Laura
Ich schaute mich ein bisschen im Zimmer um, während ich auf Lenny wartete. Es hatte sich nix verändert seit ich das letzte mal hier war. Alles war genau so wie vorher. Schon komisch wieder hier zu sein, obwohl eigentlich Schluss zwischen uns war. Ich ging auf sein Bett zu und setze mich. Es war noch genau so weich wie beim letzten mal. Ich erinnere mich noch genau daran. Ich lag auf seiner Brust, die Hände mit seinen verflochten. Er hatte von seiner Familie erzählt. Von seinem Bruder. Dann hatten wir uns geküsst. Es war wundervoll gewesen. Oh wie sehr wünschte ich mir diese Zeit zurück. Ich strich mit der rechten Hand über die weiche dunkelblaue Bettdecke. Immer weiter gleitet meine Hand über die Decke, bis ich das Kissen berührte. Langsam griff ich danach und zog es zu mir. Meine andere Hand griff jetzt auch nach dem Kissen. Langsam wie in Trance hebe ich das Kissen bis zu meiner Nase und atme tief ein. Sein Geruch enthüllt mich direkt und ich spüre wie mein Herz direkt schneller schlägt. Dieser Geruch machte mich echt fertig. Ich vermisse ihn und verfluche ihn zugleich. Es erinnert mich zu sehr an uns beide. Ich wünschte mir zu sehr unsere Zeit zurück! Ich will ihn zurück! Ich brauche ihn! Aber ich kann nicht zu ihm zurück ohne das ich weiß das ich ihm vertrauen kann.
Da geht plötzlich die Tür auf und Lenny kommt herein. Schnell schmeiße ich das Kissen an seinen Platz zurück und stehe auf. Nachdem Lenny dann die Tür geschlossen hat, bleibt er dort stehen und schaut mich an. Mit großen, braunen,traurigen Augen schaut er mich an und ich weiß das der Schmerz noch tief bei ihm sitzt. Ich hab ihn verletzt, das weiß ich. Aber er hat mich auch verletzt!
Er lehnt sich lässig an die Tür, um seine Verletzlichkeit nicht zu zeigen.
"Warum bist du hier Laura?" fragt er in die Stille herein. Es klingt fast so als hätte er die Hoffnung, das ich zu ihm zurück kommen würde. Wie falsch er doch damit liegt.
"Ich bin hier um deine Ergebnisse für unser Schulprojekt abzuholen." Ich kann sein Herz fasst schon brechen hören, als ich diese Worte sage. Seine Hoffnung war dahin. Er schluckte schwer.
"Ja natürlich... warum solltest du sonst auch hier sein... Ich such es raus..." murmelte er kaum hörbar. Aber trotzdem war seine Verletzbarkeit deutlich zu hören. Was für ein Monster ich doch war. Lenny ging langsam zu seinem Schreibtisch und wühlte in einer Schublade herum. Ich schaute ihm dabei zu und sagte keinen einzigen Ton. Mir fiel etwas auf, was auf seinem Schreibtisch lag. Etwas langes, dünnes, graues mit dunklen Flecken. War es ein Stofffetzen? Irgendwie kam mir der Fetzen sehr bekannt vor?! Als hätte ich ihn schonmal irgendwo gesehen...! Bevor ich weiter darüber nach denken konnte, stolperte Lenny plötzlichen mit den Blättern in der Hand, die er endlich gefunden hatte und alle Blätter segelten zu Boden. Ich sprang sofort auf um nach Lenny zu schauen.
"Hast du dir weh getan?" fragte ich ihm besorgt.
"Nein, nein es ist nichts passiert." versicherte er mir.
Wir begangen die Blätter auf zu sammeln, die er fallen gelassen hatte. Als ich alle auf meiner Seite auf gesammelt hatte und geordnet hatte, gab ich sie Lenny. Als sich unsere Hände berührten, spürte ich ein lang vermisstes kribbeln. Seine Hände fühlten sich warm und ein bisschen rau an, aber auf keinen Fall unangenehm. Er schaute mich an und ich schaute ihn an. Ich sah in seine wunderschönen braunen Augen, die mich an strahlten. Wie sehr hatte ich diese Augen vermisst.
"Laura..." begann er."Ich wollte dich nie mit meiner Art irgendwie verletzen. Ich kann mich ändern für dich...Ich vermiss dich so sehr....Ich vermisse dein Lächeln....Ich vermisse deine Stimme....Ich vermisse das zusammen sein mit dir....Ich vermisse dich!... bitte lass es uns noch mal versuchen...!"
Ich sehe ihn an. Das was er gesagt hat, hat mich echt berührt. Ich vermiss ihn doch genau so sehr wie er mich.
"Ich vermiss dich auch. Aber woher weiß ich das sowas nicht nochmal passiert?! Ich muss dir vertrauen können so wie du mir vertrauen kannst."
Er kommt näher, so das er mit seinem Gesicht nur noch ein paar cm von meinem entfernt ist.
"Ich würde dir mein ganzes Leben anvertrauen...!" flüstert er mir zu.
Und ehe ich mich versehe, liegen meine Lippen auf seinen. Nach so langer Zeit der Trennung ist er wieder bei mir. Mein Lenny. Ich nehme seinen wundervollen Geruch wahr. Ich fühle mich so wie im siebten Himmel. Meine Hände suchen sehnsüchtig seine Nähe und ziehen ihn näher an mich. Auch er zieht mich näher an sich und streicht mir sanft den Rücken hoch und runter. Meine eine Hand hat sich nun in seinen Weichen braunen Haaren verirrt, während die andere in seinem Nacken liegt. Dieser Moment könnte nicht schöner sein.
Und dann schupst er mich einfach von sich weg ....!Lenny
Mit aller Kraft schupse ich sie von mir weg. Sie fällt nach Hinten während ich mich bis zu meinem Schreibtisch schleudere. Es war wunderschön ihr wieder so nah zu sein. Ihre Haut zu spüren. Ihre wundervollen weichen Lippen zu berühren. Ihren Geruch ein zu atmen. Bis ich es bemerkte. Die ganze Zeit war schon etwas merkwürdig gewesen. Ich hatte nur nicht erkannt was es war. Meine Gedanken waren so sehr bei Laura gewesen, das ich es vergessen hatte. Bis es mich gerade eben wieder erfasste. Laura roch nach ihm! Sie roch nach Elyas! Sie musste gerade eben noch bei ihm gewesen sein. So geschockt wie ich war, schleuderte ich sie von mir weg. Ich konnte es einfach nicht glauben, das sie bei ihm gewesen war und mir davon nix erzählt hatte. Dabei hatte ich sie doch darum gebeten sich von ihm fern zu halten!
Ich beobachte Laura wie sie sich langsam wieder aufrappelte und mich verwirrt an sah.
"Warum hast du mich von dir weg geschupst?"
"Du riecht nach ihm!" sagte ich immer noch schockiert und sah sie entgeistert an.
Sie verstand nicht ganz was ich meinte," was?".
"Du warst bei Elyas, obwohl ich dich gebeten hatte dich von ihm fern zu halten!"
"Woher weißt du ....?" Fragte sie entsetzt.
"Warum tust du das? Er ist gefährlich Laura! Er ist nicht das was du zu sehen glaubst!"
"Er ist ein ganz lieber Kerl und ich kann einfach nicht verstehen warum du so gegen ihn bist?! Er hat seine Familie verloren und braucht uns jetzt. Er hat sonst niemanden mehr!" Sagte Laura voller Überzeugung. Warum glaubt sie mir nicht? Elyas machte ihr nur etwas vor. Er wird sie töten wenn ich sie nicht vor ihm beschütze! Aber um sie wirklich vor ihm zu schützen, muss ich sie überzeugen das sie sich von ihm fern halten muss!
"Er ist ein eiskalter Mörder!" knurrte ich laut und ich sah wie Laura leicht zurück wich.
"Er macht dir nur was vor. Du darfst ihn nicht vertrauen!"
Ich sah wie sich in ihren Augenwinkeln Tränen bildeten.
"Du bist doch nur eifersüchtig auf ihn. Nur weil du nicht verstehst das zum ersten mal jemand mir zu hört und ehrlich zu mir ist. ... Und ich dachte du wolltest dich ändern!" Sie war den Tränen nahe.
"Laura ich liebe dich aber du irrst dich. Elyas ist nicht ehrlich zu dir, er will nur das du mich hasst und nix mehr mit mir zu tun haben willst...!" Er plant etwas und will mir so mit schaden. Elyas weiß das Laura meine Schwachstelle ist!
"Na dann hat er es ja geschafft...!"
Ehe ich noch etwas sagen kann, steht sie auf, öffnet die Tür und rennt raus. Ich hab es wieder verbockt! Wieder habe ich sie verloren...! Elyas Plan hat geklappt. Laura hasst mich jetzt. Nun wird er bald das bekommen was er will und ich kann nix tun weil ich wie ein Häufchen Elend an gebrochenen Herzen sterben werde. Es schmerzt so tief in mir drin. Mein Wolf ist genau so tief getroffen wie ich. Er pfiept und heult und lässt traurig den Kopf hängen. Ohne genau zu wissen was ich da gerade tue, gehe ich zum Fenster, öffne es und schaue zum Himmel. Der strahlende Vollmond leuchtet mir in gegen. Ich weiß das meine Augen vermutlich golden schimmern und auch meine Wolfszähne wahrscheinlich zu sehen sind. Aber mich sieht eh keiner. Ich merke wie eine kleine Träne an meiner Wange herunter läuft.
Und das nächste was man dann hört ist das traurige Heulen von meinen Wolf tief in mir drin, der kurz zum Vorschein gekommen ist.
Ich werde dich beschützen Laura, auch wenn ich dabei sterben werde...!
... Denn ich liebe dich...!---------------------------------------------
So neues Kapitel ... Ich bin nämlich voll in schreiblaune :) Ich hoffe es gefällt euch ;) ich wünsch euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr :D :-***
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Dark Hunter
WerewolfLaura ist 17 Jahre alt, als sie erfährt das sie einer langen Tradition von Dark Hunters angehört. Jäger die in der Dunkelheit die gefährlichsten Creaturen jagen und töten, um die außen Welt zu schützen. Viel zu viel für eine 17 jährige, die sich auc...