Kapitel 11

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Harry P.o.V.

Ich bin von Zuhause geflohen, um nachzudenken. Zuhause kann ich das nicht.
Im Moment bin ich einfach zu durcheinander. Ich liebe Lizzy noch, aber ich finde es im Moment einfach kompliziert.
Diese Aktion mit dem Affen hat mich richtig aufgeregt.
Doch richtig enttäuscht hat es mich, dass Lizzy mit Zayn über mein Babywunsch gesprochen hat. Ich weiß es von Darcy, sie hat an der Tür gelauscht und mich gleich informiert. Es geht Zayn überhaupt nichts an.
Immer mischt er sich in unsere Ehe ein. Warum kümmert er sich nicht um sein Kram?
Der hat selbst genug Dinge, die er mal klären sollte.
Mit Perrie läuft es auch nicht gut. Was davon kommt, dass Zayn nicht treu sein kann. Darum traue ich ihm auch zu mit Melissa etwas anzufangen.

Ich habe mich in ein Hotel eingenistet. Louis und die Kinder wissen wo ich bin. Falls etwas ist. Louis hat mir gestern von dem Vorfall erzählt. Ich wollte wirklich hinfahren. Doch als ich gehört habe, dass Liam mit ihr beim Arzt war, war ich so sauer.
Ausgerechnet Liam, der schon seit Jahren darauf wartet meine Frau zubekommen.
Das macht mich zu wütend.
Wenigstens ist ihr nichts schlimmes passiert. Nur ein paar Kratzer und eine Scherbe steckte in ihrem Fuß. Sie muss den Fuß ruhig halten. Louis hilft ihr die tage, weil El und die Kinder im Moment weg sind.

Ein wildes hämmern an der Zimmertür holt mich aus meinen Gedanken.
Wer könnte das nur sein?
Ich erwarte keinen Besuch.
Langsam gehe ich zur Tür. Lange halten ich es nicht in diesem Zimmer aus. Es ist alles so altmodisch eingerichtet. Hässliche Perserteppiche und dunkelbraune Holzmöbel mit Goldverzierung.
Ich öffne nun die Tür und Noah steht vor der Tür.
"Musst du nicht in der Schule sein?" frage ich ihn streng.
"Eigentlich schon. Aber ich konnte nicht mehr warten." brummt er.
Er sieht wütend aus.
"Komm rein." sage ich zu ihm.
Er stürmt an mir vorbei und geht ins Zimmer. Ich schließe die Tür und gehe ihm nach.
Vor ihm bleibe ich stehen. Er sieht wirklich schick aus mit seiner dunkelblauen Schuluniform.

"Willst du dich nicht setzen?" frage ich ihn.
"Nein! Ich geh gleich wieder. Ich bin nur hier um dir zu sagen, dass du ein arschloch bist. Mama hat Mist gebaut mit dem Affen. Aber du bist doch auch nicht besser. Statt mit ihr darüber zureden, verpisst du dich einfach. Meinetwegen kannst du dich auch für immer Verpissen. Du bist ja sowieso nie da. Wir kommen sehr gut ohne dich klar." schreit er mich an.
Ich bin perplex.
Meinen Sohn habe ich noch nie so wütend erlebt.
Er hat mich auch noch nie so angeschrien.
Vor Wut hat Er sogar tränen in den Augen.
Trotzdem kann ich nicht zulassen, dass er mit mir so redet.
"Noah so redest du nicht mit mir. Ich bin dein Vater und ich höre mir keine Beleidigung von dir an." sage ich beherrscht zu ihm.
"Ach Fuck darauf. Du tust meiner Mama weh. Ich rede mit dir, wie ich will. Wegen dir arschloch, weint Sie nur noch. Ich will nicht, das meine Mama weint. Anscheinend ist es dir aber egal. Genauso ist es dir egal, dass Sie sich verletzt hat. Lass Sie doch einfach in ruhe. Verpiss dich aus unserem Leben. Ich will dich nicht mehr in unserem Leben haben. Und Mama ist viel besser ohne dich dran. Ich hasse dich." fährt er mich an.

Ich bin wie versteinert. Mir fehlen wirklich die Worte. Noah wirft mir noch einen vernichteten Blick zu, geht stürmisch an mir vorbei und knallt die Tür hinter sich zu.
Ich lasse mich niedergeschlagen auf dieses hässliche Ding von Couch sinken.
Das war eben hart.
Es hat mich getroffen, wie ein Schlag. Mein Sohn hat mir gerade gesagt, dass er mich hasst.
Das tut weh.
Doch er hat recht.
Ich bin ein arschloch.
Statt eifersüchtig zu sein, hätte ich gestern zu Lizzy fahren müssen.
Noah hat mir auch noch von dem Vorfall erzählt.
Jetzt habe ich ordentlich Mist gebaut. Meine Frau weint wegen mir. Das wollte ich nicht.
Ich wollte Sie nicht verletzten.

Entschlossen stehe ich auf. Schnell ziehe ich meine Schuhe an und nehme mir eine Jacke. Danach gehe ich samt meinen Autoschlüssel aus dem Zimmer. Ich muss zu Melissa.
Der Aufzug braucht ewig bis er im zehnten Stock ist. Ich bin kurz davor die Treppen zunehmen. Doch dann kommt der Aufzug. Im Aufzug sind keine Leute. Was ich ganz gut finde. Oft erkennen mich irgendwelche Leute und wollen Smalltalk halten. Dafür habe ich keinen Kopf gerade. Mein Auto ist in der Tiefgarage vom Hotel.
Eilig steige ich ein und fahre los. Der Verkehr auf der Straße nervt mich tierisch. Im Moment wird soviel auf den Straßen gebaut. Deswegen staut es sich andauernd.
Nach einer dreiviertel Stunde bin ich endlich da.
Normalerweise hätte ich zwanzig Minuten gebraucht.

Ich steige aus und gehe zur Haustür. Dort merke ich, dass ich meinen Schlüssel noch im Auto habe. Ich klingel sturm und Louis öffnet mir die Tür.
"Wir kaufen nichts." sagt er neckisch zu mir.
"Louis, ich habe jetzt keine Zeit für deine scherze. Ich will mit Lizzy reden." sage ich zu ihm.
"Na endlich." stöhnt er auf und rollt mit den Augen.
"Wo ist Lizzy?" frage ich.
"In der Garage. Dein ältester hatte heute morgen ein kleines Aggressionsproblem." erzählt er.
Ich gehe mit Louis zusammen in die Garage.
Das sieht nicht nur aus wie ein kleines Aggressionsproblem, sondern wie ein Hassanschlag gegen mich. Noah hat alle meine Autos förmlich zertrümmert.
Die Scheiben sind alle eingeschlagen und das Blech ordentlich zertrümmert. Meine Autos sind ein Totalschaden.

Deswegen bin ich nicht hier. Lizzy sitzt auf einem Stuhl und schaut auf den Boden.
Ich gehe zu ihr hin.
"Schatz." sage ich zu ihr und sie dreht den Kopf zu mir.
"Nicht aufstehen. Ich hab keine Lust, dass du noch eine Scherbe im Fuß hast." sagt Louis streng zu meiner Frau.
Louis kehrt die Scherben zusammen.
"Können wir vielleicht ins Haus gehen. Ich will mit dir alleine reden." sage ich zu Lizzy.
"Gerne." antwortet sie mir.
Ich Muster ihr Gesicht. Ihre Augen sind verquollen und sie hat dunkle Augenringe.
"Komm ich helf dir." sage ich zu ihr.
Ohne auf ihre Antwort zu warten, hebe ich sie in meine Arme und trage Sie durch die Verbindungstür von Garage und Haus.
Im Wohnzimmer setze ich Sie sachte auf die Couch ab.

"Willst du etwas trinken oder essen?" frage ich Sie.
Sie schüttelt mit ihrem Kopf.
Ich setze mich neben Sie auf die Couch und starre den dicken verband an ihrem Fuß an.
"Tut es weh?" frage ich.
"Ja." antwortet sie.
"Scheiße." murmel ich.
Ich muss dieses Gespräch jetzt aus dem Smalltalk herausholen.
Ich bin nämlich hier um die Sache mit ihr zu klären.
"Schatz es tut mir leid. Ich habe mich  wie ein eifersüchtiger Tyrann verhalten. Und das mit dem Affen war eigentlich auch nicht so schlimm. Ich habe über reagiert. Ich hoffe du willst mich noch, den ich würde gerne wieder nach Hause kommen." rede ich.
Lizzy hat tränen in ihren schönen braunen Augen.
Warum weint Sie jetzt?
"Mir tut es auch leid mit dem Affen. Ich mach nie wieder sowas dummes." schluchzt sie.
"Ist schon in Ordnung."
Ich nehme Sie in meine Arme und drücke Sie fest an mich.
Irgendwie werde ich versuchen meine Eifersucht in Griff zubekommen.
Doch vorher muss ich mit Noah reden. Das wird bestimmt ein Spaß.









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