Kapitel 32

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Lenny

Es war ein schönes Gefühl wieder so nah bei Laura gewesen zu sein. Ich hatte recht. Sie liebte den Wolf. Meinen Wolf. Meine andere Hälfte. So gab es also doch noch einen Weg um bei ihr zu sein. Um sie zu trösten. Um ihre Nähe zu spüren und ihren Geruch in mich ein zu atmen. Ich liebte sie immer noch über alles, desto schlimmer ist es das wir jetzt nicht mehr zusammen! Ich vermisse sie. Es gibt Nächte, da lieg ich einfach nur wach und denk an sie. Und dann gibt es Nächte wo ich vor ihren Haus stehe, in meiner Wolfsgestalt und zu ihrem Fenster hoch schaue. Die Gefahr in die ich mich damit begab, war mir mehr als egal. Sollte ihr Vater mich doch davon jagen, ich werde trotzdem noch vor ihren Fenster stehen um in ihrer Nähe zu sein.

Dieses Gefühl was ich spürte, als sie sanft durch mein warmes Fell strich, war Sehnsucht nach einem Menschen, dem ich mein Geheimnis nichts sagen konnte. Ich fühlte mich wie ein Gefangener in meiner eigenen Haut. Ich durfte nicht ich selbst sein, das war zu riskant! Ich würde immer meine andere Seite verstecken müssen. Meine wölfische Seite. Wenn jemals einer beide Seiten zu Gesicht bekam, würde das schwere Konsequenzen bedeuten!

Müde und gleichzeitig voller Glücksgefühle trabte ich durch den Wald nach Hause. Immer wieder tauchte Lauras Gesicht in meinem Kopf auf und sofort war ich glücklich. Ihr lachen hallte durch meine Gedanken, es hörte sich an wie eine wunderschöne Melodie. Ich war vollkommen benebelt von ihr. Als wäre ich gar nicht da, lief ich fast blind durch den Wald, nur meine Sinne bewahrten mich davor gegen einen Baum zu laufen. Alles zieht an mir vorbei und zeichnete sich nur verschwommen vor meinem inneren Auge wieder. Ich musste langsamer werden, sonst würde ich gleich voll durch mein Haus laufen. Also wurden meinen Rennen zu einem Traben und dann endgültig zu einen langsamen gehen, bis ich im Garten stehen blieb.

Das Gewohnte Gefühl der zurück Verwandlung schoss durch meinen Körper und ich merkte wie sich alle meine Knochen verformten. Es knackte und pulsierte in mir drin. Meine Krallen zogen sich zurück, mein Fell verschwand immer mehr und meine Beine und Arme wurden wieder normal. Mit dem letzten Atemzug lies ich noch mal ein tiefes Heulen von mir, bis ich dann wieder voll kommen normal aussah. Ich lächelte. Die Verwandlung war ein Teil von mir. Es war immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl das ich bei der Verwandlung spürte. Schnell schnappte ich meine Sachen, die ich im Garten wie üblich versteckte. Zum Glück hatten wir keine Nachbarn! Wie würden die denn wohl reagieren, wenn ein nackter Typ plötzlich im Garten stand!?

Gerade schloss ich den letzten Knopf meiner Hose und wollte nach meiner Jacke greifen, als ich plötzlich ein Geräusch wahr nahm. Ich blickte auf und sah eine Gestalt neben unserem Haus stehen, die mich erschrocken an sah. Voller Angst und Panik stand diese Person völlig steif da. Seine Augen und auch der Mund war voller Entsetzen aufgerissen! Stille. Oh nein, das durfte nicht wahr sein!

Als er bemerkte das ich ihn ansah, lief er wie verrückt los. Ich fluchte, warf mir kurz meine Jacke über, damit wenigstens etwas meinen Oberkörper verdeckte und rannte ihm nach. Pech für ihn war, das ich richtig schnell bin und ihn schnell einholte. Dies war jedoch wieder Glück für mich! Schneller als er erwartet, stand ich also plötzlich genau vor ihm. Er hatte es nicht bemerkt, die ganze zeit hatte er nach hinten geschaut. Dann war er gegen mich gelaufen und hatte wie ein Verrückter ,voller Schreck, los geschriehen! Voller mühe versuchte ich ihn zu beruhigen.

"Felix ganz ruhig ich bin es doch, Lenny!"

Doch Felix schreckte von jeder Bewegung die ich machte zurück.

"Fass mich nicht an... geh weg ... Egal was du mit meinem Freund angestellt hast, das gleiche wirst du nicht mit mir machen!" schrie er und machte mit seinen beiden Zeigefingern ein Kreuz.

Ähm, sehe ich aus wie ein Vampir?!

"Felix ich bin kein Vampir..."

Felix überlegte kurz und nahm sein dargestelltes Kreuz wieder runter, dann begann er seine Sachen zu durch suchen. Als er jedoch nicht das fand, was er suchte, murmelte er.

Dark HunterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt