Kapitel 37

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Lenny
Die ganze Nacht war ich durch den Wald gelaufen. Mit jedem Schritt. Mit jedem Blatt das an meinem Fell vorbei glitt.
Mit jedem einzelnen Windzug, der mich im Gesicht streifte. Versuchte ich meinen Kummer zu verarbeiten.
Meine Liebe zu Laura, so gut es ging, zu vergessen.
Ich durfte jetzt nicht schwach sein. Gerade jetzt würde ich für Elias am verwundbarsten sein.
Aber ich konnte sie nicht vergessen.
Ihre Augen.
Ihre Lippen.
Ihr Lachen.
Al das spielte sich in meinem Kopf ab wie ein Film. Immer immer wieder sah ich nur SIE.
Ich fing an schnell zu laufen.
Trat jeden Stein zur Seite der mir in den Weg kam.
Elias war an allem schuld!
Es war sein Plan gewesen uns auseinander zu bringen.
Ein Ast durch kreuzte meinen Weg. Ich packte ihn mit meinen scharfen Zähnen und riss ihn mit aller Kraft in zwei.
Ja, Elias war schuld.
Ich würde ihn umbringen, wenn er Laura etwas tun würde.
Ich würde ihm sein Genick brechen. Sein Fell mit meinen Zähnen zerreißen und seine Knochen im ganzen Wald verteilen. Als Warnung für alle zukünftigen Wölfe die kommen würden.
Ich kam an einen See. Meine Schritte wurden langsamer und ich kam vor dem See zum stehen.
Der See war ruhig. Ein paar Frösche quakten in der Nähe. Teichsimse bewegten sich im Wind und verursachten kleine Wellen auf der dunklen Seeoberfläche.
Mein Kopf neigte sich zum Wasser und ich sah... mich.
Ich sah mein Spiegelbild. Meinen Wolf.
Ich schaute mir selber in die Augen. Diese großen Wolfsaugen und mir wurde eins klar.
Ich würde Elias nicht töten.
Selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht tun. Ich war nicht wie er.
In der Mitte des Sees leuchtete der Mond.
Mein Blick fiel direkt zum Himmel, wo mich der Mond schon erwartete.
In seiner ganzen Bracht strahlte er mich an. Er gab mir die Kraft und die Hoffnung das zu schaffen.
Ich würde mich Elias stellen müssen. Musste versuchen ihn von hier zu verjagen.

Plötzlich durchbrach ein heulen die Stille.
Es war eine Nachricht für mich.
Sie kam von Elias.
Dieses Heulen würde ich überall wieder erkennen.
Er kündigte einen letzten Kampf an. Um zu klären wer der Alpher in diesem Wald war.
Außerdem hätte er eine Überraschung für mich.
Ich fing an zu Knurren.
War Laura bei ihm? Würde er ihr was antun, wenn ich nicht schnell genug kam?
Ich wollte es lieber nicht riskieren.
Mein Fell sträubte sich bei dem Gedanken, wie er ihr die Kehle aufschlitzen würde.
Ein dunkles Heulen durchbrach wieder die Nacht.
Diesmal war es mein Heulen.
Weder würde ich Laura im Stich lassen, noch diesen Wald.
Ich war der Alpha!
Mit diesem Gedanken lief ich auch schon los. Auf den Weg in meinem letzten Kampf mit Elias.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 15, 2020 ⏰

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