BTS - Hold me Tight (JiKook)

Am Tag nach morgen

Jungkook:

Es hätte so schön sein können.
Jimin und ich, glücklich vereint.
Und dann stand J-Hope im Türrahmen.
Sofort verschwanden alle positiven Gefühle und der Schock kam über mich.
Das konnte doch nicht sein!
Unsicher sah ich zu Jimin, als der Andere seelenruhig zum Kühlschrank ging.
Es war doch nicht möglich, dass er gar nichts gemerkt hatte!
Ich mein, ich hatte ihn während unserem Kuss ja im Hintergrund auftauchen gesehen!
War es ihm vielleicht selbst peinlich?
War er, wie ich in den letzten Tagen, auch von seinen Gefühlen überfordert?
Wusste er nicht, was er von der Sache mit Jimin und mir halten sollte?
„Wie geht's?" fragte er schließlich knapp und mit dem Rücken zu uns.
„Gut..." antworteten wir eine Sekunde bevor die restlichen Bandmitglieder durch die Tür traten, und uns überschwänglich begrüßten.
Es folgte ein paar Sekunden Smalltalk, dann kam Jin auf ein ganz anderes Thema zu sprechen:
„Was machen wir eigentlich an Kookies Geburtstag?" fragte er.
„Oh stimmt, das ist ja bald." überlegte Rap Monster.
Ich erhob mich. Wenn es um mich ging, wollte ich nicht, dass alle auf mich herabsahen. Wie ich es aus dem Augenwinkel sah, tat Jimin es mir nach.
Und tatsächlich fühlte ich nur einen Moment später eine Hand auf meinem Rücken...er ließ mich nicht allein...
„Was wünschst du dir eigentlich.?" wurde ich plötzlich von der Seite her gefragt.
Ich zuckte mit den Schultern.
Nach dem Trubel der letzten Tage hatte ich mir noch keine Sorgen um meinen anstehenden Geburtstag gemacht.
Außerdem war ich gerade eh glücklich mit dem, was ich hatte.
Ich war glücklich, dass ich Jimin zu haben schien.
Einen Menschen, auf den ich mich verlassen konnte...

Die Tage zogen nur so vorbei.
Den Anderen war relativ schnell klargeworden, dass Jimin den 'Kookiedienst', wie sie es genannt hatten, weiterführen würde und somit immer mit mir hier schlief.
Niemand hatte es in Frage gestellt.
Auch J-Hope hatte keinen Kommentar abgegeben...
...was abends das Gesprächsthema Nummer eins bei Jimin und mir war.
Auch heute wieder, zwei Tage vor meinem Geburtstag.
„Und wenn er es wirklich nicht gesehen hat?" hoffte ich zum gefühlt hundertsten Mal.
Der Andere kommentierte es nicht mal mehr.
Stattdessen verschränkte er, auf dem Rücken liegend, die Arme unter dem Kopf.
„Glaubst du, wir können es den Jungs irgendwann mal sagen? Das wir zusammen sind." wollte er in der Stille wissen.
Ein paar Sekunden hing die Frage in der Luft, bevor ich mich auf den Ellenbogen abstützte und ihn direkt ansah.
„Und wenn wir es ihnen übermorgen am Abend sagen?"
Jimin schaute mich zweifelnd an.
„Denkst du nicht, das wäre zu früh?"
Ich zögerte.
„Meinst du, es ist besser, wenn wir es herauszögern und wir irgendwann ungewollt auffliegen?" Mit diesen Worten ließ ich mich wieder auf den Bauch fallen.
„Nein..." hörte ich ihn schließlich so leise, dass ich ihn wohl nicht verstanden hätte, wäre ich nicht so nah an ihm herangerutscht. „Vermutlich hast du doch recht..."
Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und spürte nur einen kurzen Moment später seine Hand in meinen Haaren.
„Das heißt...wir sagen es den Anderen an meinem Geburtstag?" fragte ich noch einmal nach.
Lange herrschte Schweigen, bevor er antwortete:
„Ja...ein bisschen vor Ende der Feier..."
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
„Hast du vor, sie so abzufüllen, dass sie sich an nichts mehr erinnern?" fragend sah ich ihn an und merkte, dass mein Versuch, die Stimmung aufzulockern, seine Wirkung erzielt hatte.
Dann machte ich es mir wieder bequem und als Jimin einen Arm um meinen Oberkörper legte, driftete ich langsam in einen ruhigen Schlaf.