Kapitel 16

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Kapitel 16

Laura

Lenny und ich waren jetzt zusammen, trotzdem fanden wir beide es besser, es in der Schule nicht so zu zeigen.
Wir wollten schließlich nicht das neue Schulgespräch werden.
Die Stunden mit ihm waren einfach wunderschön.
Jeder Kuss war anders und zärtlich.
Desto trauriger war es aber, als die Schule für heute endete und ich nach Hause musste.
Ich wäre gerne noch länger bei Lenny geblieben!
Er bot mir aber an, mich nach Hause zu bringen.
Und da sag ich ja nicht Nein!
Ich brauchte ungefähr 20 Minuten bis nach Hause, nur heute kamen sie mir vor wie fünf Minuten.
Die Zeit mit ihm verging so schnell, schneller als ich es aushielt!
Schon standen wir vor meinem Haus und mussten uns fürs erste verabschieden.
Ich schaute Lenny ein bisschen traurig an, ich wollte nicht das er jetzt schon ging.
Er lächelte mich an und schob leicht mit seiner Hand meinen Kopf hoch zu ihn, so das ich in seine Augen gucken konnte.
"Du willst nicht das ich gehe, hab ich recht?!" fragte er.
Ich nickte stumm als Antwort und sah ihn weiter traurig an.
"Wir können uns ja später nochmal treffen?!"
Als Antwort küsste ich ihn leicht und er erwiederte den Kuss auch direkt.
Dann stoppte er, "Ich glaube ich sollte jetzt gehen...!"
Sein Blick ging ruckartig zu meinem Haus und dann wieder zu mir.
Aber ich dachte mir nichts dabei, ich dachte nur an uns beide.
"Schon?"
"Meine Familie wartet auf mich."
Ich seufzte und küsste ihn ein letztes mal, bevor wir uns dann verabschiedeten.
Lächelt ging ich zu meinem Haus und schloß singend die Tür auf.
Sofort zog ich meine Schuhe und meine Jacke aus und wollte gerade weiter singend in die Küche, um was zu trinken, da sah ich meinen Vater.
Erschrocken sah ich ihn an.
Er lehnte lässig am Türrahmen, hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und sah mich streng an.
Oh je, er hatte seinen Strafenden-Blick auf mich gerichtet.
Was hatte ich denn bloß gemacht, das er mich so ansah.
Mühevoll brachte ich ein, "Hey Papa, du bist schon zu Hause?!" raus und schaute ihn nervös an.
"Wer war das gerade?" fragte er im strengen Ton.
"Wenn? Meinst du die Person die mich nach Hause gebracht hat?... Das war nur .... ein Freund von mir."
Ich würde ihm sicher nicht erzählen, das ich mit Lenny zusammen war, quasi schon seit gestern.
Mein Vater musste halt nicht über mein ganzes Leben Bescheid wissen, schließlich gibt es noch sowas wie Privatsphäre!
"Fr Berg hat mir erzählt, das gestern schon mal ein Typ hier war. Es sah so aus als hättet ihr ein Date und als Beweis! Küsst ihr euch auch noch!
Also verrat mir doch mal! War das gerade der Junge von gestern?!"
Ich schluckte.
Diese blöde Nachbarin Fr. Berg, hat mich wirklich an meinem Vater verpetzt! Man kann ja gar nichts mehr machen, ohne das mein Vater das erfährt.
Ich schwöre, ich werde dieser blöden Ziege später mal die Meinung sagen!
Aber jetzt musste ich erstmal das Gespräch mit meinem Vater überleben.
"Ja war er. Aber Papa ich bin 17 Jahre alt, in meinem Alter trifft man sich halt mit Jungs und du kannst es mir nicht verbieten!"
Wenn es jetzt ein Donnerwetter gibt, kann ich das gut verstehen.
Denn so zickig rede ich eigentlich nicht mit meinem Vater.
"Natürlich kann ich es dir verbieten, aber ich tue es nicht. Trotzdem finde ich es nicht gut, wenn du dich mit irgendwelchen fremden Jungs triffst!"
Ich verdrehte die Augen und war äußerst empört.
"Lenny ist nicht irgendein fremder Junge. Wenn du ihn kennen würdest, würdest du das nicht so streng sehen!"
Ungläubig schüttelte ich nur den Kopf.
Wie konnte er nur sagen, das ich mich mit irgendwelchen fremden Jungs treffen würde! Lenny war nicht fremd! Lenny war mein Freund! Mein traumhafter Junge in den ich mich verliebt habe.
"Ok. Ich mach dir den Vorschlag.
Lade deinen Freund doch zum Essen bei uns ein und vielleicht ändere ich dann meine Meinung...!"
Ich starrte ihn verwundert an.
Mein Vater ändert nie seine Meinung, er ist ein knallharter Sturkopf! Aber vielleicht wird er seine Meinung ja doch ändern. Vor allen wenn er sieht, wie glücklich Lenny mich macht.
Ich fiel ihm lächelt um den Hals und sagte tausendfach, "Danke, Danke, Danke!"
Mein Vater lächelte mich nur glücklich an.
Wenn ich glücklich bin, dann ist er auch glücklich!
Dann entließ ich ihn aus meiner Umarmung und strahlte ihn weiter an.
"So und wo ich jetzt schon mal da bin. Könnte ich mir deine Vorschritte in Messerwerfen u.s. anschauen."
Ich seufzte genervt.
"Muss das jetzt umbedingt sein?"
Mein Vater nickte nur und schob mich bereits hinaus in den Garten.
Oh wie ich mich freute...!
Nein, im Ernst kann mir nicht irgendwer helfen hier weg zu kommen?!

