
Mein kleiner Bruder hatte sich im Bett aufgesetzt und strich sich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck über den Hinterkopf.
"Max?", stotterte ich.
Ich konnte nicht fassen, was sich da gerade vor meinen Augen abspielt.
"Bist du wirklich wach? Ist das kein Traum?" Max schaute mich an.
"Nein, jetzt geh da weg. Ich bin wach. Aber was mache ich hier? Warum liege ich im Krankenhaus? Wie lang habe ich denn geschlafen? Und vor allem, warum willst du dich umbringen?"
Max' Stimme wurde zum Ende hin immer leiser. Ich brach in Tränen aus und rannte zu ihn ans Bett. Dann nahm ich ihn so fest wie ich nur konnte in den Arm.
Dabei kam ich ins Wanken und konnte mich gerade noch so an einem Kabel festhalten, wobei ich aber unglücklicherweise den Notknopf auslöste.
"Sebastian, hör auf! Ich krieg kaum mehr Luft! Jetzt hast du diesen Knopf aktiviert, jetzt kommt doch gleich jemand!", stöhnte Max grinsend.
"Sorry.", schniefte ich, aber musste ebenfalls grinsen. Im gleichen Moment kam die Krankenschwester von vorher ins Zimmer gestürmt.
Als sie Max sah, blieb sie wie angewurzelt stehen.
"Sie, sie sind wach?", stotterte sie verdutzt. Max und ich nickten gleichzeitig. "Was ist denn überhaupt los?", fragte Max verwirrt. "Sie lagen zwei Wochen im Koma, Herr Kransen.", erklärte die Frau Max.
"Was? Zwei Wochen? Was ist passiert?", brachte er geschockt hervor.
"Das kann ihnen ihr Bruder ja morgen erklären, sie müssen jetzt gehen.", sagte die Frau an mich gewandt. Ich nickte kurz, bevor ich mich wieder zu Max drehte und ihn in den Arm nahm, aber diesmal etwas vorsichtiger.
"Tschau Max.", flüsterte ich liebevoll. Dann verließ ich das Zimmer. Davor angekommen, atmete ich erstmal tief durch und brauchte eine Minute, um zu realisieren, was gerade passiert war. Überglücklich und mit Freudentränen ging ich wieder runter in den Eingangsbereich. An der Rezeption saß mal wieder die unfreundliche, alte Frau. Wütend starrte sie mich an.
"Was machen Sie denn noch hier?", schnauzte sie mich an. Ich streckte ihr einfach die Zunge raus und ging endgültig aus dem Krankenhaus heraus.
Max war wach.
Alle Sorgen,
die Angst,
die Selbstmordgedanken -
all das war vergessen.
Es war wirklich Rettung in letzter Sekunde, sonst wäre ich jetzt tot.
Endlich hat sich alles wieder zum Guten gewendet und ich lebe noch.
Fröhlich und unbeschwert pfeifend schlenderte ich nach Hause.
Es ging mir so gut wie schon lange nicht mehr.-----------------------------------------------------------
Endlich, Max ist wach!
Eigentlich wollte ich es noch länger herauszögern, aber ich denke, ihr habt genug gewartet.
Schließlich ist das eine Mauz-Ff und keine Geschichte über jemanden, der dauerhaft im Koma liegt 😂
Schönen Tag euch noch
<3 Bye
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Faith. || Mauz
FanfictionThrowback: "Ich habe immer an unsere Liebe geglaubt, habe dafür gekämpft! Und das ist der Dank dafür?" Er kam bedrohlich näher, bis er seine Hand hob und mir ins Gesicht schlug. Tränen liefen meine Wangen hinunter, nicht weil der Sachlag an sich sch...