Ich weinte.
Egal wie sehr ich versuchte ruhig zu bleiben...es ging einfach nicht.
So viel Druck hatte sich in der letzten Zeit in mir angesammelt.
Und jetzt schien ich es endlich rauslassen zu können.
Endlich konnte ich alles rauslassen und mich bei jemandem auskotzen, der mich zu verstehen schien, auch wenn ich nicht viel sagte.
Denn auch wenn ich nie der Typ gewesen war, der mit seinen Problemen zu anderen ging, gab ich zu, dass es schon ein befreiendes Gefühl war.
Natürlich wurde meine Situation mit Jungkook dadurch nicht besser, doch trotzdem schien es mir irgendwie zu helfen.
Es schien mir zu helfen, mich von Rap Monster in den Arm nehmen zu lassen und sein T-Shirt an der Schulter mit meinen nicht enden wollenden Tränen zu benetzten.
Ich weiß nicht wie lange ich schon an den Älteren gelehnt dasaß, als ich spürte, wie meine Tränen langsam versiegten.
Es war, als hätte mein Körper einfach keine mehr übrig.
Als wäre ich so ausgelaugt, dass er nicht mal mehr zu den simpelsten Sachen fertig war...
Langsam löste ich mich von Rap Monster.
Irgendwie tat er mir leid, dass er hier herhalten musste, obwohl er tief schlafen könnte und sich ausruhen...
Etwas peinlich berührt sah ich nach unten.
Wie sollte ich reagieren?
Rap Monster hatte erfahren, dass ich nicht nur schwul, sondern auch in Kookie verliebt war.
Er wusste mehr als so manch anderer...
...und ich hatte keine Ahnung, was er überhaupt davon hielt.
Fast schon schüchtern sah ich zu dem Älteren auf und wischte mir mit dem Handrücken über die Augen.
„Du...?" brachte ich schließlich leise heraus, traute mich aber nicht wirklich weiterzusprechen.
„Es ist okay." winkte der Andere ab mit einem Lächeln ab und Erleichterung machte sich in mir breit...obwohl ich nicht wusste, welcher Teil in Ordnung für ihn war.
„Und das mit...mit mir und...Jungkook?" fragte ich schließlich und wandte meinen Blick wieder ab.
Irgendwie traute ich mich nicht, ihm in die Augen zu sehen.
Obwohl ich vor ihm ja nichts zu befürchten hatte...
„Ich habe doch gesagt, es ist okay." bekräftigte Rap Monster.
Ein paar Sekunden herrschte dann jedoch Schweigen.
Irgendwie schien es mir, als würde jeder seinen Gedanken nachhängen...
„Was willst du jetzt eigentlich machen? Mit dir und Kookie?" wollte der Andere plötzlich ins Halbdunkel wissen.
Seine Stimme klang leicht zögerlich, als wäre er sich nicht sicher, wie weit er gehen konnte.
Ich zuckte auf seine Frage hilflos mit den Schultern.
Denn es war die Wahrheit.
Ich hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte...
Rap Monster aber setzte sich auf meine Worte hin auf.
„Jimin, ich weiß nicht wirklich, wie ich dir helfen kann, aber da ich das Gefühl habe, dass du das mit Kookie nicht einfach hinter dir lassen willst, kann ich dir nur anbieten, dass ich mit ihm rede..."
Ich starrte den Anderen an.
Wie gerne würde ich einfach ja sagen.
Wie gerne würde ich das auf ihn abwälzen...
...doch ich konnte nicht.
Rap Monster sollte nicht für mich herhalten müssen.
Also sagte ich ihm genau das.
Doch er lächelte nur schief.
„Du weit nicht, wie viel ich machen würde, dass das mit euch geklärt ist."
Wieder wanderte mein Blick auf meine Finger.
„Aber warum? Ich mein, das braucht dich doch nicht zu kümmern..."
Leise verließen die Worte meine Lippen.
Ich verstand es einfach nicht...!
Etwas überrascht sah ich auf, als ich die Hände meines Gegenübers auf meinen Schultern spürte.
„Natürlich kümmert mich das! Wir sind alle so eng befreundet, da ist es schlimm mitanzusehen, wenn es jemandem schlecht geht."
Beinahe kamen mir wieder die Tränen.
Wie konnte er immer so einen kühlen Kopf bewahren und generell so ruhig bleiben?
Und wie schaffte er es, dass ich ihm alles erzählte?
Dass ich ihm ohne zu zögern alles anvertraut hatte, was mich beschäftigte?
Wie schaffte er es zu sehen, was jedem sonst entgangen zu sein schien...?
„Danke..." war alles was ich herausbrachte.
Denn es gab nichts, was ich dem Älteren gegenüber gerade mehr empfand als Dankbarkeit.
Dankbarkeit, weil er mir zugehört hatte.
Dankbarkeit, weil er da war.
Dankbarkeit, weil er dafür bereit war, noch weiter zu gehen.
Er würde, wenn ich es wollte, wirklich mit Jungkook reden...
Ich sah zu dem Älteren auf.
„Ich wäre kein guter Freund, wenn ich dich zu ihm schicken würde..."
Fast hatte ich gehofft, er würde die Worte nicht hören...doch natürlich tat er das.
„Aber insgeheim würdest du mich gerne trotzdem bitten." stellte Rap Monster fest, als er mal wieder meine Gedanken zu lesen schien.
Kaum sichtbar nickte ich schließlich.
Ich hatte keine Kontrolle über meinen Körper.
Er tat was er wollte.
Er bejahte einfach die Frage des Älteren, obwohl mein Herz sich noch nicht entschieden hatte, was es wollte...
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BTS - Hold me Tight (JiKook)
Romance"Was kann ich tun, um die Aufmerksamkeit von Jungkook zu bekommen?" Diese Frage stellt sich Jimin schon lange, als er durch einen Unfall zwangsläufig mit JK Zeit totschlagen muss. (Jikook)