Lillians Pov
"Lillian, ihr dürft gleich auch gehen, aber vorher müssen wir beide noch kurz aufs Klo!", meinte sie nur bestimmt und zog mich weg von den Jungs. Ich konnte Jack nur noch ein Schulterzucken und einen Blick zuschicken, als es auch schon um die nächste Ecke ging.
"Also?", fragte sie ungeduldig, sobald wir das Klo erreicht hatten.
"Was also?", fragte ich ganz unschuldig.
"Was wohl! Wie wars?"
"Naja...", druckste ich rum.Ich beschloss einfach zu erzählen. Ich fing also einfach an und ich muss echt sagen, das sie eine wirklich gute Zuhörerin ist! Sie machte an den richtigen Stellen große oder verträumte, aufgeregt oder gelangweilte, ruhige oder angespannte Augen und auch ihre Haltung verriet deutlich was die dachte.
"Auf jeden Fall hat sich am nächsten Morgen das Problem mit meinen Klamotten ergeben. Aber ab da hab ich dir ja geschrieben!"
"Ja genau!"
"Sorry übrigens das nicht alles angekommen ist, aber wir waren auf der Autobahn, und ich hatte nicht immer Netz.""Passt schon! Jetzt sollten wir allerdings wieder zurück gehen, Jack vermisst dich bestimmt schon!", ergänzte sie und lachte Augenbrauen wackelnd dabei auf.
Ich schnaubte empört auf, könnte ein grinsen allerdings nicht unterdrücken."Ach übrigens, Jack schaut dir ständig auf den Arsch!", meinte sie noch, drehte sich um und verließ das Klo.
Verdattert blieb ich stehen und starrte ihr hinterher."Da seit ihr ja endlich!"
Jack umarmte mich direkt.
"So lang waren wir auch wieder nicht weg!", verteidigte Lucie uns.
"Hier eure Getränke, ich hab sie euch gehalten." meinte Milo und drückte uns je eine Flasche in die Hand."Können wir los?", fragte er und ich nickte.
"Nagut, Dan tschüss ihr beiden Turtteltäubchen.", verabschiedete sich Milo bei uns und umarmte und beide.
Auch Tayo umarmteuch, allerdings deutlich länger als Milo es getan hatte. Wie schon gesagt, wir hatten eine sehr enge Beziehung zueinander.
"Und danke nochmal!", murmelte er mir ins Ohr, und ließ mich dann los."Hast du alles?"
Wir hatten uns gerade ins Auto gesetzt und wollten losfahren.
"Ja, ich denk schon!", antwortete ich ihm und schnallte mich an.Kurz blitzte ein Bild von einem weit entfernten Traum vor meinem inneren Auge auf.
Ich erkannte allerdings nicht um was es sich handelte. Ich weiß nur das es ein Traum war."Lillian?", fragte Jack und sah mich ängstlich und irritiert an.
"Alles in Ordnung?"
"Ja...Klar, ich denk schon alles okey"
Antwortete ich verwirrt und versuchte mir das Bild erneut in Erinnerung zu rufen.
Es misslang mir."Können wir?"
"Ja, fahr ruhig los!", antwortete ich im immer noch verwirrt.
Jack mussterte mich noch mit einem letzten bedachten Blick und fuhr schließlich doch langsam los.Die entfernte errinerung an das kurze Bild geisterte noch lange in meinem Kopf herum. Ich konnte dieses Bild einfach nicht zuordnen, als Dan aber irgendwann Jack das Radio anschaltete, wie er es immer tat, verging dieser Gedanken und lumgerte nur noch in den hintersten Ecken meines Kopfes herum. Dieses Mal sangen wir.nähmlcih beide Lauthals mit und dieses Gefühl war unbeschreiblich.
Inzwischen sah ich ja selbst ein, das ich viel früher mit dem Singen hätte anfangen sollen. Ich hab mich doch ziemlich kindisch benommen, das hab ich jetzt zu.
Ich drehte das Radio leiser.
"Du hattest Recht."
"Was?"
"Du hattest Recht!"
"Mit was? Ich mein ich hab ja oft Recht, aber womit diesesmal?"
