BTS - Hold me Tight (JiKook)

Ein neuer Morgen

Ich wurde von einem warmen Atem in meinem Nacken geweckt.
Im ersten Moment lag ich noch wie erstarrt da, dann drehte ich mich vorsichtig und leise auf die andere Seite...nur um zu sehen, dass mein Gesicht nur ein paar Zentimeter von Jungkooks entfernt war.
Mein Herz schlug schneller. Es schien ewig her, dass ich ihm so nahe gewesen war.
Er schlief noch, und so nahm ich mir die Zeit, meine Blicke über sein wunderschönes Gesicht gleiten zu lassen. Jedes Detail prägte ich mir genau ein.
Seine langen dunklen Wimpern, seine beim Schlafen leicht geöffneten Lippen...
Jeden Millimeter seines Gesichts, in das ich mich vor einer gefühlten Ewigkeit verliebt hatte.
Ohne das ich es gewollt hatte, hatten sich meine Fingerspitzen seinem Gesicht genähert. Als wollten sie über seine so weich aussehende und makellos helle Haut fahren und ihm die dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht streichen.
Kurz bevor sie aber ihr Ziel erreichten konnten, hörte ich, wie J-Hope sich streckte und gähnte. Blitzschnell zog ich meine Finger zurück. Gerade noch rechtzeitig, denn nur einen kurzen Moment später öffnete Jungkook die dunklen Augen.
Auch in seinem Blick sah ich ganz kurz die Verwirrung aufblitzen, doch als ich grinste und ihm scheinbar die Ereignisse des Vortages wieder einfielen, lächelte er sein so unglaublich süßes Lächeln.
„Morgen." gähnte J-Hope und setzte sich auf. Sein Blick fiel auf uns. Ich weiß nicht, ob es an der Morgenmüdigkeit, oder meinem Hunger lag, doch ich glaubte für den Bruchteil einer Sekunde ein misstrauisches Huschen über sein Gesicht gleiten zu sehen.
Als Jungkook sich allerdings auch aufrappelte, schien es mir, als wäre nie etwas passiert.
Ich schob den Gedanken zur Seite und beschloss, mir erstmal was zu essen zu suchen, da mir mit leerem Magen das Denken immer schwerfiel.
Leider musste ich aber, als ich aufstehen wollte, feststellen, dass es mir Gesundheitlich kein bisschen besserging als gestern. Eher im Gegenteil, denn nach den ersten Schritten überfiel mich plötzlich der Schwindel.
Ich stützte mich an der Wand ab und presste die Augen zusammen, damit der Raum aufhörte, sich zu drehen. Leider vergeblich.
Ich merkte wie mir schlecht wurde und schien geradezu zu spüren, wie die Farbe aus meinem Gesicht wich.
„Jimin?" hörte ich plötzlich Jungkooks Stimme wie durch eine Nebelwand. „Jimin!" Diesmal lauter.

Etwas gab leicht unter meinem Gewicht nach.
Dann merkte ich, dass ich langsam wieder zurück ins hier und jetzt driftete. Ich schloss die Augen, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, als würde das alles zu schnell für meinen Körper gehen, doch jemand schlug mir mit sanfter Gewalt auf die Wange, sodass ich zwangsläufig aus diesem Nebel gerissen wurde und mich auf dem Sofa liegend vorfand.
Wie war ich hierhergekommen? Stand ich nicht gerade noch wo anders? Und warum beugte sich Jin über mich? Der hatte doch gar nicht hier geschlafen?
Ich wollte mich aufsetzen, doch V drückte mich zurück. Wann war der bitte gekommen?
„W...?" setzte ich gerade an, wurde jedoch prompt unterbrochen.
„Du bist bewusstlos geworden, und dann hat dich Jin hierhergelegt." Das war die Stimme von V.
„Wann seid ihr gekommen?" nuschelte ich und sah zu den Anderen auf.
„Gerade als du umgekippt bist." meinte Rap Monster, den ich erst jetzt zwischen den Gesichtern ausmachen konnte.
Jungkook setzte sich auf die Lehne bei meinem Kopf um seinen Fuß zu entlasten und sah wie die Anderen auf mich runter.
Nur das es mir bei ihm nicht unangenehm war. Im Gegenteil, irgendwie fühlte ich mich beschützt. Als würde er da stolz thronen und mich bewachen.
Ich presste mich mehr auf das Sofa.
„Was machen wir jetzt eigentlich?" fragte J-Hope. „Ich mein, heute müssen wir eigentlich wegfahren zum drehen...die Manager bekommen langsam Stress."
„Jimin können wir aber trotzdem nicht einfach mitschleifen. Guckt ihn euch doch an." warf V ein.
„Und Kookie?" Ein paar Sekunden herrschte Schweigen.
„Dann bleib ich mir Jimin hier und ihr fahrt weg und dreht schon mal das, wofür ihr uns beide nicht braucht." schlug Jungkook schließlich vor und erfüllte damit meinen sehnlichsten Wunsch.
Aufregung und Nervosität gleichzeitig machten sich in mir breit, als alle nach und nach zustimmten.
Ich würde einen ganzen Tag mit ihm alleine sein! Das hatte ich nicht mal zu träumen gewagt.