Lenny

Ich rannte durch den Wald ohne Irgendein Ziel. Immer tiefer. Immer Weiter.
Um mich herum alles in schwarz getaucht nur der Mond leuchtet am Himmel.
Ich lief in meiner Wolfsgestalt. Meine Pfoten berührten kaum den Boden und meine Muskeln bewegten sich geschmeidigt.
Irgend was sog mich an. Irgend was dunkles.
Etwas was mich zu sich rief!
Der Geruch von Blut lag in der Luft.
Es war kein Tierblut!
Es war Menschenblut!
Sofort dachte ich an Laura.
Hoffentlich ist sie es nicht! Hoffentlich ist es nicht ihr Blut das vergossen wurde.
Ich merkte wie ich langsamer wurde und auf einer großen Wiesen ankam.
Der Geruch von Blut lag immer noch in der Luft und ich folgte ihm vorsichtig.
Auf dem Boden war eine kleine Blutpfütze. Jemand hatte an dieser Stelle das Gras mit menschlichem Blut getränkt. Wer hatte das getan? War es ein Mensch der schwer verwundet war? Und wenn das so wäre, wo war er dann?
Plötzlich hörte ich ein lautes Knurren.
Etwas bedrohliches war hier, das konnte ich spüren!
Ich rannte los. Ich wollte dem Knurren folgen! Ich wollte wissen, ob es für das Blut was vergossen wurde verantwortlich war.
Doch das einzige was ich fand war ein See. Im See sah ich mein Spiegelbild.
Nur irgendwas stimmte nicht damit.
Meine Schnauze war Blutverschmiert, so wie meine Pfoten.
Doch das viel erschreckende jedoch waren meine Augen!
Mein Spiegelbild schaute mich aus dunklen, furchteinflössenden, Blutroten Augen an!
Das konnte nicht sein!
Meine Augen waren nicht rot! Sie waren golden!
Das sie rot waren würde bedeuten, das ich einem Menschen getötet hätte!
Aber das habe ich nie getan!
Das Knurren umfing mich jetzt und hüllte mich ein.
Es wurde lauter!
Und lauter!
Ich lies ein lautes heulen von mir.
Nur in meinem Kopf schrie meine eigene Stimme, "NEIN, NEIN,NEIN!"
"NEIN!"

Schweißgebadet wachte ich auf.
Es war nur ein Traum gewesen!
Trotzdem rannte ich schnell ins Bad und sah mir meine Augen an.
Aber es war alles ok.
Sie schimmerten wie immer golden, wenn sie nicht normalerweise braun wären.
Beruhigt ging ich zurück ins Bett und lies mich drauf fallen.
Es war ein schrecklicher Traum!
Die blutroten Augen erschienen mir immer wieder in meinen Gedanken und auch das Knurren spielte sich immer wieder ab.
Es konnte kein normaler Traum gewesen sein! Viele Träume hatten Bedeutungen und ich hoffte das dieser nichts zu bedeuten hatte.
Dieser Traum konnte nämlich nur schlechtes bedeuten!

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