"Mit dem Singen hattest du Recht. Ich hab mich da kindisch aufgeführt. So schlimm ist es schließlich nicht gewesen."
Zufrieden grinste Jack mich an.
"Sag ich doch.", war seine Antwort.
Lächelnd schüttelte ich mir den Kopf.
Dieser Junge! Dein Freund!
Mein Freund!
"Du bist mein Freund."
"Äh, ja und jetzt?"
"Nichts, das war nur eine Feststellung.", stellte ich fest.
Irritiert lächelte er schief.
"Okey?"
Ich kuschelt mich etwas in den Sitz und drehte die Musik wieder auf.Jack drehte kurze Zeit später die Musik wieder leiser um zu sagen:" Ich fand deine kleine Ansprach vorhin wegen Tayo sehr gut!"
Ich war etwas überrascht über er den plötzlichen Themen Wechsel.
"Naja, ich weiß nicht. Es war mir zwar wichtig ihn zu verteidigen, aber irgendwie... Ach ich weiß nicht, ob ich das so gut finden soll, wie ich das gemacht hab, weißt du was ich mein?"
"Ja, schon, aber ich fand es trotzdem gut, sollen ruhig alle wissen, wie du zu sowas stehst!"
"Wenn du meinst!", murmelte ich und gähnte.
"Siehst du, wir hätten gleich gehen sollen, Dan wären wir jetzt schon fast zu Hause!"
"Wir sind ja trotzdem in ner dreiviertel Stunde zuhause."
"Es wär für uns beide besser gewesen, jetzt sind wir beide müde und müssten noch ewig fahren!"
"Komm Mal runter! Mir hat das so gefallen, und es ist ja nur noch ne dreiviertel Stunde! So lang also auch wieder nicht!", entgegnete ich genervt.Mir war als hätte ich einen Flashback.
Wieder ein Bild, dieses Mal aber ein anderes. Und wieder konnte ich es nicht zuordnen."Ist ja gut! Ich mein ja nur, das es besser gewesen wäre!"
"Hör endlich auf! Ist doch egal! Ist nicht wichtig ob wir jetzt ne halbe Stunden später ankommen oder nicht!"
"Ne dreiviertel Stunde!"
"Macht doch kein Unterschied!!"
"Doch finden ich schon!"
"Wir sind beide müde, lassen wir das doch einfach!"
"Wir wären nicht müde wären wir früher losgefahren!"
"Jack, lass das doch..."In diesem Moment sah ich aus dem Augenwinkel das Auto vor uns. Es fing an zu schlittern.
Und plötzlich erkannte ich alles! Die Bilder. Der Traum.
Das Auto schlitterte auf uns zu. Aber Jack sah es an scheinend noch nicht.
Ich konnte nicht sprechen. Alles lief in Zeitlupe.
Ich sah Erkenntnis in Jacks Augen blitzen, aber da war es schon zu spät.
Mein Arm schnellte herüber und riss das Steuer rum. Alles verlief schnell, es fühlte sich an, als hätte man in nem Film dir Zeitlupe ausgeschaltet.
Alles so unrealistisch.
Wie in einem Traum.Ich sah Jack in die Augen.
Angst blitzte darin und Liebe auch Erkenntnisse meinte ich zu erkennen.
Um mich?
Um uns?
Ich wollte sprechen.
Die Worte verließen meinen Mund.
"Es tut mir leid."
Ich wusste weder für was ich mich entschuldigte, noch warum.
Ich wollte ihm sagen, das ich ihn liebte, doch ich brachte keinen Ton heraus, nur ein krächzen entsprang meiner Kehle.Dann wurde alles schlagartig schwarz und ich fühlte nichts mehr.
Alles nur kalt und schwarz. Wie nachts, draußen. Kalt wie im Winter.
Langsam beruhigten sich meine Gedanken. Und dann war ich weg.
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A different Star in the Sky
JugendliteraturWas machst du, wenn dein Leben auf den Kopf gestellt wird? Wenn du plötzlich Leute kennen lernst, von denen du sonst nur im Radio hörst? Solche und andere Fragen stellt sich Lillian (17) nach dem sie "ihn" kennen lernt. Einen ganz anderen Stern am H...