~POV Max~
Am nächsten Morgen wachte ich erschöpft auf.
Ich habe die ganze Nacht kein Auge zubekommen, da ich mir so Sorgen um meinen Bruder Sebastian gemacht habe. Um ein Haar wäre er gestorben. Es war mir einfach unerklärlich, wieso man sich selbst umbringen will, bis mir wieder einfiel, warum ich hier lag.
Ich hatte ebenfalls versucht, mich umzubringen.
Plötzlich kamen alle schönen aber gleichzeitig unangenehmen Gedanken wieder zurück in meinen Kopf.
Luca.
Der Grund, warum mein Leben so toll war. Der Grund für mein Selbstbewusstsein.
Der Grund für die Eröffnung meines Youtubekanals.
Der Grund, warum ich Jana kennengelernt habe.
Der Grund für so viele schöne Erlebnisse in meinem Leben.
Aber gleichzeitig auch der Grund für so viel Schmerz.
Die unerwiderte Liebe zu ihm, die so weh tat.
Die Sätze von ihm, die so sehr wehtaten. Die mich immer verletzten, ohne dass er es merkte.
Und letztendich auch der Selbstmordversuch.
Ich schüttelte meinen Kopf heftig hin und her, auch wenn es weh tat. Ich konnte doch Luca nicht die Schuld daran geben.
Eher musste ich ihm danken.
Ohne ihn wäre ich jetzt tot.
Ich dachte immer mehr nach, bis ich schliesslich in einen Halbschlaf fiel. Plötzlich schreckte ich hoch.
Luca. Er wird mich doch garantiert heute besuchen wollen.
Übel konnte ich es ihm nicht nehmen, schliesslich war er mein bester Freund und es war selbstverständlich, dass er mich besuchen wollte. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte.
Was war, wenn er fragte, warum ich mich umbringen wollte? Vielleicht hatte ich ja Glück und er wird nicht fragen.
Wobei, was machte ich mir überhaupt vor? Er wird fragen, zu 100%.
Verzweifelt raufte ich mir die Haare.
Egal wie lange ich überlegte, ich wusste einfach nicht, was ich Luca erzählen sollte. Schliessslich entschied ich mich dafür, die Situation einfach auf mich zukommen zu lassen und spontan etwas zu erfinden. Ich wusste, dass das nicht die beste Lösung war, aber etwas Besseres fiel mir schlichtweg nicht ein. Ich faulenzte den Rest des Vormittages herum, bis ich ein zaghaftes Klopfen an der Tür vernahm.
Von einer Sekunde auf die andere wurde ich aufgeregt und mein Herz schlug mir bis zum Hals.
"Herein", stotterte ich mit zitteriger Stimme.
Die Tür wurde zaghaft geöffnet. Ich erkannte sofort, dass es Luca war. Er trat unsicher in den Raum und fuhr sich durch die Haare. Vorsichtig biss ich mir auf die Unterlippe, Luca sah mal wieder so gut aus. Als Luca mich sah, fingen seine Augen an zu leuchten und sein wunderschönes Lächeln, das ich so sehr vermisst habe, fand den Weg auf seine perfekten Lippen zurück, und auch ich musste bei diesem Anblick anfangen zu grinsen.
Luca trat an mein Bett und nahm mich behutsam in den Arm.
Schon allein bei dieser Geste überkam mich ein wahnsinniges Glücksgefühl und all meine schlecht Laune verflog.
Wie schaffte dieser Junge es nur immer, mich so glücklich zu machen?
Luca beendete die Umarmung nach meiner Meinung nach viel zu kurzer Zeit und schaute mir tief in die Augen.
"Ich hab dich so vermisst, Max. Ich, ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf.", hauchte er und senkte seinen Blick. Ich legte zwei Finger unter sein Kinn und hob vorsichtig seinen Kopf an. In seinen Augen sah ich ein paar Tränen glitzern. Sanft strich ich sie ihm mit meinem Daumen von der Wange und schaute ihn an, und hielt mitten in der Bewegung an. Ich verlor mich wieder einmal in seinen wunderschönen, zartgrünen Augen.
Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
Die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen umher wie ein wild gewordener Bienenschwarm. Alles in mir wollte ihn küssen, seine Lippen endlich auf meinen spüren. Doch ich zögerte.
Sollte ich das echt tun?
Luca liebt mich doch nicht, und vielleicht würde dieser eine Kuss alles zerstören.
Aber andererseits...
Plötzlich nahm mir Luca die Entscheidung ab, in dem er seine Lippen auf meine drückte. Ein Feuerwerk der Gefühle breitete sich in mir aus, und ich riss meine Augen auf. Ich brauchte kurz, um zu realisieren, was hier gerade passierte.
Luca, meine große Liebe, küsste mich! Sanft, aber auch leidenschaftlich erwiderte ich den Kuss.
Plötzlich hörte Luca auf und schaute mich an. Tränen liefen ihm wieder die Wangen runter. Er schubste mich von ihm weg und strich sich mit verzweifelter und verwirrter Miene durch die Haare.
"Es, es tut mir leid Max." , rief er, bevor er ein paar Schritte zurücktrat und schließlich aus dem Zimmer rannte, wobei er fast die Krankenschwester umrannte.
"Nein, Luca, komm zurück!" , schrie ich und versuchte aufzustehen, aber meine Kopfschmerzen machten mir einen Strich durch die Rechnung und ich lies mich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck zurück ins Bett sinken.
"Luca, komm zurück." , hauchte ich schwach und schlug mir heulend die Hände vor das Gesicht. Mitleidig schaute mich die Krankenschwester an.~POV Luca~
Mit tränenüberstömtem Gesicht rannte ich aus dem Krankenhaus.
Was hab ich nur getan?
Warum habe ich Max geküsst?
Liebe ich ihn etwa... Nein, er ist mein bester Freund.
Aber andererseits... Der Kuss hat sich so richtig angefühlt. So besonders irgendwie. Aber warum zum Teufel? Warum?
Jetzt wacht Max endlich aus dem Koma auf, und was mache ich?
Ich küsse ihn, verwirre ihn damit und gehe dann einfach.
Ich habe ihn nichtmal gefragt wie es ihm geht.
Und sowas nennt man besten Freund.
Erst küssen, dann abhauen. Jetzt ist er bestimmt sauer auf mich.
Aber andererseits hat er erwidert... Ich fasste meine Lippen an. Sie kribbelten immer noch.
Vielleicht liebe ich Max ja doch...
Eigentlich liebe ich ja alles an ihm...
Seine weichen, braunen Haare, die ich so gerne anfasse und verstrubbele.
Sein makellosen Gesicht, das einfach zu schön ist um wahr zu sein.
Seine wunderschönen braunen Augen, in denen ich mich jeden Mal aufs neue verliere.
Sein perfekter Körper...
Ich schüttelte den Kopf.
Nein, das kann doch nicht sein.
Ich hatte mich in meinem besten Freund verliebt, und dabei ist er noch nicht mal schwul. Und anstatt für ihn nach der schweren Zeit da zu sein, bin ich einfach abgehauen.
Toll. Jetzt hasst er mich bestimmt, und das zu Recht. Es fing an fürchterlich zu regnen. Ich zog mir einfach die Kapuze meines Pulli über den Kopf und ging los.
Mit zittrigen Beinen lief ich nachhause, und ohne zu duschen, mich umzuziehen oder meinen Fans zu sagen dass heute wieder mal kein Video kommt, fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.____________________________________
Ja, ich weiss dass das auf dem Bild nicht Max und Luca sind, aber es passt halt zu perfekt 😁 übrigens, über 1000 Wörter, ist ja fast schon ein Special 😏
Naja, ist ja auch egal
Bye <3
DU LIEST GERADE
Faith. || Mauz
FanfictionThrowback: "Ich habe immer an unsere Liebe geglaubt, habe dafür gekämpft! Und das ist der Dank dafür?" Er kam bedrohlich näher, bis er seine Hand hob und mir ins Gesicht schlug. Tränen liefen meine Wangen hinunter, nicht weil der Sachlag an sich sch...