Glücklich? Nie wieder.

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Am Abend saß ich dann endlich wieder in meinem Zimmer. Ganz allein und starrte gegen die wand. Ich hatte so viele Fragen aber nur so wenige antworten.
Ich zuckte zusammen als es plötzlich an der Tür klopfte.

"Ja?"

Die Tür ging auf und im Rahmen sand... Jacob? Was wollte er denn hier? Er sah meinen Fragenden Blick und lächelte nur verlegen. Er schloss leise die Tür und kam in meine Richtung.

"Hey. Alles gut bei dir?"

Ich war verwundert warum er mich grade das fragte.

"In 3 Tagen beginnt wieder der Kampf ums Überleben. Nur diesmal ist der Kampf gefährlicher und schwieriger. Also könnte nicht besser sein."

Wir fingen beide an zu lachen. Wir lachten so laut, so viel Freude spürte ich lang nicht mehr. Er setzte sich zu mir aufs bett. Ich lag so halb und er tat es mir gleich. Zusammen schauten wir an die Wand und keiner sagte ein wort. Diese Stille hielt eine ganze weile an bis er seinen Kopf zu mir drehte, was ich ihm gleich tat.

"Clove.. warum hast du das getan?"

"Was meinst du?"

"Das hier. Diese Arena. Du hättest so glücklich werden können."

Mir fiel die erste Ernte ein. Der Moment als ich mich freiwillig meldete... ich bangte das ich ausgewählt werde.. und ich wurde es. Was währe passiert wenn es nicht so gekommen währe?
Ich erinnerte mich an diese verkrampfte Haltung als der Junge ausgewählt wurde. Ebenso an die Wut und trauer als ich Catos Stimme hörte.
Ich erinnerte mich an unseren Kuss, an die Geschichte mit Glimmer. An die Traurigen Augen von Katniss. An die toten Kinder... an den Leichenhaufen. An Bella, die Avox. Daran das mir meine Stimme genommen wurde. An die Zwischenhungerspiele. An den sinn uns zu töten, was nicht gelang. An Miri und John, an ihre Augen! An diese vielen leblosen Körper. An Cato der starb und ich es mir ansehen musste. An meine Eltern, die ich tötete... An mich. Mich die so viele Dinge anders hätte machen können... aber ich tat es nicht.

"Ich hätte glücklich werden können und jetzt werde ich es nie wieder können..."

"Sag das nicht. Ihr habt chancen aus der Arena zu kommen. Ihr beide und das lebendig."

"Ich habe mein Distrikt verraten und jetzt sind alle in Gefahr. Klar weis ich das wir stark sind aber Snow würde einen weiteren Sieg, meinen nochmaligen Sieg, nicht zulassen."

Ich spürte Jacobs Atem an meinem Hals, nachdem ich meinen Blick wieder von ihm abwandte.
Ich schloss meine Augen und hörte nur noch leise Schritte und dann die Tür ins schloss fallen. Ich wusste das Jacob gegangen war.
So wie es alle tun werden... ich stellte mir die Arena vor. Es war ein Wald, es war ein schöner grüner Wald mit vielen Pflanzen. Der blaue Himmel und die Spotttölpel eroberten die Lüfte. Am Boden waren Ameisen und kleine Tiere. Hinter einem Hügel war ein Kaninchen das grade mit seiner Nase wackelte... ein knirschen der Äste erklang und vor mir viel ein Nest herunter. Es waren Jägerwespen, doch ich konnte mich nicht bewegen. Zu meiner verwunderung gingen sie nicht auf mich los... sie waren friedlich und summten fröhlich weg.
Ein Kanonenschuss ertönte und schallte durch die Arena. Die Vögel flogen aufgeregt umher und es wurde düster. Der blaue Himmel verschwand. Selbst der kleine Hase hoppelte weg. Kein Insekt war mehr auf dem Boden zu sehen.
Ein kalter wind umschlung mich und ein eisiger schauer ging durch meinen Körper. Das Gefühl der Geborgenheit und Schönheit verschwand und ich sah zu mir herunter. In meiner hand war ein Messer. An dem Messer klebte blut, welches auf meine Schuhe bishin zum Boden tropfte. Meine Kleidung war getränkt von Blut und ich merkte wie der Boden langsam verschwand... stimmen umkreisten mich... immer wieder riefen sie mir zu "mörder" ich sah nach vorne und zehn meter vor mir war Cato... Durch seine Jacke spritze Blut und seine Hände waren rot getränkt. Auch er schrie mir zu "mörder".
Ich drehte mich. Überall das selbe Bild. Jede Person schrie es zu mir. Jede Person starb.
Jetzt war es ruhig... Snow trat vor mich... er zeigte auf ein Schild. Auf dem Schild stand:
Gedenkstätten an die Toten von Distrikt 2.
Snow lachte und ich sank zu Boden. Ich schrie... meine Augen betrachteten nun langsam den Hügel auf dem ich stand. Mein atem stockte... ich stand auf denen, die ich einst tötete...

Tribute von Panem, die wahre liebe, der wahre SiegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt