Kapitel 29

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Melissa P.o.V.

Darcy ist die Ausgeburt des Teufels. Ich hätte sie als Baby aussetzen sollen. Im Dschungel oder in der Wüste wäre sie sehr gut aufgehoben gewesen. Vielleicht hätte sie im Dschungel Tarzan kennengelernt. Zusammen wären die bestimmt glücklich geworden. Wir hätten aufjedenfall unsere ruhe. Ich will schlafen. Was manche Menschen gerne machen würden, wenn es drei Uhr morgens ist.
"Daddy, ich brauche ein Handy. Gib mir doch deins." sagt Darcy.
Sie steht seit Stunden bei uns im Zimmer. Harry hat Darcy schon ein paarmal zurück getragen. Immer wenn wir kurz vorm einschlafen waren, kam dieses Biest zu uns ins Zimmer.
Ich werde sie gleich töten.
Wenn ich nicht gleich schlafen kann, fliegen hier die Fetzen.
"Ich will ein Handy." schreit sie und stampf mit dem Fuß auf.

Ich schaue zu Harry. Er muss endlich etwas machen.
Als ich mich zu ihm umdrehe, sehe ich das der Kerl schläft. Er liegt auf dem Bauch und schläft.
In seinen Ohren steckt etwas drin. Der ist echt sowas von dreist. Ich höre mir hier die Schimpftriade von Darcy an, während er schon abgeschaltet hat und pennt.
Nicht mit mir!
Ich nehme ein bisschen kraft und stoße ihn vom Bett.
"Was soll das?" murmelt Harry auf dem Boden.
"Darcy ist immer noch am Zicken." antworte ich ihm.
"Ich bin nicht am Zicken. Es ist mein Recht ein neues Handy zubekommen."
"Nicht mitten in der Nacht. Ich bin schwanger und brauche meinen Schlaf." platz mir der Kragen.
Darcy reißt entsetzt ihre Augen auf. Sie sieht aus, als würde sie gleich kollabieren. Soll ich mir vielleicht sorgen um Darcy machen?
"Das ist doch nicht euer ernst! Ihr schafft es nicht einmal mich glücklich zu machen. Wie wollt ihr dann noch ein Kind auf die Welt setzten." giftet Darcy mich an.
Dieses Fräulein ist echt schrecklich.
Langsam reicht es mir mit Darcy.

Harry klettert gerade wieder aufs Bett zurück.
Er sieht aus, als hätte er schmerzen.
Seine Knochen sind halt nicht mehr die jüngsten.
Ich muss jetzt Darcy mal eine rüge erteilen.
"Darcy geh in dein Zimmer. Das mit dem Handy kannst du dir erstmal auch abschminken. Ich lass mich von dir nicht so quälen. Und du bist ein glückliches Kind. Du hast ein Dach über den Kopf und essen. Manche Kinder würden für dein Leben töten. Also stell dich nicht so an."
Die kann sich mehr als glücklich schätzen.
Sie hat ein super Leben.
Vielleicht sollte ich sie mal nach Afrika schicken und dort mit den Armen Kindern Leben lassen.
Das wäre für sie wahrscheinlich ein Schock.
"Du bist fies. Ich brauche ein Handy."
Alter!
Jetzt reicht es mir endgültig. Ich will schlafen.
Und wenn ich müde bin, werde ich zur Furie.
Darum springe ich aus meinem Bett und packe Darcy an ihrem Arm.
"Du kleines verzogenens Ding! Ich will schlafen. Und wenn ich nicht gleich schlafen kann, werde ich dich in den Keller sperren."
Ich zerre Darcy in ihr Zimmer. Am liebsten würde ich ihr noch einen Arsch tritt verpassen.
"Mama, du tust mir weh." jammert Darcy.
"Wenn du nicht gleich die Klappe hältst, dann verprügeln ich dich. Dann hast du endlich einen Grund zu jammern." zische ich und schiebe Darcy in ihr Zimmer.
Sobald sie im Zimmer ist, knalle ich ihre Tür zu.
"Du bleibst jetzt in deinem Zimmer. Sonst hole ich Bretter und Nägel, und zimmere dich ein." Lass ich sie noch wissen, bevor ich abdampfe.

Jetzt bin ich hellwach. Morgen wird Darcy leiden.
Ich gehe in die Küche und schaue in den Kühlschrank.
Mein Magen schreit nach etwas essbaren.
Harry schläft bestimmt schon wieder. Der kann schnell einschlafen, wenn er müde ist.
Leider haben wir keine Erdbeeren mehr. Ich fresse die auch wie Chips. Nur das meine Erdbeeren gesünder sind.
Was soll ich jetzt nur essen?
Wir haben nichts gutes im Kühlschrank. Das meiste davon muss ich nämlich erstmal braten oder kochen.
Verdammte Scheiße!
Ich hab doch so Hunger.
Wir haben nicht einmal Brot da. Dafür aber jede Menge Wurst. Man merkt, dass ich einkaufen war. Ehrlich gesagt, ist Harry die bessere Hausfrau. Ich habe es nicht so drauf, Einkaufslisten zuschreiben oder zu kochen. Darum bin ich mehr fürs putzen verantwortlich. Außerdem plant Harry immer über die Woche, was es zum essen gibt. Wenn ich alleine mit den Kindern bin, gibt es meistens Pizza oder Nudeln mit verschiedenen Soßen. Obwohl Pommes mit Steak bekomme ich auch noch hin. Amy nervt mich im Moment mit ihrem Vegetariertrip. Sie war mit ihrer Klasse bei so einem komischen Metzger. Seitdem mag sie kein Fleisch mehr essen. Vorher hat es sie auch nicht interessiert, wie ihr essen getötet wurde. Und sie hat viel Fleisch gegessen.
Dafür isst Darcy jetzt mehr Fleisch. Madam macht eine Low Carb Diät. Dabei hat Darcy eine gute Figur. Letztens wollte Sie Ihre Brüste machen lassen. Sie findet, dass die viel zu klein sind. Dabei ist Darcy gerade erst vierzehn geworden. Die Dinger wachsen noch.
Kinder sind echt kompliziert.

Ich entschließe mich dazu, den Kühlschrank zuschließen und in der Kühltruhe mal nachzusehen.
Perfekt!
Eis!
Ich nehme den Becher Eis heraus, schnappe einen Löffel aus der Schublade und setze mich damit an den Esstisch.
Zwar ist es nur langweiliges Vanilleeis. Doch in der Not frisst der Bauer auch alles.
Ich esse genüsslich meinen ersten Löffeln, als sich jemand räuspert.
"Hey Zayn." Natürlich erkenne ich meinen besten Freund an seinem räusperen.
"Hi, du bist ja noch wach." stellt er fest und setzt sich zu mir an den Tisch.
Er war mit Liam unterwegs und muss eben erst nach Hause gekommen sein.
"Wenn du auch Eis möchtest, dann musst du dir ein Löffel holen." teile ich ihm mit.
"Nein danke. Ich bin eigentlich froh dich alleine mal zusehen. Mir brennt seit ein paar Tagen etwas auf der Seele. Eigentlich geht es um ein Gerücht. Und ich weiß ehrlich nicht, ob ich es glauben soll."
Das klingt sehr Geheimnisvoll. Ich lege meinen Löffel zur Seite und schenke Zayn meine komplette Aufmerksamkeit.
Er wirkt ein bisschen nervös, versucht aber mir in die Augen zusehen.

"Du darfst aber nicht ausrasten, falls es nicht stimmt. Ich werde es klären. Du musst dich um nichts kümmern. Vorallem solltest du Harry nichts davon erzählen." erwähnt er eindringlich.
Er macht mich echt neugierig.
Was ist das für eine Sache?
"Zayn ich sag schon nichts und bleibe ruhig. Jetzt sag endlich was los ist." dränge ich ihn.
Ich werde langsam ungeduldig. Auch ein bisschen nervös.
"Es gibt ein Video. Darauf ist zu sehen, wie Liam und du dich, vor ein paar Wochen im Club geküsst habt. Er hat mir erzählt, dass mehr gelaufen ist und er ist sich sicher, der Vater von deinem Baby zu sein. Weil es passen würde von der Zeit her." erzählt er mir nervös.
Ich bin wie versteinert.
Welches Video?
Und wann war ich mit Liam feiern. In meinem Alkoholrausch war ich ein paarmal weg. Meinstens heimlich. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass ich mal mit Liam weg war.
"Was für ein Video?" frage ich ihn mit zittriger Stimme.
Bitte lass ihn dieses Video haben. Und hoffentlich ist es nur eine Frau, die mir verdammt ähnlich sieht.

Zayn holt sein Handy heraus. Er hält es mir vor die Nase und spielt ein Video ab.
Sofort ist mir klar, dass ich es auf dem Video bin. Ich tanze sehr anzüglich vor der Kamera herum.
"Liam Tanz mich an." lalle ich.
Er muss auch der Mensch sein, der mich gerade filmt. Ich gehe nämlich immer näher zur Kamera. Plötzlich ist es schwarz und danach stehe ich mit Liam vor der Kamera. Er muss sein Handy so gehalten haben, dass wir beide zusehen sind. Ich klammere mich an seine Taillie und flüster ihm etwas ins Ohr. Was sag ich nur zu ihm?
Hätte ich nicht mal lauter reden können?
Aufeinmal dreht er den Kopf zu mir und wir küssen uns.
Es ist aber kein unschuldiger Kuss. Sondern eher so einer, wo es aussieht als würde man sich gegenseitig auffressen.
Was hab ich nur gemacht?
Dann ist dieses Video zu ende.
Geschockt starre ich aufs Handy. Ich kann mich einfach nicht mehr an diesen Kuss erinnern.
Ich kann mich an diesen kompletten abend nicht mehr erinnern.
"Wo soll ich mit ihm Sex gehabt haben? Bis jetzt sehe ich nur einen Kuss." sage ich zu Zayn.
"Er hat erzählt, dass ihr auf der Toilette vom Club Sex hattet." teilt er mir mit.
"Glaubst du ihm?" frage ich.
"Ich weiß es nicht. Du scheinst ziemlich besoffen gewesen zu sein. Ich weiß nicht, ob er es sich ausdenkt oder es wirklich passiert ist." sagt er nachdenklich zu mir.
Ich muss die Wahrheit herausfinden. Und das ganz schnell.
Sollte ich wirklich mit Liam Sex gehabt haben und mein Baby könnte wirklich von ihm sein, darf Harry nichts erfahren.
Das wäre der Todesstoß für unsere Ehe.
"Du darfst kein Wort zu Harry sagen. Versprich es mir." flehe ich Zayn panisch an.
Er zögert.
Warum zögert er?
"Zayn bitte!" bettel ich.
"Ok. Ich sag ihm nichts." antwortet er mir.
Ich nicke ihm dankbar zu. Morgen muss ich mit Liam reden. Damit ich die Wahrheit herausfinde. Ich muss ihn außerdem zum Schweigen bekommen. Er darf nie ein Wort darüber verlieren, wenn es wirklich passiert ist.
Niemals in seinem Leben. Das müssen wir beide mit ins Grab nehmen.














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