Und deshalb wünsche ich mir...

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Ein paar Stunden später war es so weit.
Jungkook wollte mit mir reden.
Er hatte für die Nacht nicht rüber ins Hotel humpeln wollen, also hatte ich den Anderen bei der Gelegenheit gleich angeboten, hier mit ihm zu bleiben, sodass sie sich in einem richtigen Bett erholen könnten.
So saß ich ihm jetzt gegenüber, im Schneidersitz auf dem ausgeklappten Sofa, und wusste nicht, was ich sagen sollte...genauso wie er.
„Jimin ich..." fing Jungkook an, doch der Satz ging ins Leere.
Dennoch sah ich zu ihm auf.
Blickte ihm für einen langen Moment in die dunklen Augen.
Und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich nicht mehr lange hätte zögern dürfen. Ich hätte ihm früher sagen sollen, dass ich ihn liebte...denn ich denke, es hätte mir das Herz gebrochen, wenn ich ihn mit jemand anderem gesehen hätte.
Ich wollte, dass er nur MIR gehörte.
Und genau das sollte ich ihm wohl sagen...
Ich sollte ihm sagen, dass ich immer wahnsinnig wurde, wenn er einer anderen Person zu nahe kam.
Ich sollte ihm sagen, dass ich mir bei jedem Lachen von ihm wünschte, es würde mir gelten...
Nur traute ich mich das?
Ich wusste noch nicht mal, was er von uns hielt.
Ich wusste nicht, wie er seine Zukunft haben wollte.
Und ich wusste nicht, wie ich all meine Gefühle in Worte packen sollte. In Worte, die er so verstand, wie ich sie meinte...
Sollte ich ihn zuerst einmal nach seinen Gedanken fragten?
„Was...denkst du denn...über uns?" hörte ich ihn plötzlich zögerlich und schüchtern fragen.
Das hatte ich jetzt gar nicht erwartet.
In der ersten Sekunde wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte, doch als ich sah wie er die Schultern ein bisschen hängen ließ, da er sich für seine Frage zu schämen schien, beschloss ich der Stille ein Ende zu bereiten.
„Ich..." fing ich an und suchte nach den richtigen Worten.
Verdammt!
Wie oft hatte ich mir dieses Gespräch vorgestellt!
Und jetzt wollten mir einfach nichts einfallen!
Mein Kopf schien wie leergefegt.
„Jungkook..." formten meine Lippen den Namen, doch die Stimme klang so fremd.
Wie surreal war es, dass ich ihm jetzt alles sagen würde, was mir seid einer gefühlten Ewigkeit auf der Seele lag...?
„Jungkook..., immer, wenn du nicht bei mir bist, dann scheine ich durchzudrehen. Immer, wenn du mit jemandem geredet hast, wünschte ich mir, es wäre ich. Es gibt keine Momente, die mich glücklicher machen, als die, in denen ich dich bei mir habe. Manchmal glaube ich, ich lebe nur um dich zu lieben, denn das tu ich, verdammt noch mal! Ich liebe dich, mehr als alles andere in meinem Leben...und deshalb...wünsche ich mir nichts mehr, als mit dir zusammen zu sein..."
Noch nie war ich so verlegen gewesen.
Ich fühlte regelrecht, wie mir die Röte in die Wangen stieg.
Schnell fuhr ich mir durch die Haare und neigten meinen Kopf dabei so, dass er meine Gesichtsfarbe nicht würde sehen können.
Ich hatte ihm gerade alles gesagt.
Alles.
Vorsichtig und nervös zugleich sah ich durch meine Haare zu ihm auf.
Nur um zu sehen, wie er mich anstarrte.
Mit großen Augen und einem so geplätteten Blick, wie ich es ihm nie zugetraut hatte.
War ich zu weit gegangen?
Mir kamen die Zweifel.
Hatte ich zu dick aufgetragen?
Mein Kopf überlegte sich schon entschuldigende Worte für mein überraschendes hervorpreschen, da lehnte es sich vor, und ließ sich von mir in die Arme nehmen.
Er legte seinen Kopf in den Nacken und ich sah zu ihm herunter.
In dem dunklen Licht sahen seine Augen komplett schwarz aus.
„So was...Schönes, hat noch nie jemand zu mir gesagt..." flüsterte er schließlich kaum hörbar und schien den leichten Kuss auf meine Wange fast schon zu hauchen.


BTS - Hold me Tight (JiKook)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt